Etwa neun Monate hatten Kim und ihr Mann Zeit, sich auf den Einzug ihres neuen Mitbewohners vorzubereiten. Ein eigenes Zimmer bräuchte Baby R zunächst noch nicht, aber dass der Kleine jetzt auch hier lebt, sieht man der Wohnung inzwischen an. Welchen Einfluss der Nachwuchs auf ihr Zuhause hat und wieso sein Spielzeug in der Kids Corner im Wohnzimmer ganz selbstverständlich einen festen Platz hat, das verrät uns Kim im Interview zur Homestory aus ihrer Düsseldorfer Altbauwohnung. Die ist geprägt von einem aufgeräumten Mix aus Vintage Fundstücken und Designklassikern mit einer Prise geschmackvoller, kindlich-grafischer Elemente, der ein sehr wohnliches und warmes Umfeld schafft. Aber seht selbst!
Homestory und Interview mit Kim: Eine Kids Corner zieht ins Wohnzimmer
DBS: Hallo Kim, magst du dich einmal kurz vorstellen?
KIM: Ich bin Kim und wohne mit meinem Mann, unserem kleinen Boy „Baby R“ und zwei Stubentigern, Frieda & Emil, in Düsseldorf. Ursprünglich komme ich aus der Pfalz, genau genommen aus der Nähe von Kaiserslautern. Mag aber weder Fußball noch Wein. Am liebsten trinke ich Fritz-Kola, föhne nie meine Haare und bediene nur im äußersten Notfall den Herd. Neben meinem Beruf in der Marketing-Welt habe ich studio fle gegründet und durfte in den letzten Jahren vor allem immer mehr Kunden mit Produkt Portraits glücklich machen. Was mein Fotografen-Herz höherschlagen lässt? Hotel Reportagen! 2020 durften wir die wunderschöne Villa Arnica in Lana fotografieren. Als Content Creatorin führe ich außerdem den Instagram Kanal @friedalovesemil.
Wo und wie wohnst du?
Wir wohnen in einer 100qm Altbauwohnung in der Nähe vom Rhein – super zentral und zu Fuß ist alles erreichbar. Vor allem als frisch gebackene Mama total praktisch, wenn alle Kursangebote fußläufig erreichbar sind und man sich mal mit einer Auszeit im Lieblingscafé belohnen mag.
Was sind deine Gedanken zu Design und Einrichtung? Wie würdest du deinen Einrichtungsstil beschreiben?
Ich würde gerne wöchentlich ein anderes zu Hause in je ganz unterschiedlichen Stilarten einrichten. Mal ganz viel Holz und zeitlos, mal alles ganz bunt, mal ganz clean und mal super overloaded. Unser Einrichtungsstil: Designklassiker meets Vintage. Ich habe immer eine aktuelle Wunschliste mit bestimmten Designklassikern – dafür wird dann Monate oder auch manchmal Jahre gespart. Vor allem Lampen haben einen großen Stellenwert in unserem zu Hause – mein liebstes Stück ist und bleibt die Panthella Stehleuchte, die aktuell einen Platz in unserem Erker gefunden hat.
Klassiker, wie das beigefarbene USM Haller Sideboard, mixen wir gerne mit second-hand Möbelstücken, wie zum Beispiel unserem tollen Gunni Omann Sideboard. Das habe ich bei Ebay Kleinanzeigen entdeckt. Für uns eine perfekte Abwechslung aus neu und alt im Wohn- und Essbereich.
Welches Teil steht aktuell auf deiner Wunschliste ganz oben?
Oh, das ist leicht, weil ich es schon so oft konfiguriert und mir zu Hause vorgestellt habe: ein Vetsak Sofa mit Cord-Bezug! Es wäre das i-Tüpfelchen in unserem Wohnzimmer und ist hoffentlich so gemütlich wie es aussieht.
Du bist im letzten Jahr zum ersten Mal Mama geworden – wie hat sich die Wohnung dadurch verändert?
Seither haben wir eindeutig ein Zimmer zu wenig – ist natürlich Quatsch. Eigentlich hat sich nicht so viel verändert. Wir haben aber auch nicht wirklich Möbel für Baby R besorgt. Wir wickeln auf unserer alten Geschirr-Kommode und ansonsten hat er ein Bettchen, in dem er nie liegt. Klar besorgt man Dinge, die auf der Interior-Wunschliste jetzt nicht ganz oben standen und wir hätten es auch ohne rasselnde Eier oder spritzenden, bunte Badespielsachen ausgehalten, aber die Veränderung in der Wohnung hat eher Leben reingebracht.
Gab es Ideen oder Regeln, die du dir im Voraus fest vorgenommen hattest, die jetzt im Alltag aber doch nicht funktionieren?
Enge Freunde werden bei dieser Frage sehr schmunzeln. Ich bin superordentlich und eigentlich darf man sich nicht mal mit Jeans auf unser Sofa setzen, also ja, ich hatte so einige Regeln und ja, man wirft mit Baby etliche davon über Board.
“…Ich hatte so einige Regeln und ja, man wirft mit Baby etliche davon über Board.”
Ich habe es mal in einem Posting geschrieben: „Vor wenigen Monaten hätte ich übrigens unterschrieben, dass niemals nie auch nur eine Tonie-Figur auf unserem Sideboard einen dauerhaften Platz findet“. Gestern habe ich auch das erste Mal zugelassen, dass Baby R sämtliche Magazine herauszieht & „anschaut“, um einfach mal drei Mails beantworten zu können. Ich denke das trifft es ganz gut.
Für euren Nachwuchs hast du eine Kids Corner im Wohnbereich eingerichtet. Was war dir dabei wichtig?
Spielzeug niemals im Wohnzimmer, dachte ich früher. Aber da spielt sich nun mal unser Alltag ab und da verbringt Baby R die meiste Zeit. Als er ganz klein war, hatten wir nur eine kleine Decke im Wohnzimmer liegen, auf der wir ihn immer ablegen konnten. Dann kam eine gigantische Krabbelmatte hinzu und schnell auch die ersten Bauklötze. Vor einigen Wochen haben wir den gesamten Wohnbereich nochmal auf den Kopf gestellt und es ist seither so viel geselliger.
Der TV wurde verkauft, Sofa-Elemente gegenüber voneinander aufgestellt und in der Mitte steht die Kids Corner von Baby R. Die Spielsachen sind in neutralen Aufbewahrungskisten verstaut und wir räumen mehrmals am Tag alles wieder auf, sodass im Wohnzimmer auch nie pures Chaos herrscht. Es kam also alles anders als je angenommen: die Spielsachen sind zum Mittelpunkt geworden. Aber auch das ist sicher nur eine Phase und wir können bestimmt nicht schnell genug schauen und aus Baby R wird Teenie R, der nicht mehr aus seinem Zimmer kommen will.
Was schätzt du an den Produkten von ferm LIVING besonders?
Zeitlos, tolle Farben, unglaublich schöne Designs und so hübsch, dass man damit nicht nur das Kinderzimmer, sondern auch gerne mal das Wohnzimmer ausstattet. Ich bin durch ferm LIVING der alle größte Wandteppich-Fan geworden!
Wo befindet sich in eurem zuhause dein Lieblingsplatz und was macht den so besonders?
Ich verbringe sehr viel Zeit auf einem uralten Vintage-Sessel. Meine Freundin Anni würde sagen: der Einschlaf-Stuhl. Hier habe ich Baby R am meisten gestillt, wippe ihn darauf heute noch in den Schlaf, bearbeite Fotos, mache Mails und trinken meinen Kaffee.
Die Geschichte zum Stuhl ist auch ganz cool: Mein Mann und ich waren einkaufen, hatten beide die Hände voll mit schweren Tüten. Auf dem Weg nach Hause war ein Antiquitätenladen und der besagte Stuhl stand vor dem Laden. Eigentlich nur aus Spaß wollte Sharon sich eine Pause gönnen und fand ihn sehr bequem. Der Verkäufer kam direkt raus und wir haben den Sessel sofort gekauft. Da wir ohne Auto unterwegs waren und eh schon vollgepackt, brachte der Antiquitäten-Mann uns den Stuhl nach Hause.
Und bin ich weiterhin sehr verliebt in unseren ovalen Esstisch. Nach vielen Besuchen beim Steinmetz um die Ecke, habe ich endlich den passenden Stein entdeckt und den Tisch anfertigen lassen. Bei einigen Prozessen war ich sogar selbst dabei. Leider hat der Steinfuß den Umzug nicht überlebt – die Steinplatte lag wochenlang auf dem Fußboden in der neuen Wohnung und wir hatten keine Idee wie der neue Untergrund für das 150kg schwere Teil aussehen soll. Nach langer Suche haben wir einen Schreiner gefunden, der uns einen wunderschönen, abnehmbaren Holzfuß angefertigt hat. Jetzt gefällt uns der Tisch noch besser! Mal sehen welches Möbelstück beim nächsten Umzug ein ungeplantes Makeover bekommt.
Du bist Fotografin und Content Creator – wie beeinflusst dein Alltag deine Arbeit? Und wo findest du Inspiration?
Auch hier sind unsere vier Wände der Mittelpunkt: Home-Office meines Mannes, Kinderspielplatz für Baby R & Studio für mich. Das ist Fluch und Segen zugleich. Alles an einem Ort, aber dafür stehen hier auch immer viele Pakete mit wunderschönen Produkten herum, die darauf warten, vor meiner Linse eine gute Figur machen zu dürfen. Da ich sehr viel zu Hause fotografiere, sehe ich mich leider auch hin und wieder mal an Raumkonzepten satt und habe oft den Drang alles wieder anders zu machen.
Ich bin immer hin und hergerissen, ob wir ein kleines Atelier anmieten sollten, aber dafür ist das Licht in unserer Wohnung einfach zu perfekt. Tagsüber wird hier häufig mal alles komplett für ein Projekt umgebaut. Mein Ordnungs-Ich räumt aber tatsächlich jeden einzelnen Tag immer alles wieder zurück, selbst wenn am nächsten Tag das identische Setting geplant ist.
Meine größte Inspiration ist das Reisen: großartige Orte, schöne Unterkünfte, neue Eindrücke. Im Alltag hole ich mir Ideen auf Instagram. Meist finde ich die Plattform toll, um andere kreative Arbeiten zu bewundern. Manchmal setzt es aber auch ordentlich unter Druck. Ich habe verschiedene Instagram-Ordner mit Settings, die mir gefallen oder Requisiten, die ich unbedingt besorgen mag. Ich stöbere aber auch gerne altmodisch in Magazinen und fotografiere dann ab was mir gefällt.
Was für Träume hast du für die Zukunft? Wie und wo willst du in 5 Jahren wohnen?
Das ist eine gute Frage, die stelle ich meinem Mann recht häufig. Ein Studio im Eigenheim. Nicht nur für Foto-Projekte, sondern ein kreativer Ort. Wir haben eine wirklich tolle und sehr helle Wohnung & würde kein Schreibtisch im Kinderzimmer stehen, hätte ich gar nicht so viel zu meckern.
Ach so, doch… ein Garten fehlt. Ich brauche immer Bewegung, neue Projekte, möchte Ideen umsetzen und auch ich habe (wie wahrscheinlich 85% der Stadtfamilien) den Traum vom eigenen Altbauhaus mit Garten. Natürlich bitte keine 15 Minuten vom Stadtkern entfernt, mit der Bahn erreichbar und dennoch idyllisch – ach ja, und bezahlbar.
Was ich sage: „altes Haus, nah an der Stadt, sanierungsbedürftig, viel Platz für Ideen und Projekte, eigenes Atelier im Haus, Garten.“
Was der Herr im Haus sagt: „wir können gerne hier wohnen bleiben.“
Hast du Tipps für einen Sonntagsausflug mit Baby in oder um Düsseldorf?
Oh ja, ja & ja! Hier könnte ich allerdings einen umfangreichen Düsseldorf-Guide rausbringen. Kurz & knapp: Wir versuchen mit Baby R alles zu unternehmen, was wir vorher auch gemacht haben. Das heißt auch Kaffee trinken und essen gehen. Klar kommen nun auch Spielplatz-Dates hinzu. Da wir aber super viele Freunde mit Kindern haben, werden das jetzt einfach neue Traditionen.
Meine Tipps: Frühstück bei Sharis Kitchen und danach eine Runde durch den Wildpark in Grafenberg. Nachmittags einen Kaffee bei Kaffeehandwerk auf der Kaiserswerther Straße holen und diesen auf dem Spielplatz am Kolpingplatz genießen – im Idealfall in der Sonne.Was auch immer geht: Eis bei Nordmanns Eisfabrik auf der Tannen- oder Ackerstraße. Auch wenn hier der Sonntag im Vordergrund steht, kann ich euch einen Samstags-Tipp nicht vorenthalten. Samstagsmarkt auf dem Hermannplatz in Flingern. Unsere drei Highlights: Kaffeestand, Franzbrötchen und der eingezäunte Spielplatz! Bei schönem Wetter findet man uns meistens dort.
Vielen, vielen Dank liebe Kim, dass wir in euer Zuhause schauen durften und für das schöne Interview mit dir! Wer von der Bildsprache der Fotografin und Content Creatorin ebenso begeistert ist wie wir und regelmäßig kleine Einblicke in ihr Leben erhaschen will, folgt ihr am besten auf Instagram unter @friedalovesemil oder besucht ihre Webseite www.studiofle.de.
Fotocredit: © friedalovesemil, wenn nicht anders gekennzeichnet.
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