Bei der Planung des VitraHauses ließen sich die Architekten Herzog & de Meuron vom Urtyp der klassischen Häuserform lenken und leiten – nämlich den traditionellen Giebeldächern aus dem Umland. Entstanden ist ein imposantes Gebäude, das aus zwölf einzelnen Hauselementen kreiert wurde, die sich ineinander verschachteln, miteinander verzahnen und aufeinander aufbauen – sich quasi stapeln. So verbinden sich auch in diesem Oeuvre der beiden Basler Architekten zwei immer wiederkehrende Themen ihres Gesamtwerkes – die Stapelung von Räumen und das Urhaus als Grundmodell.
Ohne Zweifel fungiert das VitraHaus als Blickfang des Vitra Campus. Es dominiert in Gestalt und Größe die anderen Gebäude, das Vitra Design Museum und den Konferenzpavillon. Da es ein wenig abgerückt von diesen im Norden des Areals steht, tut es allerdings der ebenfalls imposanten Wirkung der eben genannten keinen Abbruch.
Das VitraHaus
Im Inneren des Hauses befinden sich verschiedene Möbel-Arrangements, Einrichtungsgegenständen für den “kleinen Mann” gewissermaßen. War Vitra noch bis in die Anfänge des neuen Jahrtausends auf die Büroeinrichtung und Geschäftskunden fokussiert, sollte nun auch der Designliebhaber als Einzelkunde angesprochen werden. In der Vitra Home Collection ist es dem führenden Möbelhersteller gelungen, wohnliche Raumarrangements zu entwerfen.
Die Basis des Urhauses mit seinem Giebeldach eignet sich für die Präsentation der Einrichtungsgegenstände natürlich besonders gut, da dem Besucher auf diese Weise sofort ein Gefühl der Vertrautheit und Behaglichkeit vermittelt wird, wie er sie sonst nur in seinen “eigenen vier Wänden” erfährt. Auch die Raumgestaltung, genauer: die Proportionen und Dimensionen der einzelnen Räume, erinnern an wohnliche Räume des eigenen Zuhauses.
Der Besucher beginnt seinen Rundgang durch das Gebäude im vierten Obergeschoss, das er mit einem Lift erreicht. Es geht nun durch fünf Geschosse abwärts. Während seines Besuches durchquert der Designliebhaber eine Art Collage an unterschiedlichen Stilrichtungen. So kann sich jeder ganz individuell seine Inspirationen für das eigene Heim holen oder seinen Designgeschmack neu entdecken. Neue Ideen und Kombinationsmöglichkeiten werden aufgezeigt, man kann anschauen, ausprobieren, anfassen oder einfach nur zur Ruhe kommen und die Gestaltung der Räume auf sich wirken lassen.
Natürlich können Möbelstücke auch gleich vor Ort gekauft oder bestellt werden. Neben Klassikern von George Nelson, Jean Prouvé oder Charles & Ray Eames finden sich auch neue und zeitgenössische Entwürfe von namhaften Designern wie Maarten Van Severen, Antonio Citterio, Alberto Meda oder Hella Jongerius. Außerdem gibt es im VitraHaus ein Farblabor, in dem man verschiedene Farbkombinationen testen und auf sich wirken lassen kann, und eine Bibliothek, in der man wichtige und nennenswerte Bücher zu Design und Architektur findet.
Architekten des VitraHauses Herzog & de MeuronCharles und Ray EamesDas VitraHausDesignblogVitraVitra CampusWeil am Rhein
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[…] regelmäßig wechselnden Installationen im VitraHaus auf dem Vitra Campus in Weil am Rhein sind immer wieder aufs neue inspirierend. Jeder Designer […]
[…] wie sich Produktdesigner die Lebenswelten moderner Menschen imaginieren, dem ist ein Besuch im VitraHaus auf dem Vitra Campus nur wärmstens ans Herz zu […]
[…] den Vitra Campus sowie einen Besuch im Vitra Design Museum genießen, bevor es zur Inspiration ins VitraHaus […]