Dürfen wir vorstellen? Das ist FRAUMAIER. FRAUMAIER ist eine adrette Terrierdame, Trendsetterin, Jetsetterin, Lifestyleexpertin und nicht zuletzt “international dog of contemporary design“. Seit einigen Jahren ist sie Symbol und kreativer Kopf des gleichnamigen Unternehmens für Designerleuchten und erobert seit jeher die Herzen der Designwelt im Sturm. Kein Wunder, denn die kleine Terrierdame ist ganz Profi, posiert für die hauseigenen Produkte und vertritt das Unternehmen auf Messen und in der Presse.
Pünktlich zum 10-jährigen Jubiläums des Labels für zeitgenössisches Design haben wir Felix Severin Mack, Geschäftsführer von FRAUMAIER, zum Interview gebeten und ihm einige spannende Geschichten rund um FRAUMAIER entlockt.
Hallo Felix! Wir freuen uns, dass Du Dir die Zeit genommen hast, um uns ein wenig mehr über FRAUMAIER zu verraten. Vielleicht magst Du uns zunächst etwas über Dich und die Anfänge von FRAUMAIER erzählen?“
„Aber immer. Ich stehe Gewehr bei Fuss. Gegründet wurde FRAUMAIER vor etwas über 10 Jahren von mir und FRAUMAIER selbst. Ich bin studierter Designer, habe 3 Jahre als Juniorprofessor an der Kunstakademie Stuttgart junge Architekten und Designer unterrichtet. Ursprünglich war es aber mein Wunsch für andere Unternehmen zu entwerfen.
Und so bin ich 2014 – als erster Designer, der das je gemacht hat – auf die Kölner Messe IMM und habe dort neben Edra und anderen Weltfirmen einen kleinen, wirklich winzigen Stand gemietet. Mein Gedanke dabei war: „Dort sind alle Großen, ich stelle meine Entwürfe dort aus (direkt nach meinem Diplom) und bitte sie, vorbeizukommen. Schließlich sind sie ja eh schon da, und dann sollen sie sich bitte auch für meine Entwürfe erwärmen und sie ankaufen.“
Was mich bis heute wundert: alle, aber auch wirklich alle kamen. Nie wieder in meinem Leben hat man mir derart auf die Schultern geklopft, nie wieder wurde ich so gelobt. Bis zu dem Moment, als ich fragte, ob sie etwas davon in ihre Kollektion übernehmen wollen. Dieser Moment wurde zu meiner ersten Begegnung mit den Theorien von Einstein und der Raumzeit-Krümmung. Anders kann ich mir das schlagartige Verschwinden der ganzen CEOs nicht erklären.
Kurzum: Nach der Messe waren meine Ersparnisse weg, ich ohne Job und ohne Kunden. Der letzte Posten, der damals blieb, war ein Erbe meiner Großmutter über 6000 Euro. Mir war nicht klar, was zu tun war, bis einige Monate später jemand nachts um 24 Uhr anrief. Eine Dame, im Grunde nüchtern. Sie fragte, wann es denn nun endlich die Sachen zu kaufen gäbe. Ich hatte vollmundig versprochen, ich wäre auf dieser Messe, um meine Entwürfe unterzubringen.
Recht hatte sie. Ich war schließlich auch an den Endkundentagen auf der IMM gewesen und in Folge dessen gab es viele Anrufe. Aber es war dieser eine um Mitternacht, der mir zu denken gab. Ich dachte mir: „Wenn Dich jemand nachts um 12 anruft und fragt, wann es endlich diese Dinge zu kaufen gibt, dann liegst nicht Du falsch, sondern alle Anderen.“
Und tatsächlich war es so. Ich nahm die 6000 Euro, stellte meine erste Kollektion auf die Beine und habe dann 6 Jahre lang mehr gearbeitet als gut für mich war. Glücklicherweise war es aber gut für die Firma. Denn heute verkaufen wir in 24 Länder und über 300 Shops. Unsere Kunden sind Lieschen Müller und der – zwischenzeitlich verstorbene – König von Saudi Arabien. Nena sitzt in ihrem Büro an der Popakademie neben unserer Leuchte und Max Mustermann ebenfalls. Wenn ich ehrlich bin, freue ich mich sehr über die ganzen großen Namen, die bei uns eingekauft haben, aber stolz bin ich auf Lieschen Müller und Max Mustermann. Denn es war immer mein Ziel gutes Design zu vernünftigen Preisen anzubieten, gefertigt in Europa und eben nicht in China. Und genau das fordert einer Firma viel ab, vor allem ist die Marge kleiner.
ABER so viel Idealismus ist mir geblieben: Design ist für alle da und das heißt im Umkehrschluss, dass es bezahlbar bleiben muss. Heute gibt es unfassbar viel gutes Design, viele schöne Dinge aus vielen Ländern, darum muss das Design, das bisher aus Form und Funktion bestand noch um ein Detail ergänzt werden, den Preis. Gutes Design ist für mich: gute Funktion, gute Form und guter Preis. Alles Andere ist für mich eine Auffassung von Gestaltung aus dem 20. Jahrhundert. So kam es also zu FRAUMAIER.“
Wer jetzt wissen möchte, wie ein typischer Arbeitsalltag bei FRAUMAIER aussieht und warum die Terrierdame FRAUMAIER Symbol des Labels ist, der kann hier weiterlesen
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