Vergangene Woche haben wir euch bereits FRAUMAIER und Geschäftsführer Felix Severin Mack im ersten Teil unseres Interviews etwas genauer vorgestellt. Heute präsentieren wir euch den zweiten Teil, indem ihr beispielsweise erfahrt, wie ein typischer Arbeitstag bei FRAUMAIER aussieht und warum das Label nach der adretten Terrierdame benannt wurde. Viel Spaß mit Felix Severin Mack und frauMaier!
„Felix, magst Du uns verraten, warum Du Dich gerade auf Leuchten spezialisiert hast?”
„Ursprünglich stellten wir Polstermöbel, Kastenmöbel, Beistellmöbel und Leuchten her. Das war unwirtschaftlich. Die Lagerkapazitäten, die man braucht, sind gewaltig und hier im Ballungsraum Stuttgart nicht zu bezahlen. Dazu kam, dass sich die Leuchten schon immer gut verkauft haben. Zugegeben die Beistellmöbel ebenfalls, aber irgendwann muss man sich auf eine Sache konzentrieren und Licht mit einer Form zu umfassen, macht mir persönlich schlichtweg am meisten Spaß.”
„Und mit welchem Modell stellten sich die ersten Erfolge ein?”
„Das war mein erster Entwurf SlimSophie. Diese Leuchte ist bis heute ein erfolgreiches Produkt. Zum Glück sind mir noch andere eingefallen und somit bin ich über die Jahre unabhängig von diesem einen Produkt geworden. Und trotzdem feile ich immer noch an ihr. Im September kommt die LED-Variante auf den Markt, da wir langsam aber sicher alles auf LED umstellen.”
„Wie kamst Du darauf das Label FRAUMAIER zu nennen und deine Terrierdame zum Symbol der Marke zu machen?”
„Dafür gibt es mehrere Gründe. Der Eine war, dass sich meine demokratische Auffassung von Design nicht so recht mit dem Star-Designertum verträgt. Darüber hinaus war ich der Überzeugung, dass es zu viel verlangt ist, sich noch einen Designernamen merken zu müssen. Also schied mein Name aus.
Dann gab es da, nach der Aktion mit der IMM Messe und dem Misserfolg, aber noch die beleidigte Seite in mir. Ich hatte den Ehrgeiz, es allen zu zeigen. Ich dachte: „So, nun nimmst Du Deinen Hund (der glücklicherweise schon da war), setzt ihn an die Spitze, nennst ihn “international dog of contemporary design” und behauptest, alle Entwürfe wären von frauMaier, einem genialen Hund mit Potential.
Begriffen hat die Ironie natürlich keiner, die meisten waren ein bißchen irritiert und interessierten sich ehrlich gesagt überhaupt nicht für die Geschichte. Aber sie kauften alle fleißig. Ein schöner Nebeneffekt war, dass ich nie an den Namen meiner Firma habe erinnern müssen. FRAUMAIER bleibt gleich beim ersten Mal hängen. Und dazu noch der zugegebenermaßen sehr adrette Hund. Fertig.”
„Was macht Deiner Meinung nach FRAUMAIER aus?”
„Zum einen die Liebe zur Farbe. Wir haben eine Farbpalette, mit der sich im Leuchtenbereich niemand messen kann. Und das lagernd!
Wir achten darauf, dass unsere Produkte einen Preis haben, den die Kunden aus dem Bauch heraus nennen könnten, ohne ihn zu kennen. Es sind also im besten Sinne Produkte, die ihren Preis wert sind. Darüber hinaus hat für mich die Fertigung in Europa eine große Zukunft. Wir fertigen ausschließlich hier, was uns sehr wichtig ist. Warum? Weil es geht. Es macht Mühe, aber es geht und man trägt eine Verantwortung dafür, was mit den europäischen Ländern in der Zukunft passiert. Ich möchte keine amerikanischen Verhältnisse hier haben, ich möchte hier soviel Fertigung wie möglich.
Zudem interessieren wir uns brennend für die Wünsche unserer Kunden. Ich muss als ein so kleines Unternehmen, wie wir es sind, das Licht nicht neu erfinden, aber ich muss es unbedingt besser machen. Ich muss Lösungen anbieten, die sonst keiner oder nur wenige haben und das zu einem guten Preis.”
„Was ist Dein momentanes Lieblingsprodukt von FRAUMAIER?”
„Die Bogenleuchte TINA (benannt nach meiner Schwester), die wir auf der Euroluce vorgestellt haben. Es ist die Größte am Markt mit der größten Auskragung und man kann bequem darunter durchlaufen. Das gibt es extrem selten. Dazu kommt, dass sie längenverstellbar ist. Diese Kombination gibts bisher noch nicht. Darüber hinaus ist sie eine LED-Leuchte, nicht teuer und das allerbeste, sie ist schlank und elegant und drängt sich nicht auf. Mir ist bewusst, dass ich ein wenig wie ein frisch gebackener Vater klinge, aber die Situationen sind sich auch gar nicht so unähnlich. Zumindest war es in diesem Fall wirklich eine echte Geburt.”
„Wie kann man sich einen typischen Arbeitstag bei euch vorstellen?”
„Man kann das gut anhand eines Arbeitstages von FRAUMAIER selbst verdeutlichen: zuerst wird in den Park gegangen, dort wird getrödelt was das Zeug hält. Dann wird in einem Bett direkt auf dem Schreibtisch des Untergebenen geschlafen, wobei darauf geachtet wird, den Bauch rechtzeitig in die Sonne zu strecken.
Ab und an verlässt man das Bett, streckt sich auf der Tastatur etwas aus und schreibt dadurch unverständliche E-Mails an den gesamten Mailverteiler der Firma. Danach beobachtet man den Untergebenen, wie er ungehaltene Mails wegen des angeblichen Spams beantwortet und Anrufe entgegennimmt, bei denen er den Telefonhörer weit vom Ohr weghalten muss.
Weitere Stunden vergehen mit dem Wenden des Körpers, vielen Snacks und den regelmäßig eingeforderten Massagen. Abends wird dann zuweilen noch repräsentiert, erst im Park, dann auf gesellschaftlichen Veranstaltungen deren Daseinsberechtigung ausschließlich auf dem Vorhandensein von Würstchen im Schlafrock basiert.”
„Wie sieht Dein Zuhause aus?”
„Großartig, absolut großartig natürlich! Ich renoviere alle 5 Jahre einmal, weil ich es sonst nicht aushalte. Es steht jedes Mal weniger in der Wohnung. Dafür fehlen aber langsam die Wände für die schöne Kunst, die ich mir kaufe. Ich habe schon überlegt, auf ein recht großes Bild, das ich besitze, Kissen zu werfen, um das Sofa rauswerfen zu können, aber man rät mir ständig ab. Mit fortschreitendem Alter kommt man in eine furchtbare Phase: man will immer weniger, aber dafür immer bessere Dinge besitzen. Leider geht das ganz schön ins Geld.
Gerade bei Möbeln und Leuchten ist das so eine Sache. Die wirklich interessanten Sachen kosten gerne mal ein halbes Vermögen. Als wirklich exemplarisch großer Geizkragen ist mir dieser Umstand eine rechte Bürde, aber ich habe widerwillig einsehen müssen, dass gute Dinge gutes Geld kosten und das ist auch in Ordnung so.”
Vielen Dank für das einzigartige Interview, Felix. Wir sind bereits sehr gespannt, was FRAUMAIER auf der nächsten Messe für Überraschungen bereithält.
Comment
[…] bei FRAUMAIER aussieht und warum die Terrierdame FRAUMAIER Symbol des Labels ist, der kann hier […]