New Order 2.0 – Interview mit Designer Stefan Diez
Auf, auf in den Norden hieß es für uns in dieser Woche, denn auf die Messen in Köln und Paris folgt traditionell die Stockholm Design Week. Und einen Termin hatten wir uns besonders dick im Kalender eingetragen: die Vorstellung der Weiterentwicklung der New Order Serie von HAY und Designer Stefan Diez. Dafür verwandelte die dänische Design Brand ihren Stockholmer Showroom in eine kreative Office Installation. Was auffällt: Dabei geht es erstaunlich wohnlich zu, von kühler, unpersönlicher Büroatmosphäre ist hier keine Spur. Die Arbeitsplätze der Installation könnten genauso gut in Privathäusern anzutreffen sein. New Order 2.0 Workspace schafft es, die Regalserie aus dem Wohnraum für Büroräume zu übersetzen und zu erweitern.
Aber lassen wir an der Stelle Designer Stefan Diez selbst zu Wort kommen. Er stand uns nämlich für ein paar kurze Fragen nach der Präsentation Rede und Antwort zum Update der New Order Serie von HAY.
Das Regalsystem New Order ist noch gar nicht so alt, wie kommt’s, dass ihr schon nach wenigen Jahren ein „Update“ launcht? Was unterscheidet das New Order 2.0 von der bisherigen Variante?”
Stefan Diez: “New Order 2.0 ist die klare Ausrichtung vom Regalsystem hin in die Office- und Arbeitswelt. New Order ist als Regalsystem gestartet und hat sich auf das Wohnen zuhause orientiert. Es hatte auch Holzoberflächen, die jetzt bei New Order 2.0 aus Metallblech sind. Dadurch wird New Order ein richtiges Werkzeug für den Arbeitsplatz – und zwar nicht nur für den Computerarbeitsplatz, sondern für verschiedene Bereiche: Architekten, Grafiker und Leute, die mit der Hand arbeiten.”
Vom modernen Menschen wird immer mehr Flexibilität in fast allen Lebensbereichen vorausgesetzt. Dieses Bedürfnis wird durch simple Dinge und wandlungsfähige Einrichtung durchaus unterstützt. War das auch ein Gedanke, der dir bei der Umsetzung des New Order Workplace durch den Kopf gegangen ist?
SD: “Ich würde genau daraus auch meine eigene Maxime ableiten. Mir geht es eigentlich immer darum, dass man die Dinge, die vielleicht komplex sind, so vereinfacht, dass sie handlebar werden. Bei New Order 2.0 ist es so: es gibt eigentlich nur drei Elemente, aus denen alles aufgebaut ist. Shelfs, Trays und Tische. Da sind wir auch strickt bei geblieben und haben es nicht unnötig aufgeblasen. Das trägt letztlich auch dazu bei, dass die Kollektion noch immer den Charme des Einfachen und Verständlichen hat.”
Als Kollaborateure sind Rolf Hay und du quasi „Wiederholungstäter“, die Zusammenarbeit scheint also gut zu funktionieren. Wie habt ihr euch gefunden? Und wie lief eure bisherige Zusammenarbeit?
SD: “Rolf und ich haben uns in Singapur auf einer Veranstaltung kennengelernt. Wir beiden haben uns in dieser ungewohnten Umgebung ein bisschen gefühlt wie bei “Lost in Translation”, sind dort ins Reden gekommen und haben uns irgendwie angefreundet. Ich kannte sein Label schon, hatte aber keinen richtigen Bezug dazu. Das änderte sich mit dem persönlichen Kennenlernen und ab dem Augenblick war klar: wir machen was zusammen. Und dann haben wir angefangen, an einem Stuhl zu arbeiten. Das war etwa 2012. Der Stuhl ist immer noch nicht fertig, aber in der Zwischenzeit ist eben New Order entstanden.”
Vielen lieben Dank Stefan für deine Zeit. Wir sind schon jetzt begeistert vom “Update” und finden: New Order 2.0 zeigt, wie gutes Design Innovation und Produktivität am Arbeitsplatz unterstützen kann. Wer will da nicht auch gleich ein Update für das eigene Büro?
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