Cecilie Manz – leise und doch präsent
Cecilie Manz hat eigentlich schon fast alles entworfen, was es so gibt. Von einer Leiter, auf der man bequem sitzen kann, über einen Lautsprecher, der in der Handtasche verschwinden kann bis hin zu einem schwergewichtigen und doch filigranem Regal. Zu ihren Kunden gehören traditionsreiche dänische Designlabels wie Bang & Olufsen und Fritz Hansen, genauso wie Muuto, Gloster und Moormann. Man könnte jetzt erwarten, dass es in ihrem Portfolio ziemlich wild und bunt zugeht – dem ist jedoch nicht so. All ihre Entwürfe tragen die unaufgeregte Handschrift der dänischen Designerin. Und die ist gekennzeichnet von einer warmen, neutralen Farbpalette und effizienten Linien. Dazu kommt eine Prise Witz, et voila, unverkennbares Cecilie Manz Design.
Cecilie Manz – eine vielseitige Designerin
Nach dem Studium an der Königlichen Dänischen Akademie der Künste in Kopenhagen zog es Cecilie Manz weiter An die Universität für Kunst und Design nach Helsinki. Dort erlernte sie das Handwerkszeug eines guten Designers, bevor sie sich zurück in der dänischen Heimat 1998 mit ihrem eigenen Studio etablierte. Ihr Anspruch: Sie will Dinge machen, die die Welt nicht stören. Ihre Entwürfe sind funktional und schlicht-poetisch. Schnörkel und Verzierungen gehören nicht zu ihrem Repertoire und Trends interessieren sie bei ihrer Arbeit nicht. Für jedes ihrer Design versucht sie zuerst eine Idee, eine Daseinsberechtigung zu erarbeiten, bevor sie einem Produkt seine Form verleiht.
Erst das Handwerk, dann die Digitalisierung
Ihr Designprozess ist dabei fast schon altmodisch, denn noch immer zeichnet sie ihre Entwürfe auf große Bögen Transparentpapier, fertigt mitunter Modelle und Prototypen im Format 1:1, bevor sie ihre Entwürfe digitalisiert und am Computer berechnet. Und immer wieder zieht sie ihre Skizzen während der Entwicklung heran, denn für Manz ist Design kein geradliniger Prozess, sondern ein ständiges Vor und Zurück. Die Entwürfe auf Papier helfen das bei der Orientierung.
Jedes sichtbare Bauteil hat für Cecilie Manz auch eine ästhetische Funktion. So wie zum Beispiel das rote Kabel der schwarz lackierten Caravaggio Leuchte. Das auch nach oben scheinende Licht der Deckenleuchte illuminiert das Signalrote Stromkabel und macht es so zu einem fixen Bestandteil des Designs. Mit dieser Leuchte, die sich auch schnell zum Bestseller mauserte, gelang der Designerin 2005 der Durchbruch. Seitdem ist sie eine der vielbeschäftigtesten Designerinnen Skandinaviens. Und erst in diesem Jahr wurde sie von der Designmesse Maison et Objet in Paris zur Designerin des Jahres ernennt. Eine Ehre, die unter anderem bereits dem Japanischen Designstudio Nendo und der Britin Ilse Crawford zuteil wurde.
Von Caravaggio zur Werkstatt
Aus der Caravaggio Pendelleuchte ist inzwischen eine ganze Leuchtenfamilie gewachsen. Und auch für Muuto hat sie eine ganze Reihe verschiedener Produkte kreiert. Einer unserer Lieblinge ist der Workshop Chair – ein ehrlicher Holzstuhl, dessen Rundungen und klare Linien im Kontrast zur zarten Maserung stehen. Und trotz seiner leicht anmutenden Proportionen ist es ein grundsolides, stabiles Sitzmöbel, das unverkennbar an den Archetypen eines Holzstuhls erinnert.
Leave A Reply