Labels We Love: ferm LIVING
Braucht die Welt mehr Glas und Messing, samtene Poufs, hochglanzlackierte Paravent und abgetönte Beerentöne? Vielleicht ist brauchen nicht das richtige Wort, aber ferm LIVING bereitet uns seit Jahren große Lust auf eben diese Materialien und Einrichtungsobjekte. Ansässig in Kopenhagen zeigt das Haushaltswaren- und Einrichtungslabel seit inzwischen 12 Jahren, wie künstlerisch und gleichzeitig brauchbar gutes Produktdesign sein kann. Hinter allem steckt die Labelchefin und Gründerin Trine Andersen, die gemeinsam mit einem kleinen Team an Designern und Interiorprofis die Produkte des Labels entwirft.
Ferm LIVING: von 10 Tapeten zu über 800 Designs
Am Anfang standen 10 Tapetendesigns, die Andersen 2006 herausbrachte. Noch immer sind jedes Jahr ein paar neue Tapetendesigns im Repertoire zu finden, insgesamt hat sich der gestalterische Horizont von ferm LIVING jedoch erheblich erweitert. Mehr als 800 Designs gehören inzwischen zum Portfolio, vom Küchenlappen über den Kerzenhalter bis hin zum Day Bed. Und auch das Kinderzimmer, der Fokus der ersten ferm LIVING Kollektionen, spielt nach wie vor eine zentrale Rolle. Nach und nach kamen dann Produkte für das ganze Zuhause hinzu.
Das besondere an ferm LIVING ist die unverkennbare Designsprache. Verspielte Elemente treffen auf zurückhaltend-skandinavische Farben. Aber Schnörkel gibt es keine und Kitsch ist ebenfalls nicht zu finden. Grafische Muster und Pastellfarben hingegen schon. Ferm LIVING konzentriert sich auf gutes Handwerk und eine ansprechende Ästhetik für das Alltägliche. Dabei maturiert die Formsprache fortwährend. Eine wichtige Inspirationsquelle ist ganz klar die skandinavische Designtradition. Mit grafischen Twists aber holt das Label seine Produkte in die Jetztzeit.
Die meisten Produkte werden inhouse bei ferm LIVING in Kopenhagen entworfen, dennoch arbeitet das Label hin und wieder auch mit anderen Designern zusammen. Aus der Kollaboration mit Herman Studio etwa resultiert die Herman Serie, eine kleine Serie aus Stühlen und einem Tisch.
Labels We Love: Ferm LIVING setzt Maßstäbe
Die Produkte sind mit den Jahren eleganter gestaltet, mitunter fast minimalistisch geworden. Auf Trends setzen Trine Andersen und ihr Team nicht unbedingt, und doch scheinen sie unterbewusst selbst den ein oder anderen zu setzen. Oder vielleicht setzen sie einfach die richtigen Impulse. Die Designs sind nicht so sehr innovativ, aber haben dennoch das Zeug zum Klassiker, was vielleicht an der typisch skandinavischen Kombination aus simplen Materialien und schlichter Ästhetik liegt. Ferm LIVING kombiniert diese Prinzipien aber auch gekonnt mit einem Hauch Dekadenz. Die letzten Kollektionen sorgten für dramatische Interiormomente in einer ansonsten doch eher ruhigen Umgebung. Und es sind genau diese Kontraste, die das Design von ferm LIVING heute kennzeichnen.
Erfolg aus Draht – Wire Basket
Der erste Bestseller ist wahrscheinlich der Wire Basket, ein leichter Drahtkorb mit geometrisch angeordneten Streben, in dem sich allerhand sichtbar aber charmant „verstecken“ lässt. Es gab Zeiten, da kam kaum ein Wohnblogger ohne diesen Korb aus. Multifunktional, optisch von Zartheit geprägt und mit Deckel auch als Beistelltisch nutzbar – das kommt nicht nur bei den Kunden an.
Lass Pflanzen sprechen – Plant Box
Ferm LIVING gelingt es immer wieder, echte „Must-Haves“ zu designen. Die Plant Box ist ein weiteres Produkt, um das man kaum herumkommt. Pflanzenständern waren in den 1970er Jahren omnipräsent. Und dann waren sie auf einmal weg. Mit dem Revival der Zimmerpflanzen aka. dem Urban Jungle, wie es heute heißt, waren auch clevere wie schöne Pflanzenständer wieder gefragt. Mit der Plant Box ist eben das geglückt: Ein modernes Pflanzenmöbel, dass sich nach Belieben auch anderweitig nutzen lässt. Schlicht, leicht in Gewicht wie auch Optik.
Schöner trinken – Ripple
Wohnaccessoires und Haushaltsgegenstände machen einen großen Teil des Programms bei den Dänen von ferm LIVING aus. Die Glaswarenserie Ripple wurde mit mehreren Design Awards ausgezeichnet. Zu Recht, denn die Glasoberfläche mit gleichmäßigen vertikal verlaufenden Rillen im Mid-Century-Stil machen ganz schön was her. Mundgeblasen und mit starkem Ausdruck versprühen sie ungemein viel Charme. Da kann man gar nicht anders, als direkt ein Glas Wasser zu trinken. Oder einen Cocktail. Oder Champagner. Labels We Love: ferm LIVING gibt uns einen aus und schenkt der Welt obendrauf ein paar der schönsten Produkte aus Skandinavien. Das kann man nur lieben.
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