Erfunden haben ihn vermutlich Nomadenstämme im heutigen Iran, inzwischen findet man Teppiche eigentlich auf der ganzen Welt. Überall dort, wo es gemütlich werden soll, legen sich Menschen einen Teppich auf den Boden. Die textile Auslegware ist weich und warm wie kein anderer Bodenbelag. Ein schöner Teppich kann einen Raum verwandeln, indem er Farbe, Stil, Struktur und Textur verleiht. Ein alter Holzfußboden profitiert vom Charakter eines guten Teppichs, egal ob der alt ist oder neu, traditioneller Orient- oder europäischer Webteppich. Unser geliebter Teppich schafft es, einen schlichten Raum in einen Wohlfühlort zu verwandeln.
Ein Teppich ist keine Auslegware
Ein Teppich unterscheidet sich in einigen Punkten von der Auslegware. Teppiche und Läufer sind textile Bodenbeläge, die nur einen Teil des Bodens, der aus einem Belag wie Parkett, Sichtbeton oder Naturstein besteht, bedeckt. Sie reichen nicht von einer Wand zur anderen. Teppiche, besonders im Wohnbereich, dienen dazu, „Bereiche“ zu schaffen. Inseln, um die sich die Möbel gruppieren. Im Wohnzimmer darf der Teppich etwas „lauter“ sein, Persönlichkeit haben. Im Schlafzimmer wiederum ist es angenehmer, wenn der Teppich neutral ist und nicht zu aufregend daherkommt. Teppiche, wie andere Wohntextilien auch, bringen oft die unterschiedlichen Farben im Raum zusammen und runden das Interieur ab. Gleichzeitig fügen sie Texturen hinzu, definieren verschiedene Areale und sorgen für mehr Komfort. Und das nicht zuletzt an den Füßen. Sie sind der perfekte Begleiter für harte Fußbodenbeläge.
Geliebter Teppich: vier Typen
Teppich ist nicht gleich Teppich. Ein Teppich oder Läufer kann gewebt, geklöppelt, gestrickt, geknüpft sein. Die Materialien reichen von Schurwolle über Seide bis hin zu Kunststofffasern. Und dann sind da noch die unterschiedlichen Typen. Deshalb verraten wir hier, auf welchen Teppichen man es sich am Boden am besten gemütlich machen kann.
Bestickter Teppich
Handbestickte Teppiche mit aufwändigen Motiven findet man inzwischen nur noch selten. Nicht selten sind diese hochwertigen Stücke aus Seide gefertigt, was sie umso kostbarer macht. Sie eignen sich nicht sonderlich gut an Orten, an denen ein relativ hoher Durchgangsverkehr besteht, da ihre Oberfläche sehr empfindlich ist. Sie nutzen sich schnell ab. Für den Flur oder das Kinderzimmer sind sie deshalb zu schade. In formelleren Räumen, die nicht allzu häufig genutzt werden, sind bestickte Teppiche eindeutig besser aufgehoben. Am ehesten nutzt man sie deshalb heute als dekoratives Element im Interieur, etwa als Wandbehang. So bleibt ein geliebter Teppich möglichst lang erhalten.
Shag oder Hochflor-Teppich
Die strubbeligen Hochflorteppiche sind für die Füße eine wahre Wonne. Sich mit den Zehen in den üppigen Flor reinzuwühlen, fühlt sich wunderbar an. Früher nannte man diese Teppiche auch Flokatis. Durch die langen Teppichfasern ist der Shag besonders gut geeignet in viel genutzten Arealen. Auch als Teppich vor der Couch oder vor dem Fernseher ist der Hochflor-Teppich toll, eben weil er so komfortabel für die Füße ist. Kleiner Nachteil: zwischen den langen Fasern sammeln sich gern Krümel, der man mit dem Staubsauger nur schwer herausbekommt. Ein altmodisches Ausklopfen aber löst auch dieses Problem.
Kelim
Der Kelim ist ein traditionell orientalischer Webteppich. Er ist flach gewebt und eine bequeme Art, den öden Fußbodenbelag aufzuwerten. Sie sind vergleichsweise leicht, sind in unterschiedlichen Styles und von der Größe Türvorleger bis zum ausgewachsenen 200-300 cm Teppich erhältlich. Durch ihre strapazierfähige Machart sind sie optimal für Flur, Küche oder Büro, denn so schnell wetzen sie sich nicht ab. Und wenn doch, dann lässt sich ein Kelim einfach wenden. Schon sieht er aus wie neu.
Orientteppich
Der Orientteppich ist „das Original“. Der älteste Teppich der Welt ist über 2400 Jahre alt und ein geknüpfter Teppich, der als ältester Beleg für das persische Knüpfhandwerk gilt. In langwieriger Handarbeit werden Orientteppiche bis heute gefertigt. Von Marokko bis nach Zentralasien reicht das Gebiet, aus dem diese Teppiche stammen. Die aufwändigen Muster und oftmals kräftigen Farbe sind ein wichtiges Merkmal dieser Bodenteppiche. Anhand der Farben und Muster lässt sich außerdem erkennen, woher aus dem sogenannten „Teppichgürtel“ das Textil stammt und welchen Zweck es ursprünglich erfüllte.
3 Comments
[…] seit Jahrtausenden fester Bestandteil des zivilisatorischen Kulturguts. Über die unterschiedlichen Arten von Teppichen und ihren Ursprung haben wir bereits vor einiger Zeit berichtet. Kelim und Gabbeh, Perserteppich […]
Wir haben einen neuen Orientteppich. Ich bin ganz begeistert von dem neuen Einrichtungsstück. Wir wissen nur noch nicht wie wir den Orientteppich waschen können.
Hallo Jim,
bei der Reininung von Teppichen, besonders bei wertvollen Orientteppichen, sollte man die Reinigung jenseits von Staubsaugen bzw. die Behandlung von Flecken am besten einem Profi überlassen.
Beste Grüße
Anne