Esche, Buche, Eiche, Kiefer – helle Hölzer sind eines der klassischen Materialien im Interieur. Ob Bodenbelag, Wandverkleidung, Möbel oder Accessoires, es gibt fast nichts, was es nicht auch aus Holz gibt. Besondern helle Hölzer sind im Interior Design nahezu omnipräsent. Das liegt zum einen an der vielseitigen Einsetzbarkeit, zum anderen an der einfachen Verfügbarkeit. Außerdem ist das Material Budget-freundlich, schließlich wächst das Rohmaterial in der direkten Umgebung. Die meisten hellen Hölzer stammen von heimischen Baumarten.
Mit hellen Holzarten lässt sich wunderbar arbeiten. Wählt man den Werkstoff als Basis für ein Raumkonzept, öffnen sich dadurch verschiedene gestalterische Türen und Stile. Unterschiedliche Stilrichtungen und helle Hölzer lassen sich miteinander kombinieren.
Helle Hölzer vom Boden bis zur Decke
Decke, Boden und Wandverkleidung aus Holz, das klingt nach Overkill und zu viel des Guten. Bei den als stilsicher geltenden Skandinaviern aber hat der All-Over-Holz-Look durchaus Tradition. Schwedische und norwegische Holzhäuser bestehen nicht selten vom Boden bis zur Decke aus Holz. Und auch in den Alpenregionen sind solche Stuben fester Bestandteil traditioneller Bauernhäuser. Helle Hölzer sorgen für Wärme und Gemütlichkeit, sie können en mass aber auch als erdrückend und langweilig wahrgenommen werden. Deshalb ist es eine gute Idee, solche Räume mit Kontrasten aufzubrechen. Soll heißen: ein getäfeltes Zimmer in hellem Holz kann Farbe bei Möbeln und Wohntextilien vertragen. Und es bietet sich für einen spannenden Materialmix an. Ein dicker Perserteppich unter dem Esstisch. An dem stehen farbenfrohe Stühle aus Kunststoff, Metall etc. So wird aus dem altmodisch wirkenden Raum ein stylisher Ort.
Große Holzmöbel verleihen Charakter
Holz muss nicht zwangsläufig Teil des permanenten Interieurs sein, um einen bleibenden Eindruck zu interlassen. Auch Holzmöbel mit Charakter können tonangebend sein. Ältere Holzmöbel haben oft eine schöne Patina. Man sieht ihnen an, dass sie schon ein halbes Leben hinter sich haben, ohne dabei an Charme eingebüßt zu haben. Im Gegenteil, helle Holzmöbel gewinnen mit der Zeit noch an Schönheit, etwa durch Gebrauchsspuren und Farbveränderungen wegen des UV-Lichts. Auch klassische Holzmöbel wie der legendäre Y-Chair von Carl Hansen verändert sich mit der Zeit. Strahlt er bei seinem Einzug ins Zuhause noch jungfräulich in hellem Buchenholz, bekommt er später eine lebendige Patina. Diese hebt die Maserung noch hervor. Und: helle Hölzer verleihen großen Möbeln eine besondere Leichtigkeit.
Unaufgeregte Eleganz: helle Hölzer, weiße Wände
Apropos Holzmöbel, die Kombination von weißen Wänden und hellen Holzmöbeln steht im Interior Design immer auf der Gewinnerseite. Man braucht auch keine Angst haben, verschiedene Hölzer im Raum zusammenzustellen. Das weiß an den Wänden bildet quasi eine verbindende Klammer um das Design. Gleichzeitig ist es der ideale Backdrop für ganz besonders schöne Holzmöbel. Auch Holzbalken an der Decke kommen in so einer Umgebung besonders gut zur Geltung. Kalt wirkt das nicht, denn das Holz bringt fast automatisch Wärme in den Räum.
Accessoires für natürliche Akzente
Nicht jede Einrichtung setzt auf helles Holz. Das ist auch gar nicht dramatisch. Dennoch schaffen es Accessoires aus Holz, einen Touch Natürlichkeit ins zuhause zu bringen. Sei es in Form von Kerzenhaltern, Leuchten oder Wanduhren. Besonders in Kombination mit kräftigen Wandfarben entfalten sie ihre ganz eigene, reizvolle Wirkung. Denn auch das können helle Hölzer: einen interessanten Bogen zwischen Natürlichkeit und farbenfroher Opulenz spannen. Im Zusammenspiel mit zarten, pastelligen Farben und Textilien wiederum zeigen sich Wohnaccessoires aus Holz von ihrer sanften, fast schon femininen Seite.
Pflege und Reinigung
Helles Holz ist nicht unbedingt empfindlicher als dunkles. Wie robust ein Holz ist, hängt von seiner Dichte und Oberfläche ab. Kiefernholz ist ein relativ weiches Holz, weshalb es sich zum Beispiel weniger als Fußbodenbelag eignet. Als Wandvertäfelung hingegen schon. Buche hingegen ist ein sehr hartes Holz, das viel für den Möbelbau eingesetzt wird. Gleiches gilt für Eichenholz, weshalb es sich auch für Parkett o.ä. eignet. Esche ist nicht ganz so hart, ist aber ein sehr widerstandsfähiges Material und auch deshalb im Möbelbau oft zu finden.
Die meisten hellen Holzmöbel sind lackiert. Dadurch sind sie leicht mit einem Tuch zu reinigen, aber auch empfindlich gegenüber Kratzern. Helles Holz, das geölt, gewachst oder gelaugt ist, ist anfälliger für Flecken und Schmutz, aber dafür lassen sich diese kleinen Schäden vergleichsweise unkompliziert durch Schleifen aufarbeiten. Durch die offenporige Oberfläche kann das Holz hier atmen und seine natürliche Struktur kann sich so mit der Zeit in Gänze entfalten.
Übrigens: Helle Hölzer dunkeln mit der Zeit etwas nach. Was so mancher als Makel empfinden mag, ist aber die eigentliche Schönheit des Materials. Diese Veränderungen in der Farbe entstehen durch das Sonnenlicht. Je weicher das Holz, desto eher dunkelt es nach. Kiefer etwa verändert schneller seine Farbe als Eiche oder Buche. Wer die Verfärbungen verhindern will, kann eigentlich nur eines tun: das Möbel vor Sonnenlicht schützen. Bloß ist das nicht sehr realistisch. Und an Schönheit und Charakter gewinnt helles Holz eigentlich auch nur dann, wenn es durch Gebrauch und Zeit in Würde altern darf. Oder?
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