Der Winter kommt einem oft wie die längste Jahreszeit vor. Monate der Kälte und Dunkelheit lassen ihre Spuren im kollektiven Gemüt. Da wundert es nicht, dass wir Menschen im Allgemeinen und Gärtner:innen im Besonderen den Startschuss für den Frühling kaum abwarten können. Denn das bedeutet, dass auch das Gartenjahr beginnt.
Das Gartenjahr beginnt
Ähnlich von Wind, Wetter und Kälte gebeutelt wie wir zeigt sich der Garten zu Beginn des Jahres oft von seiner zurückhaltenden Seite: die Beete kahl, die Wiese trist. Wie gelingt es, den Garten wieder ergrünen zu lassen? Zuerst einmal ergibt es Sinn, den Boden auf die neue Saison vorzubereiten. Dazu kann man organische Dünger sowie einen Bodenaktivator einsetzen, aber vor allem sollte man den Boden ausreichend gießen. Denn trotz Regen und Schnees hat sich der Boden, insbesondere in den tieferen Schichten, von den sehr trockenen letzten Sommern in vielen Regionen noch immer nicht erholt. Außerdem eignet sich der Frühling natürlich auch dazu, den Garten ganz neu zu gestalten.
Die ersten Schritte in der Outdoorsaison
Garten und Balkonpflanzen lassen sich grob einteilen in einjährige, zweijährige und mehrjährige Gewächse. Nicht alles, was man im Vorjahr im Garten angepflanzt hat, ist auch zu Beginn der neuen Outdoorsaison noch zu finden – etwa, weil sich Pflanzen nicht von selbst ausgesät bzw. vermehrt oder weil sie den Frost nicht überstanden haben. Also gilt es, diese Lücken zu füllen. Man kann das ab Mai tun, in dem man im Pflanzenmarkt Jungpflanzen kauft und dann direkt im Garten in die Erde setzt.
Oder aber man zieht Pflanzen selbst vor. Aus Samen und auf der Fensterbank. Wenn das der Plan ist, dann sollte man jetzt damit beginnen. Zierblumen sollten dabei spätestens Ende März drinnen vorgezogen werden, damit sie pünktlich im Sommer den Garten erblühen lassen. Wenn sich im März der Boden langsam erwärmt und abgetrocknet ist, können im Nutzgarten mitunter die ersten Aussaaten von Gemüsen direkt im bereits vorbereiteten Beet vorgenommen werden. Hülsenfrüchte und Kohlsorten eignen sich hierfür besonders.
Grundsätzlich braucht es weder ein großes Budget noch aufwändige Gartenarbeit, um den eigenen Garten naturnah zu gestalten. Ein Paar für Insekten attraktive Pflanzen, ein kleines Eck Blumenwiese, das man bis zum Herbst nicht mäht, genügen schon, um etwas für die Artenvielfalt zu tun. Woran man nicht sparen sollte, ist Zeit, um sich über die Pflanzen genau zu informieren. Denn wenn man nur ein kleines Grundstück hat, bringt es nichts, Wildsträucher zu pflanzen, die üppig wuchern. Stattdessen ist sinnvolles planen ratsam, denn auch der Besitzer soll am Ende seinen Garten als Wohlfühloase zu schätzen wissen.
Zum Wohlfühlen gehören auch die Gartenmöbel. Das Gartenjahr beginnt diesbezüglich so, wie das letzte für viele wahrscheinlich geendet hat: mit Entstauben und reinigen. Die Gartenmöbel kann man gerade jetzt auf ihren Zustand überprüfen, die Stühle und Bänke reinigen und, wo es nötig ist, reparieren oder ersetzen. Will man seine Gartenmöbel reinigen, bestimmt das Material das beste Vorgehen. Möbel aus Holz etwa schrubbt man am besten mit Kernseifenwasser und einer Wurzelbürste ab, ehe man sie gut trocknen lässt.
Kunststoffmöbel werden ebenfalls mithilfe von Wasser und Seife oder Spülmittel wieder frühlingsfit. Auf keinen Fall aber sollte man hier mit dem Hochdruckreiniger ran, da der das Material schädigen kann. Den sollte man höchstens für die Reinigung von Gartenmöbeln aus Aluminium oder Stahl einsetzten, wobei es hier meist auch schon das Abspritzen mit dem Gartenschlauch tut.
Und was folgt als nächstes?
Das Gartenjahr beginnt ganz 0ffiziell mit dem Ende des Winters streng genommen noch gar nicht, sondern erst Mitte Mai, nach den sogenannten Eisheiligen. Erst dann besteht keine Gefahr mehr furch Frost für die empfindlichsten Gewächse im Freiland. Und erst dann sollten alle Pflanzen, die vorher auf der Fensterbank ausgesät und vorgetrieben wurden, draußen an ihrem eigentlichen Bestimmungsort in die Erde gesetzt werden. Das gilt auch für die direkte Aussaat etwa von Gurken.
Gleichzeitig aber wissen wir natürlich, dass es bis Mitte Mai keinen Kälteeinbruch geben muss. Daher lohnt es sich natürlich, die allgemeine Wetterlage bereits jetzt im Blick zu behalten. Gegebenenfalls kann man die erste Aussaat schon früher wagen – verbunden mit dem Risiko, dass ein unerwarteter Frost den jungen Pflanzen doch noch schaden kann. Wer auf Nummer Sicher gehen will, wartet also zumindest noch den April über ab.
Für viele gekaufte Pflanzen geht die Saison dann ebenfalls erst los, ebenso wie für die eingelagerten Topfpflanzen für Balkon und Terrasse. Schon vorher können Topfpflanzen stundenweise an die Witterung im Freien gewöhnt werden. Dann kommen sie auf dem Balkon oder der Terrasse später besser mit Temperaturschwankungen und Sonnenstrahlen zurecht. Ab Mai und Juni geht es im Garten dann um Pflanzenpflege und das Genießen der Natur im Freien. Denn dafür ist der Garten schlussendlich da: als Ort der Entspannung und des Abschaltens.
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