Brrrr, was ist das draußen ungemütlich. Kalt und nass und grau. Also rein in die warme Stube, rauf auf den Lieblingssessel, eine Tasse Tee in die eine Hand und ein gutes Buch in der anderen. Das ist ein guter Moment, um Kerzen anzuzünden. Kerzen gehören nämlich nicht nur auf einen Geburtstagskuchen oder auf den Adventskranz, sondern vor allem ins Zuhause im Herbst und Winter.
Am Anfang war das Kerzenlicht…
Kerzen gehören für uns zum essenziellen Wohlfühlprogramm. Sie sind unkompliziert besorgt, lassen sich individuell dekorieren und sie sind dazu sowohl echte Crowd-Pleaser als auch intime Beleuchtung. Früher jedoch waren sie die wichtigsten Lichtquellen, teurer Luxus und bestimmten das Leben und den Tagesrhythmus. Vor der Elektrisierung war ein dunkler Abend nicht die gemütliche Tageszeit, die er heute ist. Kerzen waren vor allem eins: teuer. Also gingen die Menschen eher früh ins Bett, statt noch zusammenzusitzen, zu lesen, zu stricken oder ähnliches.
Kerzen wurden lange vornehmlich aus Talg oder Tran aka. Tierfett hergestellt, und dieser verströmte ganz und gar nicht den feinen Duft von Bienenwachs, was wir heute als traditionell empfinden. Es wurde erst viel später breit genutzt und war sehr teuer – günstig ist es bis heute nicht. Erst mit der Erfindung von Paraffin Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Kerzen bezahlbar und geruchsneutral. Heute werden Kerzen in allen Formen, Farben und Materialien hergestellt und haben besonders jetzt, in der Weihnachtszeit, ihre Hochsaison.
Während Kerzen bis zum 19. Jahrhundert gezogen wurden, werden sie heute zumeist in Kerzengießmaschinen gegossen oder auch durch Pressung hergestellt. Nur für hochwertige Bienenwachskerzen wird noch das Wickeln angewandt, ggf. noch das Kneten des Bienenwachses. Um die Kerzen und ihre Formen und Farben hat sich Ende des 20. Jahrhunderts ein eigener Zweig des Kunsthandwerks entwickelt.
In Skandinavien gehören sie Von Oktober bis März fest zum Leben der Menschen. In Schweden haben handgezogene Kerzen Tradition. Beim Luciafest am 13. Dezember sind sie unablässig und das Lucia-Kind trägt sogar einen Kranz mit Kerzen auf dem Kopf. Aber auch hierzulande ist Kerzenlicht im Winter unverzichtbar. In einigen Familien wird zu den Mahlzeiten jedes Mal eine Kerze angezündet. Andere Menschen baden gern im Kerzenschein o.ä.
Kerzen greifen aktuell eine Vielzahl von Trends auf. Im Gegensatz zu größeren Einrichtungsobjekten sind sie heute in aller Regel erschwinglich, es gibt sie bunt, duftend, schräg geformt usw. Werfen wir also nun einen Blick auf die Trends und Möglichkeiten beim Thema Kerzen.
Dekorieren mit Schleifen
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„Mach ‚ne Schleife drum“ scheint das Motto der Stunde zu lautet. Auf Instagram werden Schleifen gerade nicht nur ins Haar, sondern auch an den Baum und um Kerzen gebunden. Je größer oder länger, umso besser. Hier geht es aber nicht nur darum, einem Trend nachzulaufen, sondern sich von dieser hübschen, einfachen und poetischen Idee inspirieren zu lassen. Und dafür braucht es schöne Bänder.
Leider landen Geschenkbänder heute viel zu schnell im Müll. Einst waren Bänder so was wie Schmuck: ein Luxusartikel, mit dem man sich ein Kleid oder einen Hut aufputzte. Heute sind sie eine Art Wegwerfartikel. Viel zu schade eigentlich. Deshalb heben wir nicht erst seit diesem Jahr die schönsten Geschenkbänder auf und verwenden sie wieder, ganz besonders dann, wenn sie aus Samt oder Satin sind.
Duftkerzen
Duftkerzen gibt es viele, da die für sich gute herauszufiltern, braucht ein geduldiges Näschen. Oder einfach Glück, manchmal erschnuppert man bei Freunden oder irgendwo im Alltag den perfekten Duft. Mit Duftkerzen verhält es sich dabei wie mit Parfüm. Bei Parfüm können gerade günstige, synthetische Düfte schnell mal aufdringlich sein. So lohnt es sich auch bei Duftkerzen, nach edlen Exemplaren zu suchen und sie als Luxusartikel für den Alltag zu verstehen.
Gute Düfte geben im Übrigen auch tolle Geschenke ab. Audo hat tolle Duftkerzen mit hochwertigen Duftstoffen im Programm und auch die Tuck Duftkerzen von ferm LIVING riechen fantastisch. Um die maximale Brenndauer aus Duftkerzen herauszuholen, sollten sie übrigens immer mindestens eine Stunde brennen – oder zumindest so lange, bis sich das Wachs an der Oberfläche vollständig verflüssigt hat. Sonst brennt man am Ende den Docht runter aber es steht immer noch Wachs im Glas.
Kerzenhalter
Ohne Kerzenständer finden Kerzen keinen Halt. Und es gibt von ihnen mindestens so viele auf der Welt, wie es unterschiedliche Kerzen gibt. Blockkerzen, Spiralkerzen, Teelichter etc. – sie alle benötigen einen sicheren Stand. Wie wäre es da mit einem der folgenden Exemplare?
Schlicht-elegant
Kerzen brauchen auch ein Zuhause. Je nach Kerzenständer haben sie eine völlig andere Wirkung. Am besten wählt man Kerzenständer, die zum Ambiente und Wohnstil passen. Louise von Fritz Hansen ist sehr schlicht aber zeitlos elegant. Gleiches gilt für Kubus 1 von Audo, dem kleinen Bruder des legendären Kubus von Mogens Lassen. Auch toll: Duca von Audo mit Rattan. Dieser Kerzenhalter ist nicht nur schön, sondern auch noch höhenverstellbar.
Skulpturale Objekte
Anders, neu und trotzdem irgendwie vertraut sind diese Kerzenständer, die zugleich Skulpturen sind. Bei den Kerzenständern Yara von ferm LIVING verbinden sich warme Erdtöne mit rauen Texturen. Inspiration dafür waren die Stein- und Marmorfiguren aus der Kykladenzeit. Sie wirken sowohl als Einzelstücke wie auch in Gruppen kombiniert stark und harmonisch. Die unterschiedlichen Glasuren der Oberfläche versprühen Retro-Charme.
Statement Pieces
Kerzen stehen heutzutage meist in Haltern auf Tischen oder anderen Ablagen. Früher aber, als man vornehmlich mit Kerzen beleuchtete, gab es auch große Kandelaber, die im Raum standen. Eine moderne, filigrane Version davon ist der Angui von AYTM. Für Minimalisten, die keinen Weihnachtsbaum möchten, könnte er als eine Art Ersatz dienen. Auch toll: Ripply von New Works und der Officina Kerzenständer von Magis.
Übrigens: Auf dem Dinner-Tisch kann man Kerzen auch toll in Obst oder Gemüse als Statement inszenieren. Klingt komisch, ist aber ganz einfach. Dafür schneidet man Löcher etwa in Äpfel oder zum Beispiel Kohlrabi und stellt passende Kerzen rein. Anschließend kann man die Deko sogar noch essen – sans Wachs natürlich.
Farbe und Form
Kerzenständer machen die Kerzen erst so richtig zum Schmuck und sind ein beliebtes Wohnaccessoire. Spielerisch, hübsch und kokett sind die neuen Momento Kerzenhalter von &tradition. Sie sind aus Keramik, entworfen von Jaime Hayon und wirken besonders schön als Paar, kombiniert mit farbigen Kerzen.
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