Beim Namen Verner Panton denkt man fast automatisch an organische Formen und Designentwürfe in allen Farben des Regenbogens. Im Laufe seiner Karriere schuf Panton viele gewagte und verspielte Designs, bei denen modernste Technologien zum Einsatz kamen.
Verner Panton studierte in den 1940er Jahren Architektur und arbeitete zu Beginn der 50er Jahre für Arne Jacobsen, mit dem er den Stuhl Ant entwickelte. 1955 eröffnete Panton ein eigenes Architekturbüro und machte sich durch innovative Bauvorschläge einen Namen. Größere Resonanz bekam er jedoch für die Entwürfe von Lampen, Sitzmöbeln, Textilen, Teppichen sowie Ausstellungsinstallationen. Durch diese Referenz erhielt er im Jahr 1958 den Auftrag, das Wirtshaus „Komm Wieder“ des Barons Schilden Holsten auf der Insel Fünen neu aufzubauen und zu gestalten. Für diese, ganz in Rot gehaltene Realisation, entwickelte Panton den Stuhl Cone, einen seiner berühmtesten Entwürfe. Aus diesem Entwurf ging später der Heart Cone Chair hervor.
In den darauf folgenden Jahren machte Verner Panton weiter durch ungewöhnliche Installationen auf sich aufmerksam: er entwickelte für die Kölner Möbelmesse eine mit Silber bezogene Decke oder schockierte durch eine farbintensive Innenausstattung bei der Umgestaltung des Astoria-Restaurants in Trondheim.
Designikonen – Verner Panton
1955 kam es zu einer Zusammenarbeit Pantons mit Thonet, aus der der Sperrholz-Freischwinger S hervorging, ein Möbel, welches aus einem Stück geformt war. Dieses kann als Vorstudie zu Pantons größtem Erfolg gewertet werden: dem Stuhl Panton (1959-1960). Hier gelang es ihm, die zuvor angewendeten Fertigungstechniken auf Kunststoff zu übertragen.
In den 1960er Jahren lebte Panton eine Weile in Basel und arbeitete zusammen mit Willy Fehlbaum (Begründer von Vitra) an der Produktionsentwicklung des Stuhls Panton, des ersten, aus einem Stück gefertigten Kunststoff-Freischwingers, hergestellt im Spritzgussverfahren.
1968 und 1970 entwarf Panton für die Ausstellungen Visiona o und Visona II im Auftrag von Bayer psychodelische Raumlandschaften, bei denen außergewöhnliche Formen und satte Farben zusammenkamen. In dieser Zeit entstanden viele interessante Projekte Pantons u.a. mit Kaufeld, Loius Poulsen (u.a. Flower Pot, VP-Globe, Panto), Schöner Wohnen, Thonet, Knoll International (Warren Platner Lounge Collection) oder Fritz Hansen (Sitzsystem 1-2-3).
Pantons Entwürfe reflektieren immerzu seinen Zukunftsoptimismus. Seine revolutionären Entwürfe, die mit modernster Technologie umgesetzt wurden, machen ihn zu einem Wegbereiter seiner Zeit.
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