So ein Menschenleben füllt sich mit der Zeit – wortwörtlich. Nicht nur mit Erlebnissen, sondern auch mit Dingen, wie jede:r aus eigener Erfahrung weiß. Für all die Souvenirs, Klamotten, Postkarten, Spielsachen, Elektrokabel etc. braucht es Aufbewahrungsmöglichkeiten aka. ein würdiges Zuhause für die materiellen Lebensbegleiter. Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten dafür, zum Beispiel mit dem MVP (Most Valuable Player aka. wertvollster Spieler im Ballsport) unter den Möbelstücken: der Kommode! Die Kommode ist als Stauraummöbel unschlagbar. Wo kommt sie her? Was macht sie so vielseitig? Und für welche Einsatzorte taugt sie? Wir verraten es.
Die Kommode: Eine für alles und jeden Standort
Kommoden sind in erster Linie Aufbewahrungsmöbel, die mit ihren tiefen Schubladen jede Menge Stauraum für Alltagsdinge bieten. Hinter ihrer schönen Fassade verschwindet alles, was sich im Leben so ansammelt, von Wäsche über Spielzeug bis hin zu Kabelsalat und Schuhen. Sie ist ein sehr gnädiges Möbel, das inneres Chaos genauso akzeptiert, die eine durchdachte Ordnung und Labels auf den Schubladen. Kommoden gibt es in den unterschiedlichsten Formen, vom antiken Waschtisch hin zum modern-minimalistischen Schubladenmöbel im Flur. Egal welcher Stil, egal welche Epoche, sie alle liefern diskreten und großzügigen Stauraum für die lose Sammlung all der Dinge, die im Leben und Alltag unverzichtbar sind.
Eine kleine Geschichte des Schubkastenmöbels
Die Kommode ist ein Schubladenmöbel, dessen Ursprünge im Spätmittelalter liegen. Ganz genau lässt es sich nicht nachweisen, aber gotische Sakristeischränke könnten Vorbild gewesen sein, ebenso wie Kabinettschränke. Da sie für Aufbewahrungszwecke entwickelt wurde, hatte sie auch stets Schubladen und keine Türen oder offene Fächer. Heutzutage wird der Begriff Kommode aber weiter gefasst. Eine Kommode ist ein meist Tischhohes, mit Schubladen ausgestattetes Schrankmöbelstück.
Die ersten gänzlich der Kommode entsprechenden Kastenmöbel erschienen im 16. Jahrhundert in Norditalien unter der Bezeichnung cassettone. Die Kommode trat Anfang des 18. Jahrhunderts so richtig in Erscheinung und sollten die Möbellücke zwischen einem Kleiderschrank und der weit verbreiteten Truhe schließen. Obwohl bereits im 17. Jahrhundert Schubladenmöbel in Westeuropa nichts Ungewöhnliches mehr waren, begann der Siegeszug der Kommode erst in beginnenden 18. Jahrhundert in Frankreich, wo sie schnell zum beliebtesten Kastenmöbel avancierte. Im Barock und Rokoko wurden die Kommoden aufwendig mit beispielsweise Schnitzereien und Intarsien ausgestaltet und geschmückt. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, zur Zeit des Klassizismus und im späteren Biedermeier, wurde die Gestaltung der Kommoden vermehrt auf streng geometrische Formen reduziert.
Als die fortschreitende Industrialisierung Möbel billiger machte und Wohnungen immer mehr Mobiliar, Teppiche und Schauobjekte benötigten, entwickelten sich Sonderformen des Schubladenmöbels, darunter Frisierkommode und Waschtisch. Letzterer erfreute sich bis in die 1950er Jahre großer Beliebtheit, weil Badezimmer da noch längst nicht überall üblich waren. Auf dem Waschtisch fanden Waschschüssel und eine Kanne mit Wasser Platz. Dementsprechend musste die Deckplatte unempfindlich gegen Wasserspritzer sein und wurde daher häufig aus Marmor gefertigt. Inzwischen hat sich die Kommode als echter Allrounder in Interieur behauptet und ist quasi in jedem Raum zuhause.
Was die Kommode alles kann
Verwalter des Chaos, Heimstatt der Wäsche – die Kommode trägt viele Titel. Als Aufbewahrungsmöbel empfiehlt sie sich überall dort, wo “unansehnliche” oder kleinteilige Dinge anfallen. Ganz klassisch anzutreffen sind Kommoden im Schlafzimmer als Wäscheschränke. Sie bieten in ihrem Inneren viel Stauraum für Laken, Handtücher, Socken und Co., während sie gleichzeitig niedrig genug sind, im nicht dominierend im Raum zu erscheinen. Außerdem lässt sich ihre Deckplatte gut zum Dekorieren oder als Ablage nutzen. Aus diesem Grund kann man bei der Schlafzimmergestaltung kleinere Kommoden auch gut als Nachttische einsetzen.
Die Flurkommode ist ein weiterer Klassiker. Kommoden sind relativ kompakt. Das bedeutet, sie nehmen nicht viel Platz ein, bieten aber trotzdem viel Stauraum. Zwischen Wandspiegel und Fußabtreter bringt sie auf wenig Fläche viel unter. Wer also einen kleinen Flur hat und Verstaumöglichkeiten sucht, sollte über eine Kommode nachdenken. Eine andere Idee ist es, zwei gleiche Kommoden Rückenwand an Rückwand in die Mitte eines Ankleidezimmers zu stellen und als großzige Ablage mit Stauraum nutzen – wenn der Platz dafür vorhanden ist.
Grundsätzlich können Kommoden in alle Zimmer gestellt werden. Durch die Vielfalt an Designs und Varianten gibt es für jeden Raum das passende Möbel. Als zeitlos erweisen sich immer wieder modulare Lösungen von USM Haller oder Montana, die sich sehr individuelle in Farbe als auch Konstruktion gestalten lassen. Aber auch Vintage Kommoden können ein schöner Stilbruch in einem modernen Zuhause sein.
Für Verwirrung sorgt manchmal die scheinbar austauschbare Verwendung der Begriffe Kommode und Sideboard. Die Klassische Kommode verfügt über eine Breite von 50-80 Zentimeter bei einer Höhe von knapp 80 Zentimetern. Ab einer Länge von 120 Zentimetern und einer Höhe von 70 Zentimetern spricht man von einem Sideboard. Zwei oder mehr Kommoden aneinandergereiht ergeben zumindest optisch ein maßgeschneidertes Sideboard mit maximalem Stauraum.
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