Wohnen im Glashaus in der Uckermark: Bastian und seine Familie haben sich im Norden Brandenburgs ein Sommerhaus erschaffen, das nicht nur jede Menge Ruhe ausstrahlt, sondern auch architektonisch einiges zu erzählen hat. Mehr dazu in unserer neuen Homestory.
Homestory: Glashaus in der Uckermark
Bastian und Julia haben sich gemeinsam mit ihrem Architekten ein Ferienhaus erschaffen, das außergewöhnlich und individuell ist und sich zugleich dennoch gut in die architektonische Landschaft (die vor allem aus Dorfkapellen, Bauernhäusern und alten Scheunen besteht) dieses weiten Landstriches einfügt. Das dürfte an der simplen Form des Hauses liegen, die geprägt ist von einem klassischen Satteldach. Das Besondere: Das Dach ist komplett verglast und lässt freien Blick auf die Dachkonstruktion aus allen Winkeln zu. Beleuchtet gibt das ein fantastisches Bild ab.
Der Grundriss ist recht einfach, das Glashaus in der Uckermark verfügt über zwei Schlafzimmer, ein Bad und einen großen Wohnraum mit Küche im Erdgeschoss. Von allen Räumen blickt man durch bodentiefe Panoramafenster in den Garten und hat Zugang zu Terrasse und Garten. Wenn alle Glastüren geöffnet sind, wirken die Zimmer wie Nischen, die mit der Natur verbunden sind und das Haus eins werden lassen mit dem Garten. Während sich das Haus zur Landschaft hin öffnet, versteckt es sich zur Straße hin hinter einer geschwungenen weißen Steinmauer, die dem Gebäude einen anmutigen, fast verschlossenen Charakter verleiht – wobei der gleich wieder durch die milchigen Glasflächen der Dachkonstruktion gebrochen wird.
Das fantastische Innenleben des Hauses aber kann man nicht erahnen, das erschließt sich erst durch das Betreten des Hauses. Hierhin nehmen wir euch mit. Wir haben mit Bastian unter anderem darüber gesprochen, wieso das Glashaus ausgerechnet in dieser recht dünn besiedelten Landschaft steht und wie es sich in einem Glashaus lebt.
DBS: Hallo Bastian, magst du dich/euch kurz vorstellen?
BW: Hey, aber ja, gerne. Wir sind eine kleine Familie, leben und arbeiten seit mehr als einem Jahrzehnt in Berlin-Neukölln und arbeiten in der Kreativbranche. So viel zum Klischee.
Das Glashaus in der Uckermark ist ein ziemlich besonderes Haus. Erzähl doch mal, wie ihr diesen Ort gefunden habt bzw. warum ihr ausgerechnet dieses Haus hier gebaut habt.
Nach einem Urlaubswochenende draußen vor den Toren Berlins wussten wir, dass wir auch einen Ort brauchen, zu dem wir fliehen, den wir selbst gestalten und auf den wir uns immer wieder freuen können. Einen Ort, der uns und das aufregende Hauptstadtleben in Balance bringt. Als wir dann dieses Grundstück mitten im Naturschutzgebiet mit Blick über Felder und See gefunden hatten, sind wir sofort zu Sigurd und haben ihn mit rausgenommen. Zusammen wussten wir dann, dass wir hier bauen wollen.
Wer hatte die Idee, ein Glashaus in die uckermärkische Seenlandschaft zu bauen, ihr oder euer Architekt?
Sigurd [Larsen], unser Architekt wollte bei unserem ersten gemeinsamen Besuch vor Ort vor allem wissen, wo wir unseren Kaffee trinken, wie wir den Garten gestalten werden und wer zu Besuch kommen wird. Über dieses Gespräch entstand allmählich die Idee, ein Haus mit Glasdach zu bauen. Im Sommer ist es offen und wird Eins mit dem Garten und im Winter ist es einfach nur gemütlich. Und zu jeder Jahreszeit haben wir den Blick über die Felder und den See und wir lieben die Millionen Sterne am Himmel. So zumindest der offizielle Teil der Geschichte.
Wie nutzt ihr das Glashaus?
Am liebsten selbst! Wir versuchen so oft es geht dort zu sein, Freunde einzuladen und eine gute Zeit zu haben. Die meiste Zeit sind wir im Garten oder an den unfassbar schönen Seen in der Umgebung. Dabei entdecken wir immer wieder neue, manchmal noch schönere und freuen uns darüber sehr. Wir vermieten das Haus aber auch gerne an Freunde und Freunde von Freunden. Die Idee ist eigentlich, dass im Haus immer was los ist und jeder macht, was er will. Wer hängen will, hängt. Wer ein Boot bauen will, baut ein Boot. Das Haus bietet tausend Möglichkeiten.
Wenn man sein Wochenendhaus auch an Gäste vermietet, ist man da besonders ordentlich? Bzw. hat das überhaupt einen Einfluss darauf, wie ihr darin lebt?
Natürlich möchten wir, dass sich auch unsere Gäste besonders wohl fühlen bei uns. Wir müssen aber auch gestehen, dass wir das wirklich so sehen, dass die Gäste zu uns nach Hause kommen. Deswegen ist das Haus auch bewusst sehr persönlich. Dazu bestens ausgestattet und nicht zu konzipiert. Bisher gefiel das unseren Gästen immer sehr gut.
Wie lebt es sich in eurem Glashaus in den unterschiedlichen Jahreszeiten? Und spiegelt sich die optische Öffnung zur Natur durch die großen Fenster auch im gelebten Alltag wider?
In der warmen Jahreszeit ist es toll, alle Türen in den Garten zu öffnen und man einen nahtlosen Übergang auf die große Terrasse und direkt in die Natur hat. Das gibt einem wirklich ein urlaubshaftes Gefühl. Die Sonne wandert dabei einmal ums Haus und die Sonnenuntergänge sind magisch – egal ob im Sommer oder Winter. Überhaupt: im Winter! Man kann auch von drinnen fabelhaft die Natur und das Wetter auf sich wirken lassen und es ist dabei super gemütlich.
Einfache, ehrliche Materialien wie Holz, polierter Estrich, Kalksandstein und Glas sorgen dafür, dass sich euer Glashaus in der Uckermark anfühlt wie ein Urlaub an der Dänischen Ostsee. Worauf habt ihr bei der Einrichtung geachtet, um den Charakter des Hauses nicht zu untergraben?
Sollen wir ehrlich sein? Wir haben einfach das ausgesucht, was uns wirklich gut gefällt und qualitativ hochwertig ist. Wir wollten, dass das Haus nicht zu überladen, warm ist, aber auch mit farblichen Akzenten punktet. Die Küche von Reform ist Herzstück des Hauses, da sie viel Platz einnimmt und für uns der zentrale Ort ist, um den sich quasi alles abspielt. Deshalb durften die Farben hier auch nicht zu dunkel, zu einnehmend sein.
Die Einrichtung kann/darf/muss sich daran anlehnen können. Das dunkelgrüne Sofa von Formel A ist das passende Pendant. Ansonsten hat jeder weitere Raum seinen eigenen auffallenden Farbklecks bekommen. Uns ist es wichtig, dass sich Stil auch mit Gemütlichkeit verbindet. Die Lichtquellen von Louis Poulsen spielen hierbei natürlich auch eine große Rolle.
Neben der Reform Küche finden sich unter anderem Möbel von HAY und Montana im Haus. Woher kommt die Affinität für skandinavisches Design? Und warum habt ihr euch für diese Möbel entschieden?
Das ist wirklich Zufall. Dass die weiteren Möbel von TAKT, String Furniture, Formel A und Louis Poulsen sind und Sigurd der Architekt ist, spricht vielleicht eher gegen einen Zufall, aber wir mögen genau diese Art von Design einfach sehr. Einfach, klar, hochwertig und ja gut – skandinavisch. Julia kommt ursprünglich aus Flensburg, vielleicht hat das auch seinen Einfluss.
Welche Möbel oder Anschaffungen stehen noch auf der Wunschliste für euer Wochenendhaus?
Spannende Frage! Wir sind noch auf der Suche nach dem richtigen Regal fürs Wohnzimmer und die Badewanne unterm Dach soll demnächst installiert werden. Fürs Schlafzimmer habe ich jetzt so einen tollen Schallabsorber bei Modulor gesehen. Der kommt auf jeden Fall auch noch ins Haus. Vielleicht auch noch ein zwei Bilder und eine Stuhl- oder Sessellösung fürs große Schlafzimmer. Habt ihr da keinen Tipp für uns?
Was ist euer Lieblingsort im Haus?
Hm, schwierig. Das wechselt je nach Tages- und Jahreszeit. Für die einen ist es das Bett bei offener Tür, für die anderen der kuschelige Platz unter der Treppe. Unser keiner Sohn liebt es dort. Frühstück draußen in der kleinen Kaffeeecke oder abends die lange Tafel auf der Terrasse. Die Außendusche hinten im Garten, die ein Freund für uns gebaut hat, ist ebenfalls ein ganz besonderer Ort. Und natürlich das Glasdach bei Sonnenuntergang und einem kleinen Getränk.
Welche Pläne macht ihr für ein langes Wochenende im Glashaus?
Wir versuchen uns nie zu viel vorzunehmen, um die Zeit zu genießen. Natürlich gibt es dann doch immer wieder genug am Haus oder im Garten zu tun, das ist aber auch sehr schön. Man fühlt sich auf jeden Fall immer sofort entschleunigt, sobald wir die Tür zu unserem Haus aufschließen und in die Natur blicken.
Das Glashaus in der Uckermark hat uns schwer begeistert. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, kann Bastian und Julia auf Instagram folgen oder sich für ein Paar Tage in das Haus mit dem gläsernen Dach einmieten und die wirklich schöne Landschaft und die Ruhe genießen. Alle Infos dazu findet ihr hier.
Fotos: © 8 a.m. aesthetics
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