Als wir Eva von @lumikello__ vor drei Jahren das erste Mal besuchten, lebte sie mit mit ihren Liebsten noch in Karlsruhe. Sie und ihre Familie bewohnten ein großzügiges Haus mit Garten, in dem eigentlich nur die Pferde fehlten. Die standen auf einem Reiterhof in 30 Minuten Entfernung unter, weil das mit so großen Tieren in der Stadt alles nicht so einfach ist. Heute ist alles anders. Nun lebt sie mit Mann, Pferden, Hunden und Kindern auf einem Holsteinischen Hof in der Nähe von Kiel. Ihr neues Zuhause und die vielen Farben, die mit Eva nach Norddeutschland gezogen sind, bewundern wir täglich auf Instagram.
Bisher noch nicht ganz so prominent gesehen haben wir ihren neuen, wirklich riesigen Garten. Deswegen waren wir jetzt zu Besuch im Garten von Eva für unsere Homestory 2.0 mit der lebensfrohen Design- und Pferdeliebhaberin.
Homestory und Interview 2.0 im Garten von Eva aka. Lumikello
DBS: Liebe Eva, vor mehr als drei Jahren, waren wir schon einmal bei dir zu Besuch. In der Zeit hat sich einiges verändert. Die größte Veränderung war wohl euer Umzug von Süddeutschland in den hohen Norden. Wie kam es dazu?
EK: “Das ist eine lange Geschichte. Die Kurzversion lautet ungefähr so: Vor ziemlich genau drei Jahren waren wir mit unseren damals drei Islandpferden hier im Norden im Urlaub und, nach Hause zurückgekehrt, fragten wir uns – beide um die 50 – ob wir in unserem Haus in Karlsruhe alt werden wollen. Wir beide sagten ganz klar „nein“ und so haben wir innerhalb eines Jahres unser ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Wir fanden diesen Hof und renovierten das Nötigste innerhalb von vier Monaten, die zwischen Kauf und Einzug vergingen, und leben nun sehr glücklich mit Pferden, Hunden, Katzen und bald Schafen im schönen Schleswig-Holstein.”
Vom Einfamilienhaus in der Stadt raus auf einen Holsteinischen Gutshof. Damit hat sich nicht nur eure Wohnfläche verändert, sondern auch der Außenbereich. Welchen Stellenwert hatte die Fläche des Gartens bzw. der Stallanlagen bei eurer Entscheidung, umzuziehen?
“Das ist eine sehr gute Frage. Lass mich sie so beantworten: Ich hatte ja erzählt, dass wir vor drei Jahren überhaupt erst die Entscheidung trafen, unser Leben komplett umzukrempeln. Hauptsächlich haben wir uns dazu entschließen können, weil uns eben in diesem Urlaub vor drei Jahren klar wurde, was wir eigentlich wollen. Wir waren schon zuvor mit unseren Pferden im Urlaub – in der Bretagne sogar – und wir hatten immer mal wieder die Idee mit unseren Pferden an einem Ort zu leben.
Wir konnten uns aber nie vorstellen, unser damaliges Haus in der Stadt gegen ein ähnlich großes Haus mit einer Pferdekoppel nebendran irgendwo auf dem Land zu tauschen. Als uns klar wurde, dass wir nach einer neuen Aufgabe suchen mussten, einem größeren Projekt, da war natürlich auch klar, dass wir eine bestimmte Fläche brauchen werden – einen Raum zum Träumen und zum Verwirklichen unserer Ideen. Islandpferde fühlen sich ja auch wohler, wenn es ein paar mehr sind.”
Was ist dir an einem Garten wichtig? Ist es eine Vergrößerung des Wohnbereichs, oder eher ein für sich stehender Bereich?
“Ach, ehrlicherweise habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht. Ich fange gerade auch erst an, die Gartenarbeit für mich zu entdecken und fühle mich noch ganz schön überfordert. Ich genieße es aber sehr, das erste Gemüse aus unserem kleinen Hochbeet und das Obst von den alten Bäumen zu ernten. Für mich ist der Garten immer eher ein für sich stehender Bereich – vielleicht insbesondere deshalb, weil ich mich bei seiner Möblierung noch so untalentiert fühle.”
Im Garten von Eva: Grüne Inspiration
Was sind deine Leitbegriffe bei der Gestaltung eures neuen Zuhauses, insbesondere des Außenbereichs?
“Modernes Landleben mit historischem Hintergrund: Einladend, freundlich, fröhlich aber elegant. Wir lieben Kunst, Design aber auch das Leben in diesem alten Haus und natürlich unsere Tiere und die Arbeit draußen. All das spiegelt sich in der Gestaltung wieder.”
Wo findest du Inspiration?
“Meine größte Inspiration ist tatsächlich der Hof selber. Die Farben des alten Backsteins, die Rosen, die weiße Fassade des Herrenhauses und dann die wunderschöne Natur der holsteinischen Schweiz.”
Wie unterscheidet sich das Leben auf dem Gutshof für dich vom Leben in der Stadt?
“Es ist in unserem Fall so viel reicher und erfüllter und überhaupt nicht provinziell. Ich würde das auch gar nicht auf dem Gutshof reduzieren – wir schätzen das Landleben vor allem deshalb sehr, weil die Uhren hier noch etwas langsamer ticken – auch wenn die Arbeit nicht weniger wurde. Und trotz der vielen Arbeit, finde ich hier viel mehr Momente, die mich wirklich glücklich machen und die haben viel mit Tieren und der Natur zu tun.
Ich glaube, das ist der Hauptunterschied: Nach einem langen Arbeitstag zur Koppel zu gehen und die neu geborenen Fohlen zu beobachten, im Stall zu sitzen und den Pferden beim Fressen zuzuhören (ja, das Geräusch ist unvergleichlich), im Naturschutzgebiet am Rande des Dorfs auf einer Bank zu sitzen und den Ausblick zu genießen. Das geht hier viel besser als in der Stadt. Möglich ist das dort natürlich auch. Und durch die nette Dorfgemeinschaft haben wir viel mehr soziale Kontakte als zuvor. In der Stadt sahen wir unsere Nachbarn oft wochenlang nicht, weil jeder einen anderen Weg ging.
Und wenn es dann doch mal zu ländlich wird, dann fahren wir nach Hamburg (eine Stunde von hier entfernt), um danach festzustellen, dass wir das Leben in der Stadt wirklich hinter uns gelassen haben.”
Zum Gutshaus gehört auch ein großer Garten. In welcher Ecke des Gartens hältst du dich am liebsten auf?
“Eindeutig: unter dem Obstbäumen beim Ernten und in meinem Strandkorb.”
Wie war der erste Sommer im Garten? Habt ihr große Gartenprojekte in Angriff genommen oder vielleicht sogar schon abgeschlossen?
“Für große Gartenprojekte fehlt noch die Zeit. Wir mussten erst mal Zäune bauen und die Koppeln nutzbar machen. Die Infrastruktur für unsere Pferdezucht zu schaffen, hat erst mal erste Priorität. Die Kinder haben während des Lockdowns ein Hochbeet gebaut und das Projekt werden wir nächstes Jahr weiter verfolgen. Der erste Sommer war herrlich. Vor allem weil wir den größten Unterschied zum Süden ganz intensiv wahrnahmen: die Tage sind viel länger und obwohl das Wetter hier im Norden vielleicht nicht immer das ist, was man sich unter Sommer vorstellt, ist er doch länger und erfüllter. Das etwas kühlere Wetter genießen wir – ich sage ja immer wir sind „Klimaflüchtlinge“.”
Französische Klassiker im Garten von Eva
Eure Terrasse schmücken seit kurzem die Luxembourg Stühle von Fermob. Warum habt ihr euch für den französischen Klassiker in alles andere als schüchternen Farben entschieden?
“Als klar war, dass wir umziehen, trafen wir auch die Entscheidung, dass wir uns von einigen Möbeln trennen werden, die perfekt in das alte Haus passten, hier aber fehl am Platz wirken würden. Im Gegensatz zur Möbelsuche im alten Haus war mir hier direkt klar, welche Terrassenmöbel hier einziehen würden: die Luxembourg Stühle von Fermob. Sie sind modern, aber klassisch, sehr bequem und stapelbar. Sie unterstreichen genau das, was mein Leitgedanke bei der Einrichtung des alten Gutshauses war – Modern, aber historische Vorgaben zitierend.
Die Farbe wählte ich, weil sie sowohl zu den Backsteinen der Stallgebäude gut passt, als auch das holsteinische dunkle Grün der Scheunentore zitiert. Ich finde sie übrigens eher gar nicht so auffällig. Ich meine sie ist farbig ohne zu bunt zu sein und schmückt die kleine Terrasse nun ungemein. Darüber hinaus ausschlaggebend war auch die super Qualität der Stühle – sowohl bei der Farbe als auch bei der Qualität wurde ich von euch gewohnt professionell und freundlich beraten. Vielen Dank nochmal dafür.”
Gibt es ein paar Gartenmöbel, die du besonders schätzt oder solche, die irgendwann auch bei euch im Garten stehen dürfen?
“Im Gegensatz zum Interiorbereich haben wir da gar nicht so viele Träume und das Klima hier im Norden erlaubt es ja eher nicht, sich mit sehr luxuriösen Gartenmöbeln zu umgeben. Das nächste Möbelstück, das einziehen wird, ist eine Palissade Bank von HAY in verzinkt, denn auch sie schließt sich formal historischen Vorbildern an. Und dann würde ich gern die Fermob Möbel weiter ergänzen – mit Möbeln für die hintere Terrasse – und auch die Außenbeleuchtung wird ein Thema sein.”
Gibt es Zukunftspläne für Haus, Hof und Tier, auf die du dich besonders freust? Die Corona Pandemie hat vielleicht einige ausgebremst, aber bestimmt auch neue Ideen reifen lassen.
“Ausgebremst wurde ich bei den Interior-Workshops, die hier im Frühjahr stattfinden sollten. Das holen wir nun nach und ich freue mich sehr auf die ersten zwei Workshops im September und Oktober (für den gib es übrigens noch Plätze). Im Herbst ziehen hier Schafe ein und dann freuen wir uns natürlich auf den nächsten Fohlenjahrgang. Das ist immer eine ganz besondere Freude. Wir wollen noch einen weiteren Stall bauen für Gastpferde und ein Reitplatz steht ganz oben auf der Wunschliste. Und auch sonst haben wir noch viele Ideen. Wir werden sehen, was die Zeit bringt.”
Beim letzten Mal haben wir am Schluss des Interviews gefragt, wo man dich sonntags um 12 Uhr findet. Diesmal aber wollen wir dich ein bisschen orakeln lassen: Wie wird euer Hofleben in 5 Jahren aussehen?
“Vielleicht haben wir bis dahin einen Hofladen mit schönen Dingen und noch weitere Ferienwohnungen, vielleicht konzentriere ich mich aber auch mehr auf meinen Garten und erfreue mich an dem, was ich dort ernte. Mein größter Traum wäre es hier alt zu werden. Vielleicht sogar in einer WG mit Alten und Jungen und ihren Tieren, die gemeinsam hier leben und sich unterstützen.
Ich bin gespannt darauf, wohin es meine Söhne treiben wird und ob wir hier weiter gemeinsam an unserem Traum arbeiten. Zumindest einer hat große Lust, die Pferdezucht weiter zu führen. Da wünsche ich mir natürlich auch, dass wir in fünf Jahren tolle Pferde aus eigener Zucht unter dem Sattel haben, die uns viel Spaßt machen. Vielleicht schreibe ich auch ein Buch; auf jeden Fall werde ich neue Interiorprojekte in Angriff nehmen. Die Ferienwohnung soll ja auch von Zeit zu Zeit umgestaltet werden. Die Zeit wird es zeigen. Auf jeden Fall hoffe ich, es wird bunt und fröhlich mit vielen Menschen und Tieren.”
Vielen Dank, liebe Eva, dass du euer privates Naherholungsgebiet mit uns geteilt hast. Wir sind gespannt, wie euer Hofleben weitergehen wird.
Wer wissen will, wie es nicht nur im Garten von Eva aussieht, sondern auch im Haus selbst, der folgt am besten ihrem Instagramkanal @lumikello__. Noch mehr über ihren Umzug und ihre Interiorprojekte verrät sie außerdem auf lumikello.de. Dort kann man übrigens auch das Ferienapartment auf dem Hof buchen. Also nichts wie hin da!
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