Der Sommer nimmt gerade langsam fahrt auf als wir Elena und ihren Lebensgefährten Philipp Zuhause in ihrer Stadtvilla im Berliner Südwesten treffen. Auf Instagram ist sie als @villa_philena unterwegs und zeigt nicht nur wie sie wohnt, sondern auch, wie die schöne Stadtvilla aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts vor, während und nach der Sanierung aussieht. Fast ein Jahr haben die Bauarbeiten gedauert und ganz fertig ist das Haus noch immer nicht. Jedoch liegt unser Fokus diesmal gar nicht auf dem Haus der fünfköpfigen Patchworkfamilie. Vielmehr interessiert uns die grüne Oase um die alte Villa herum. Der Gartentraum am Stadtrand genießt in dieser Homestory unsere volle Aufmerksamkeit.
Gartentraum am Stadtrand – Elena von Villa Philena im Interview
DBS: Hallo Elena, magst du dich und deine Familie kurz vorstellen?
EN: “Ich bin Elena und bin gemeinsam mit meinem Lebensgefährten Philipp Bauherrin dieser alten Berliner Stadtvilla. Ursprünglich kommen wir beide aus dem Rheinland, leben aber schon lange in Berlin. Gemeinsam mit unserer Patchworkfamilie wohnen wir jetzt in Lichterfelde. Obwohl wir Zugezogene sind, können wir uns aktuell nicht vorstellen, irgendwo anders als in Berlin zu leben.”
Seit wann wohnt ihr in eurer Berliner Stadtvilla?
“Wir wohnen seit Januar 2020 in dem Haus. Mit der Entscheidung sind wir sehr glücklich. 12 Jahre lang habe ich in einer schönen Altbauwohnung gewohnt. Als unsere Familie wuchs, wurde das ziemlich eng. Gerade jetzt, während der Pandemie, kann ich mir gar nicht vorstellen, wie es wäre, wir hätten in einer 3-Zimmer-Wohnung mit Minibalkon gesessen.
Philipp hat vorher immer im Zentrum gewohnt, in Mitte oder Kreuzberg, und ich habe immer eher am Stadtrand gelebt. Am Anfang der Suche war für uns noch nicht ganz klar: Wollen wir in die Stadt oder bleiben wir am Stadtrand? Als ich dann schwanger wurde, war uns relativ schnell bewusst, dass es mit einem kleinen Kind schöner ist am Stadtrand, mit mehr Platz und der passenden Infrastruktur. Deshalb fiel letztlich die Entscheidung für ein Haus mit Garten.”
Welchen Stellenwert hat für euch der Garten in eurem Alltag?
“Interessanter Weise habe ich vorher gar nicht absehen können, wie wichtig der Garten für uns tatsächlich im Alltag ist. Im Prinzip ist die Tür zum Garten seit den ersten warmen Tagen offen. Die Kinder gehen ein und aus, besonders der Kleine ist den halben Tag draußen. Wir sitzen selbst bei Wind und Wetter auf der Veranda. Dort ist es ein bisschen geschützter. Meine Geschwister wohnen ebenfalls alle mit Familie in Berlin.Wenn irgendwelche Feiern sind, dann finden diese nun bei uns im Garten statt, weil es sich einfach anbietet. Seitdem wir außerdem die Außenküche haben, ist der Grill sofort einsatzbereit.”
Die Entscheidung für den Gartentraum am Stadtrand war so nicht geplant
Für Berliner Verhältnisse habt ihr einen wirklich großzügigen Garten. Hat die Größe bei eurer Entscheidung für das Haus eine Rolle gespielt?
“Die Umgebung und Garten waren uns wichtig, eine Grundstücksgröße von über 1000 Quadratmetern stand jedoch nicht direkt auf unserer Wunschliste. Der Garten hat eine etwas eigenwillige Form und ist etwas verwinkelt, darum fällt die Größe nicht so auf. Durch die Form ist die Fläche teilweise schwierig zu nutzen. Missen wollen möchte ich ihn trotzdem nicht mehr.”
Hast du einen Lieblingsplatz im Garten?
“Wenn ich Ruhe habe, dann bin ich hinten auf den Liegen – in der Sonne, mit Blick auf’s Haus. Aber wenn ich Zuhause bin und arbeiten muss, dann sitze ich am liebsten auf der Veranda. Da kann ich dann in Ruhe arbeiten und habe trotzdem den Garten im Blick.”
Euer Haus ist sehr wohnlich gestaltet, mit einer Spur Eleganz. Zieht sich dieser Stil bewusst ebenfalls durch euren Garten?
“Wir haben vorher keinen Plan aufgesetzt, wie das Haus nach der Sanierung konkret aussehen soll. Das hat sich alles entwickelt – ganz natürlich, nach und nach. Auch beim Innenausbau. Als wir mit dem Umbau anfingen wussten wir nicht, welche Wände wir stehen lassen und welche wir abreißen würden. Viele Entscheidungen trafen wir aus dem Bauch heraus. Das zog sich so durch den Einrichtungsprozess und die Gartengestaltung.
Der große Tisch auf der Terrasse zum Beispiel ist im Prinzip ein Provisorium aus der Bauzeit. Wir brauchten einen Tisch, an dem sowohl wir als Familie, als auch die Bauarbeiter sitzen und essen konnten. Darum hat Philipp ihn aus alten Dielen zusammengebaut. Als es daran ging, Möbel für den Garten zu finden, stellten wir fest, dass wir den Tisch inzwischen sehr mochten und zudem keinen anderen fanden, der uns gefiel. Wir haben einen Tag Arbeit reingesteckt, ihn aufgehübscht und jetzt steht er hier im Garten mit unseren neuen Stühlen. Wir kombinieren Innen und Außen verschiedene Stile. Altes, Neues und Selbstgezimmertes.”
Habt ihr noch Pläne für den Garten?
“Ja, wobei das alles kleinere Fleißarbeiten sind. Es ist nicht lange her, da lag noch ein riesiger Erdhaufen im Garten. Um es überspitzt zu formulieren: Der ganze Garten war bis vor ein paar Monaten noch eine Müllkippe. Wir sind über den Zustand, jetzt schon überall im Garten Rasen zu haben, sehr glücklich. Ein paar Pflanzen stehen auf der To-Do-Liste. Außerdem soll die Einfahrt gepflastert werden. Der Eingangsbereich ist ebenfalls noch unfertig. Perspektivisch soll der Altbestand der Bäume und die Bepflanzung ersetzt werden. „Weniger Nadelwald, mehr Garten“, lautet die Devise.”
Eine kurze Runde „Entscheide dich!“
Pflanzenwelt: Pflegeleichter Stadtgarten oder Traum vom Blumenmeer?
“Pflegeleichter Stadtgarten.”
Zeit: Gesellige Abende oder entspannte Nachmittage?
“Entspannte Nachmittage.”
Gartenmöbel: Klassisches Teak oder Modernes aus Kunststoff
“Beides. Bei uns ist es eine Mischung. Holz haben wir schon sehr viel, Modernes in Kombination dazu finde ich sehr schön. Auch, um ein bisschen Farbe reinzubringen. Nur Holz als Material im Garten empfinde ich als langweilig.”
Apropos modern: Warum habt ihr euch für die Net Armlehnstühle von Nardi entschieden?
“Mir war wichtig, dass unsere Gartenstühle pflegeleicht sind. Wir haben, abgesehen von den Baustellen im und am Haus, einiges, was eher pflegeaufwändig ist. Holzmöbel müssen gepflegt und geölt werden. Wir wollten Stühle, die immer einsatzbereit sind, bei Wind und Wetter draußen stehen bleiben können und trotzdem gut aussehen. Der weiße Monobloc kam da nicht in Frage. Stabil und bequem sollten sie sein, damit man gesellige Nachmittage, die in gemütliche Abende übergehen, auf ihnen absitzen kann.”
Wenn man bei euch im Garten steht, kann man fast vergessen, dass wir uns in der Großstadt befinden. Man hört ein bisschen Straßenlärm, aber es gibt deutlich lautere Ecken in Steglitz-Zehlendorf. Hört ihr das noch, oder habt ihr euch daran gewöhnt?
“Mitten in der Großstadt sind wir hier natürlich nicht. Von den Nachbarn haben wir erfahren, dass in direkter Nähe die Mauer verlief und diese Straße früher sehr ruhig war. Das hier war quasi Sackgasse, weil sich am Ende der Straße die Grenze befand. Heute ist das eine Durchfahrtsstraße in die Gemeinden im Speckgürtel. Uns stört der Geräuschpegel der Straße jedoch nicht.”
Könntet ihr euch vorstellen, irgendwann einmal wieder anders zu wohnen? Auf dem Land direkt vielleicht?
“Das ist Philipps kleiner Traum. Dennoch sind wir beide echte Stadtmenschen. Ein Wochenendhaus auf dem Land wäre durchaus denkbar. So ganz draußen auf dem Land leben, ohne die Möglichkeit zu haben, spontan essen oder weggehen zu können, ist für mich nichts. So mitten in der Stadt aber auch nicht – zumindest nicht mit Kindern. Das kann sich natürlich ändern, wenn die Kinder später aus dem Haus sind. Hier in Lichterfelde zu wohnen – mit Ruhe am Stadtrand und einer Fahrzeit zur Arbeit von 14 Minuten mit der S-Bahn nach Mitte – darüber kann ich nicht klagen.”
Danke liebe Elena, dass wir euch in eurem zauberhaften Zuhause besuchen durften!
Wer mehr über den Gartentraum am Stadtrand, das historische Zuhause und den Sanierungsprozess der Berliner Villa sehen und lesen will, sollte ihr auf Instagram folgen. Dort ist sie als @villa_philena zu finden.
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