Schon der Zugang zu Cloudy Zakrockis Wohnung ist alles andere als gewöhnlich. In ihre vor Farbe strotzende Wohnung kommt man mit dem Aufzug. Der landet aber nicht im Flur, sondern öffnet seine Pforte auf die Dachterrasse. Einmal quer über das Holzdeck und dann steht man tatsächlich vor der schönen Wohnung der stylischen Wahlberlinerin. Und Style ist hier das Stichwort, denn Cloudy Z, wie sie sich in den Sozialen Medien nennt, hat davon jede Menge. Ihre berufliche Laufbahn begann als Redakteurin bei Onlineformaten wie LESMADS, heute liegt ihr Fokus auf Strategie und Planung. Mode hat nachwievor eine starke Präsenz in ihrem Leben – und ihrem Zuhause. Das zeigt sich auch an ihrem so gekonnten wie spielerischem Umgang mit Farben und Materialien.
08/15 sind weder ihr modischer Sinn noch ihr Einrichtungsstil. Für diese neue Homestory mit Interview nimmt uns Cloudy Z mit in ihr bezauberndes Zuhause über den Dächern von Berlin und ihr seid eingeladen. Kommt rein!
Homestory und Interview mit Cloudy Z
Hallo Cloudy Z, schön, dass wir dich digital Zuhause besuchen dürfen. Magst du dich einmal kurz vorstellen?
“Hey, schön, dass ihr da seid! Ich heiße Cloudy Zakrocki, bin 34 Jahre alt und wohne in Berlin-Mitte. Meinen Arbeitsalltag verbringe ich als Vice President für internationale Content und Brand Strategie bei Refinery29 und Vice, sowie als freischaffende Consultant für digitale Medien und im Bereich Markenaufbau. Meine Freizeit wiederum verbringe ich am liebsten mit meinen Freunden bei gutem Essen und noch besseren Gesprächen.“
Die typische Berliner Wohnung ist der klassische Altbau mit hohen Decken, Doppelfenstern, knarrenden Dielen und langen Fluren. Das gibt’s bei dir in der Wohnung eher nicht. War das eine bewusste Entscheidung, oder hat sich das einfach so ergeben?
“Eigentlich hat sich das einfach so ergeben, jedoch glaube ich stark an die Kraft des Universums und weiß, dass ich wohl unterbewusst manifestiert habe, nicht mehr in einer Altbauwohnung wohnen zu wollen. Bevor ich in meine jetzige Dachgeschosswohnung zog, lebte ich in einer typischen Altbauwohnung mit dem schönsten Stuck, aber dieser Typ Wohnung ist einfach nicht wirklich meins und Neubau passt besser zu meinem Charakter und Einrichtungsstil. Wenn ich es mir aussuchen kann, werde ich also immer einen Neubau vorziehen.”
Wie würdest du deinen Einrichtungsstil beschreiben?
“Wild, authentisch, eigenwillig, fröhlich, eklektisch und zu 100% ich.”
Du bist in der Mode- und Magazinwelt zuhause – wie spiegelt sich das in deinen eigenen vier Wänden wider?
“Zum einen natürlich in einem recht großen Kleiderschrank und einer ebenso großen Bücher- und Magazinsammlung. Zum anderen bin ich ein großer Fan davon, Interior und Mode nicht zu sehr zu trennen, sprich: Wenn ich ein tolles Kleidungsstück, ein außergewöhnliches Paar Schuhe oder einen fancy Hut habe, stelle ich diese Objekte gerne auch aus und integriere sie wie andere Accessoires auch in mein Interior-Konzept. Ebenso verhält es sich mit Magazinen oder einzelnen Bildbänden, die auch außerhalb des Bücherregals in der Wohnung platziert werden.
Ich persönlich stehe nicht auf Wohnungen, die so aussehen, als würde jemand alle zwei Minuten aufräumen oder als ob man dort nicht wirklich leben könnte, weil alles so steril und clean ist. Eine Wohnung ist zum Leben da, und so soll sie für meinen Geschmack auch aussehen.“
Was liebst du an deiner Wohnung besonders? Und was ist dir zuhause das wichtigste?
“Was ich an meiner Wohnung liebe? Alles. Die Corona-Krise hat mir nochmals deutlich gemacht, wie unfassbar glücklich ich sein kann, in solch einer tollen Wohnung leben zu dürfen. Das viele Licht, die große Dachterrasse, der ungewöhnliche Schnitt, die vielen lustigen Designelemente in der Architektur, wie der geschwungene orangefarbene Boden in der Küche oder das Bild der tanzenden Frau in der Dusche – und natürlich der Studio54 Aufzug aus Glas, in dem jedes Mal Funk Songs laufen. Ich liebe alles an dieser Wohnung, weil sie so herrlich einzigartig und außergewöhnlich ist.
Besonders wichtig ist mir, dass meine Wohnung gemütlich und einladend für Gäste ist. Alle sollen sich hier wie zuhause fühlen und man merkt denke ich sofort an den vielen Details, dass ich hier wohne.”
Cloudy Z hat ihren eigenen Style – im Interior wie auch in der Mode
Hast du Lieblingsmöbelstücke? Ein Erbstück oder eine „Gönn dir!“-Anschaffung?
“Ich bin mittlerweile in dem Alter, in dem ich mir nur noch Lieblingsstücke anschaffe und meine Wohnung Stück für Stück von allem befreit habe, das nicht mehr zu 100% meinen Vorstellungen entspricht. Ich liebe auf jeden Fall meine Tische: Den Tulip Table aus Marmor von Eero Saarinen und den Coffee Table von Noguchi – beide Tische wollte ich schon besitzen, seitdem ich Anfang 20 bin und ich freue mich immer noch sehr, dass ich mir diese Träume selbst durch harte Arbeit erfüllen konnte.
Ich liebe aber auch das quetschgrüne USM Sideboard, das eine Investition für immer ist und natürlich meine Eames Stühle – ich hatte ewig nach der beliebten Seafoam Farbe gesucht und bin endlich über Designbesteller fündig geworden. Diese Stühle passen einfach perfekt und sind so unfassbar bequem.”
Ray und Charles Eames oder Arne Jacobsen?
“Auf jeden Fall Ray und Charles Eames. Ich bin großer Fan des L.A. und Midcentury Stils, daher finde ich natürlich so ziemlich jedes Design von Ray und Charles Eames großartig.”
Viele Menschen entdecken momentan ihre Freude am Kochen wieder, weil das mit dem Essengehen Pandemie-bedingt nicht so einfach ist. Dinnerpartys fallen aber auch flach. Wie hast du das die letzten Monate gemanaged?
“Ich liebe es, zu Hosten, aber ich hasse es, zu kochen. Wie ich das sonst mache? Einfach alle auf Drinks einladen und Essen bestellen, oder man macht eine Brotzeit. Ich komme ja gebürtig aus dem Schwarzwald und hatte leider die ikonischen Brotzeiten viel zu lange vergessen. In der Corona Krise allerdings habe ich mich komplett zurück gehalten und war meist alleine zuhause, da mein Freund beruflich in einer anderen Stadt sein musste. Ich habe mich voll in die Arbeit gestürzt und war dann auch froh, nach 12 bis 14 Stunden in Calls, abends einfach für mich zu sein.”
Als Kind aus der süddeutschen Provinz bist du nach dem Studium direkt nach Berlin. Was machst du, wenn dir der Hochsommer oder Trubel in Berlin zu viel wird?
“Interessanterweise ist Berlin im Hochsommer gar nicht so voll wie man vielleicht meinen mag, da viele im Urlaub sind, besonders wenn sie Kinder haben. Ich verbringe die Wochenenden wie sonst auch gerne mit meinen Freunden in der Natur oder aber wir gönnen uns einen sehr, sehr langen Brunch. Die sind im Sommer in Berlin immer sehr lustig, weil meist hier und da noch Leute dazu kommen und ehe man sich versieht, ist es 16 Uhr und 15 Leute sitzen an einem Tisch und trinken den ersten Rosé. Sommer in Berlin ist das absolut beste.
Dennoch liebe ich es auch, im August auf die Inseln abzuhauen: Ibiza ist hier mein Favorit, letztes Jahr war ich allerdings auch zum ersten Mal auf Kreta und habe mich komplett in die Insel verliebt.”
Corona-bedingt ist das Reisen derzeit eingeschränkt. Gibt es einen Sehnsuchtsort auf der Welt, den du unbedingt besuchen willst, wenn es wieder möglich ist?
“Oh, so einige. Ich liebe es ja zu reisen – das ist für mich sehr wichtig als Ausgleich zu meinem sehr anspruchsvollen Job und auch um meine Kreativität zu fördern und neuen Input zu bekommen. Mitten in der Corona-Krise hätte ich eigentlich in Südafrika sein sollen, um mir meinen Lebenstraum zu erfüllen: Drei Wochen Roadtrip und mehrere Safari-Touren. Das hat natürlich nicht stattfinden können, aber ich hoffe sehr, dass ich das 2021 nachholen kann. Außerdem seit jeher auf meiner Bucket Liste: Island, Tel Aviv und Patagonien. Ich merke, ich habe noch einige aufzuholen…“
Danke Cloudy für die Einblicke in dein Zuhause über den Dächern von Berlin. Wer mehr von Claudia “Cloudy Z” Zakrocki sehen und lesen will, kann ihr auf Instagram @cloudy_z folgen.
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