Es macht sich nicht jedes Unternehmen die Mühe, ein neues Herstellungsverfahren zu entwickeln, um ein bisschen was vom Plastikmüll, der unsere Erde bevölkert, sinnvoll zu verarbeiten. HOUE hat es vor ein paar Jahren getan und stellt jetzt einen Teil seiner Outdoormöbel, die Serien HOUE Nami und ReCLIPS, in einem eigens entwickelten Recyclingverfahren her.
Gartenmöbel müssen heute oft mehr können, als Funktionalität beweisen. Ästhetisch ansprechend sollen sie sein, also das Gegenteil vom Monobloc. Seit kurzem kommt oft noch eine weitere Anforderung dazu: der Nachhaltigkeitsanspruch. Wenn schon neu, dann aber bitte möglichst umweltfreundlich. Dass es abweichende Definitionen des Begriffes Nachhaltigkeit gibt, haben wir schon einmal erklärt, weshalb der Begriff als solcher recht schwierig zu fassen ist. Ein in der Möbelbranche recht beliebter Ansatz ist die Verwendung von Recyclingmaterialien. Dafür wird auf vorhandene Stoffe zurückgegriffen, die durch Weiterverarbeitung zu neuen Dingen umgeformt werden. Klassisches Recycling eben.
HOUE Nami & ReClips: Outdoormöbel aus Haushaltsmüll
HOUE setzt bei Outdoormöbeln auf witterungsbeständige und pflegeleichte Materialien. Kombinationen aus pulverbeschichtetem Stahl oder Aluminium, Bambus, thermisch behandelte Esche, Granit, Textilien und farbiger Kunststoff kreieren schön designte dänische Gartenmöbel. Die Tische komplementieren die Stühle, ob sie nun aus der gleichen Kollektion stammen, oder nicht. Die Formsprache ist modern und zugleich konsequent. Die Outdoormöbel von HOUE sind gefällig, hochfunktional und robust.
Schon beim ersten Gartenstuhl, der beliebte CLICK Stuhl, den HOUE mit Designer Henrik Pedersen entwickelte, war wichtig, dass sich Teile des Möbels bei Beschädigungen austauschen lassen. So besteht die CLICK Kollektion zu einem elementaren Teil aus Kunststoff, es muss bei Schäden aber nicht ein ganzer Stuhl ersetzt werden, sondern etwa nur eine Lamelle. Das schont Ressourcen.
Plastikmüll ist für HOUE auch eine Ressource, von der reichlich vorhanden ist, die aber weitestgehend ungenutzt bleibt. Für die meisten von uns ist es sinnvoll, verantwortungsvoll mit unserer Umwelt umzugehen. Wenn wir unseren Abfall sortieren, haben wir auch die Erwartung, dass unsere Abfälle, wenn möglich, recycelt werden – aber wir wissen auch, dass wir alle mehr tun können.
In Zusammenarbeit mit einigen der führenden Unternehmen im Bereich des Kunststoffrecyclings. HOUE hat es möglich gemacht, Plastikmüll aus dänischen Haushalten zu einem Teil des Kreislaufs zu machen, indem der Plastikmüll zu neuen schönen Designmöbeln recycelt wird: ReCLIPS, NAMI und FALK.
HOUE ReClips: klassische Form, innovatives Material
Bevor es ReClips gab, war da CLIPS. CLIPS basiert auf dem gleichen Lamellenprinzip wie die CLICK Serie, nur sind die Kunststoffstreben breiter und die Erscheinung der Stühle und Sessel ist etwas massiver. Das Gestell besteht aus Aluminiumrohr anstelle von Stahldraht, was einiges an Gewicht einspart und zugleich für Stabilität sorgt. ReCLIPS ist die Weiterentwicklung, die statt auf Neuplastik recycelten Kunststoff aus dem eigens entwickelten Verfahren nutzt. Aus Haushaltsmüll werden praktische, bequeme und bezahlbare Möbel für Garten, Terrasse und Balkon.
HOUE Nami: modern und kompakt
Die elegante Rundung der Stuhlschale erinnert an eine Welle, die über den Strand schwappt. NAMI bedeutet Welle und unterstreicht den organischen Ausdruck dieses eleganten Gartenstuhls. Das Design orientiert sich an den Kräften und Linien der Natur und findet seinen natürlichen Platz im Freien bei Wind und Wetter.
Der HOUE NAMI-Stuhl besteht aus einem pulverbeschichteten Stahlrahmen mit einer schön geformten Kunststoffschale. Die Schale wird in Dänemark aus 97% dänischem Haushaltsmüll unter Zugabe von 3% Farbpigmenten hergestellt. Zur HOUE NAMI-Kollektion gehört auch ein Cafétisch in der Größe Ø64 cm. Die Tischplatte wird ebenfalls aus dänischem Haushaltsmüll hergestellt, und das Tischgestell besteht aus pulverbeschichtetem Stahl. Der HOUE NAMI-Tisch ist in den Farben Schwarz und Grün erhältlich. Entworfen von Hans Thyge & Co.
Die Krux mit dem “Recyclingmaterial”
Recyclingmaterial klingt erstmal gut, schließlich soll hier etwas aus Kunststoff gewonnen werden, den es schon gibt. Aber nicht immer ist die Umwandlung von Kunststoffabfällen die bessere Lösung. Die viel beschworene PET Flasche, die auf allen Kontinenten und in allen Ozeanen zu finden ist und massiv zum Müllproblem beiträgt, wird gern als Basis für „nachhaltige“ Plastikprodukte verwendet.
Für sie gibt es ein funktionierendes Recyclingsystem, das die Flaschen aus Polyethylenterephthalat in einem Kreislauf immer wieder nutzt. Aus einer alten PET-Flasche wird eine neue PET-Flasche – wenn sie denn in den Kreislauf zurückgeführt wird. Werden aus PET-Flaschen stattdessen Textilfasern gesponnen, entzieht man sie ihrem eigentlichen Kreislauf und es entsteht ein Produkt, dass selbst kaum noch recycelt werden kann. Nicht nur das, es wird aufgrund der „fehlenden“ alten PET Flaschen mehr Neuplastik gebraucht.
Anders aber sieht es bei Haushaltskunststoffabfällen wie Plastiktüten, -schalen und -bechern aus. Sie können in der Regel nicht wieder zu dem recycelt werden, was sie einmal waren. Deshalb bietet sich dieser Müll als Ressource geradezu an. Und das macht sich HOUE beim HOUE NAMI und ReCLIPS zunutze.
Durch die Verwendung von Haushaltskunststoffabfällen anstelle von Neuware oder recyceltem Industriekunststoff wird nicht nur das Recycling von Kunststoffen und die Verwendung von Abfällen begünstigt, sondern es werden auch beträchtliche Mengen an Energie für die Produktion eingespart. Für HOUE gehen Nachhaltigkeit und Verantwortung Hand in Hand. Alle Teile werden nach ökologischen Gesichtspunkten und unter Verwendung natürlicher Materialien aus verantwortungsvollen Quellen hergestellt.
Houe Falk Chair als Experiment
Das erste Produkt, dass HOUE aus dem neuen Material produzierte, war der FALK Chair. Er war das Experimentierfeld, auf dem sich Hersteller und der Designer Thomas Pedersen ausprobieren konnten. Der FALK Chair ist ein moderner Indoor Stuhl, der wahlweise mit vier (Holz-)Beinen, Aluminiumdrehfuß oder Säulengestell erhältlich ist. Während der ersten Versuche mit dem Kunststoff, der bei allen drei Kollektionen zu 97% aus Haushaltsplastikabfall und 3% Pigmenten besteht, kam die Frage nach einer farblichen Auswahl auf.
Den FALK Chair gibt es aktuell nur mit schwarzer Sitzschale. Das liegt daran, dass der Müll sehr aufwändig nach Farben sortiert werden müsste, um hellere Farben wie Beige oder Creme herstellen zu können. Deshalb beschränkt sich auch bei ReCLIPS und HOUE NAMI die Farbauswahl auf wenige gedeckte Farben. Mehr als Schwarz und Grau aber ist möglich und erhältlich.
HOUE MyTrash-Programm
Mit dem zirkulären Geschäftsmodell MyTrash stellt sich HOUE den heutigen Konsummustern und verändert die Beziehung zwischen Kunde und Produkt. Das MyTrash-Modell ermöglicht es Unternehmen, Vereinen und öffentlichen Einrichtungen, die Verantwortung für ihren eigenen Abfall zu übernehmen und nachhaltige Designmöbel zu einem wettbewerbsfähigen Preis herstellen zu lassen. Alles, was es dafür braucht, ist die MyTrash App. HOUE kümmert sich um den gesamten Prozess, von der Sammlung des Plastikmülls bis zur Produktion der Designmöbel, die der Kunde im Voraus ausgewählt hat. So wird aus Abfall im besten Fall ein wertiges Outdoormöbel, wie der HOUE NAMI Stuhl, das lange hält und selbst recyclingfähig ist.
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