Auf unserer Reise in den Süden haben wir nicht nur Nils Holger Moormann einen Besuch abgestattet, sondern auch JANUA Gründer Christian Seisenberger im beschaulichen Armstorf besucht und zum exklusiven Interview gebeten.
Der 33-Jährige gehört zu den erfolgreichsten Jungunternehmern der Branche und hat es sich mit JANUA zum Ziel gesetzt, traditionelle Handwerkskunst und ursprüngliche Materialien mit einer zeitlos minimalistischen Formsprache zu vereinen. Dabei legt Christian Seisenberger Wert auf durchdachte Details und den nachhaltigen Umgang mit natürlichen Materialien wie Holz, Stein und Leder.
Was im Kindesalter begann, festigte sich in einer Schreinerausbildung und fand nach einer Ausbildung zum Bürokaufmann und einem zweijährigen Kurs an der Akademie für Gestaltung in München 2005 seinen Höhepunkt. Denn im Januar 2005 gründete Christian Seisenberger sein eigenes Unternehmen mit dem klangvollen Namen: JANUA.
Im Interview mit JANUA Gründer Christian Seisenberger
„Ich habe gelesen, dass Du Dich schon immer irgendwie für Gestaltung, Fotografie, Grafik und Design interessiert hast und sogar eine Ausbildung zum Schreiner gemacht hast. Was fasziniert Dich an Möbeln?“
„Ich habe bereits im Kindesalter in der Zimmerei meines Großvaters meine Faszination für die Arbeit mit Holz entdeckt. Irgendwie habe ich mich schon immer für Möbel interessiert. Als ich dann mit 17 das erste Mal auf der IMM in Köln war, war alles klar.“
„Wie kam es zu der Gründung von Janua?“
„Als ich meine Lehre als Schreiner absolviert hatte, lag für mich nichts näher als Möbel zu entwerfen. Ich wusste bereits genau wie sie aussehen sollten: schlicht, zeitlos und doch irgendwie außergewöhnlich in der Verarbeitung und der Optik. Und so entwarf ich meine erste, selbst finanzierte kleine Möbelkollektion, die ich von regionalen Handwerksbetrieben herstellen ließ, und stellte sie auf der Trendset-Messe in München vor. Das war für mich zu diesem Zeitpunkt die einzig finanzierbare Messe.
Wie es der Zufall wollte, traf ich dort auf Udo Patzke, der das Potenzial meiner Kollektion sofort erkannte. Wir verstanden uns auf Anhieb und ergänzen uns bis heute perfekt.
Ich hatte also die Vision von einem hochwertigen Designunternehmen und Udo wusste wie man sie umsetzt und vermarktet und so war unsere Zusammenarbeit schnell beschlossene Sache. Und auch der Firmenname war mit einem Blick in den Kalender rasch entschieden: JANUA. Denn im Januar 2005 hatten wir uns auf der Trendset kennengelernt.“
„Was macht JANUA Deiner Meinung nach aus?“
„In jedem Möbelstück steckt meine ganze Leidenschaft. Zudem spielt der regionale Aspekt und der sinnvolle Umgang mit ausgewählten Materialien eine große Rolle.“
„Holz dominiert eure Kollektionen. Was fasziniert Dich an diesem Material?“
„Holz ist für mich eines der nachhaltigsten Materialien. Es ist so ursprünglich und lässt sich irrsinnig schön, ohne viel Kraftaufwand, bearbeiten. Jedes Stück Holz ist dabei ein Unikat – ähnlich wie Leder und Stein – und erzählt seine eigene Geschichte, was sich später in dem fertigen Möbelstück widerspiegelt. Es altert und wird mit den Jahren immer schöner.“
„Wo lässt Du Dich inspirieren?“
„Meine Inspiration kommt aus der täglichen Arbeit. Mein Auge ist sozusagen meine Inspiration, denn wenn man mit Möbeln arbeitet, dann ruht das Auge nie.“
„Und wo produziert ihr?“
„Wir produzieren komplett regional und arbeiten derzeit mit 20 Schreinern aus der Umgebung zusammen und profitieren so von den kurzen Wegen und vor allem ihrer Erfahrung.“
„Was darf einem Möbelstück von JANUA keinesfalls fehlen?“
„Ein essenzieller Bestandteil ist bei uns die Kundenindividualisierung. Das fängt bei der Größe an und endet beim Material. Wir schlagen nur ganz selten Wünsche aus und das auch nur, wenn sie aus unserer Sicht und Erfahrung keinen Sinn machen.“
„Welches war das bisher erfolgreichste Möbelstück von JANUA?“
„Der Tisch Clamp ist ein absolutes Erfolgsprodukt. Aber auch der S600, den wir zusammen mit Claus Seipp entworfen haben. Ich rede hier aber nicht nur von den Zahlen, sondern vor allem vom emotionalen Wert der Tische.“
„Und welches Deiner Designs gefällt Dir persönlich am besten und warum?“
„Am faszinierendsten finde ich den Monolith. Hier macht der Einkauf besonders Spaß. Er ist am ursprünglichsten und man weiß bei einem Blick auf das Material direkt, wie der fertige Tisch aussehen wird.“
„Welche eurer Produkte findet man denn bei euch daheim wieder?“
„Momentan sind es viele. Aber das wird sich mit unserem anstehenden Umzug ändern. Dann wird nur noch der Monolith als absolutes Highlight vertreten sein.“
2 Comments
[…] Interview hat uns der Gründer des erfolgreichen Möbellabels, Christian Seisenberger, selbst erzählt, warum Janua vor allem auf nachhaltige Materialien und Holz im Besonderen setzt. […]
Die Stücke sind wirklich meisterhaft. Es ist schön, dass Holz als Material wieder so beliebt geworden ist. ich überlege mich auch etwas für mich anfertigen zu lassen.