Unser Zuhause ist ein sehr persönlicher, individueller Ort. Der Ort, an den wir uns zurückziehen mit unseren Liebsten, den wir ganz privat nutzen und zu dem sich jeder seine ganz eigenen Gedanken macht. Einen besonders privaten und persönlichen Einblick in und Gedanken über ihre Küche gestattet uns und euch heute die liebe Daniela. Ihr kennt sie vielleicht von Instagram, wo sie als @wunderblumen quasi täglich neue Inspiration aus ihrem Zuhause liefert. Dort durften wir auch schon einmal für eine Homestory zu Gast sein – und was sollen wir sagen: es gibt dort immer wieder viel Schönes zu entdecken.
Jetzt aber übergebe ich das Wort an Daniela!
Küchengedanken
Sie ist klein, sie ist quadratisch, sie ist in der Mitte unserer Wohnung und sie ist gemütlich. Eigentlich ist sie ja nur eine Küche!
Wenn man unter dem Begriff Küche googelt bekommt man u.a. folgende Beschreibung:
„Als Küche wird ein Raum innerhalb einer Wohnung, einer gastronomischen Einrichtung oder einer Einrichtung zur Gemeinschaftsverpflegung bezeichnet, der vorwiegend zur Zubereitung und teilweise zur Lagerung von Speisen genutzt wird.“
Neben der reinen Funktion kann ein Raum aber auch zu einem Ort werden, der durch die Menschen und wie sie ihn nutzen bestimmt wird – zu einem Lebensort. Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass auch eine Küche mehr ist als ein Ort zum Kochen, müssen wir ihm auch eine Gestalt geben, die ihn zu diesem macht.
Die Küche: unser Ort der Begegnung
Schon immer war unsere Küche ein Ort der Begegnung; an dem kleinen Küchentisch (wir haben kein Esszimmer) wird gegessen, Tee und Kaffee getrunken, gemalt und gebastelt, gearbeitet, sich unterhalten – und ja hier wurden auch schon einige „Küchenpartys“ gefeiert.
Seit ich zu „seniler Bettflucht“ neige, man könnte auch sagen ich bin Frühaufsteherin, verbringe ich hier gerade am Wochenende wunderbar ruhige Stunden, die nur mir gehören. Ritualisiert koche ich mir morgens zuerst einen Kaffee (immer French-Press) und setze mich dann (am Wochenende), ohne bestimmte Aufgaben, an den Küchentisch und lese, schreibe, bearbeite Fotos, „surfe“ ein wenig im Internet oder hänge einfach meinen Gedanken nach. Es ist meine Zeit – meine „entschleunigten Stunden“. Je nach Jahreszeit steht das Fenster weit offen und die Vögel singen dir schon früh ein Lied vor oder es ist noch lange dunkel, warm und kuschelig und Kerzen erhöhen die Gemütlichkeit – wie gerade jetzt.
Slow Living und Kinfolk als Inspirationsquelle
Diese Entschleunigung schleicht sich auch beim Wohnen (Einrichten) schon länger als Begriff „Slow Living“ ein. Als vor zwei Jahren das Buch „Kinfolk Home“ von Nathan Williams veröffentlicht wurde, war ich sofort fasziniert. Es ist bis heute mein absolutes Lieblingsbuch im Bereich Interior, da es mehr darstellt als ein reines „Wohnbuch“.
In Porträts und Essays und wunderschönen Bildern teilen die Bewohner ihre Werte mit uns und zeigen, wie man in ästhetisch-schlichten, oft auf wenige Farben und natürliche Materialien reduzierten Räumen zur Ruhe kommen und sich den wesentlichen Dingen des Lebens widmen kann. Wohnen (Einrichten) wird bei dieser Philosophie, neben der Funktionalität, insbesondere bestimmt durch die individuellen Bedürfnisse der Menschen. Es gilt die eigenen vier Wände so zu gestalten, dass wir uns hier wohl und geborgen fühlen und ihre Funktion unseren Bedürfnissen entspricht.
Küchengedanken: Ein Mix aus Alt und Neu
Zurück zu meiner Küche; ich liebe schon immer den Mix aus alten und neuen Möbeln und finde, dass ein solcher Stil mehr Charme und Gemütlichkeit ausstrahlt als ein einheitliches, vorgefertigtes Wohnkonzept. Viele meiner Möbelstücke begleiten mich schon über Jahre; sie sind Erinnerung an Menschen oder an eine bestimmte Zeit in meinen Leben. Den alten Küchentisch hat meine Schwiegermutter für uns vor vielen Jahre restauriert, Wurmlöcher und „Altersflecken“, erinnern an die lange Reise, die er schon hinter sich hat. Neben dem alten Küchenstuhl meiner Oma aus den 60er Jahren, versammeln sich hier aber auch einige moderne, neue Stühle mit klassischem, minimalen Design (HAY J104 und der Muuto Nerd) und seit kurzem ein echter Designklassiker der Wishbone Chair in Eiche geseift.
Der CH24 Wishbone Chair von Carl Hansen im Jahr 1950 entworfen, auch bekannt als Y-Chair, ist eine Ikone unter den Stühlen. Ich liebe ihn schon jetzt und weiß, dass ich auf ihm morgens viele gemütliche Stunden verbringen werde. Der äußerst komfortable Stuhl hat durch sein schlichtes Design, das Material und die hohe Handwerkskunst, die hinter seiner Herstellung liegt, sofort mein Herz erobert und er macht meine Tischrunde perfekt.
Neben den Möbeln gebe ich unserem Zuhause auch Persönlichkeit durch saisonale, natürliche Dekoration. Blumen, selbstgemachte Kränze, schöne Keramik, Kerzen, Vasen, Prints und natürliche Textilien geben Atmosphäre und machen unsere Küche für mich noch gemütlicher. In dem Sinne versuche ich jeden Ort in unserer Wohnung zu einem Raum zu machen, der mehr darstellt als seine reine Funktion und uns Momente des Innehaltens schenkt.
Ach übrigens, gekocht wird hier auch sehr gerne…
Merci liebe Daniela!
2 Comments
Danielas Zuhause ist mit Abstand das gemütlichste, welches ich von Instagram kenne und immer wieder eine Inspiration für mich! Xn
Super schöne Vintagemöbel und man sieht direkt, dass da jemand ein Auge für Einrichtung und Farben hat.
Gerade um so Möbel mit Vorgeschichte wie die am Esstisch zu finden kann man immer mal nach Secondhand in der Umgebung auf moebelkeller schauen.
LG Anna