Metall wirkt kühl und steril? Von wegen! Messing und Chrom schaffen warme, glamouröse Momente gegen winterliches Trübsal. Manchmal braucht es ein paar Funken, um die gedrückte (Licht-)Stimmung zu heben. Mit Akzenten und Hinguckern auch Messing, Chrome und Co. bringen wir jetzt nicht nur Glamour ins Interieur, sondern holen das Maximum aus den seltenen Sonnenstrahlen, die uns Jahreszeitenbedingt gerade erreichen.
Mit glänzenden Accessoires verhält es sich wie mit edlem Schmuck: es braucht nicht viel davon, um ein Outfit stilvoll zu heben. Mit Accessoires aus Messing und Chrom setzten wir auf dezenten Glamour, der nicht zu dick aufträgt, aber doch herrlich funkelnde Akzente setzt. Auch wenn man sich stilistisch eher als Maximalist versteht, muss man bei spiegelnden, reflektierenden Oberflächen nicht aus dem Vollen schöpfen. Allzu schnell wirkt es überladen und kitschig, wenn es an allen Ecken und Enden glänzt. Doch deshalb muss man ja nicht gleich auf die charmanten Lichtspiele verzichten, die Spiegel, Vase oder Beistelltische aus Messing und Co. in den Raum werfen.
Es ist nicht alles Gold, was glänzt: Messing, Chrom & Co.
Was ist Messing, was ist Chrom? Was so edel aussieht, sind in den meisten Fällen Metalllegierungen, sprich metallische Werkstoffe aus mindestens zwei Elementen. Messing besteht dabei aus Kupfer und Zink und ergibt in der Regel eine goldfarbige Oberfläche. Je nach Zinkanteil ergibt sich ein Farbspektrum von Gelbgold bis bräunlich-rötlich. Er verleiht Ihrem Interieur ein schickes und warmes Aussehen. Darüber hinaus passt das Trendmaterial zu vielen verschiedenen Wohnstilen. Das warme Material sorgt für einen luxuriösen Touch, passt aber gleichzeitig zu einer robusten und widerstandsfähigen Einrichtung. Und in Kombination mit den richtigen warmen Farben wie Rot-, Blau- und Grüntönen verleiht dem Interieur eine royale Atmosphäre.
Gut zu wissen: Messing gibt über die Oberfläche kleine Mengen von Kupferionen ab, die desinfizierend wirken. Wie an allen Kupfermaterialien bildet sich Grünspan durch Kontakt mit Kohlendioxid und Schwefeldioxid aus der Luft. Entfernt werden kann Grünspan durch Abreiben der Oberfläche mit Petroleum oder Messingpolitur.
Chrom wiederum kommt als reines Element in der Natur vor, wird in den meisten Fällen, so auch für Möbel und Accessoires, als Legierungselement in Kombination mit Stahl genutzt. Seine Hitze- und Korrosionsbeständigkeit prädestiniert Objekte aus Chromlegierungen für eine regelmäßige Benutzung, im Interieur als auch draußen. Chromoberflächen sind silbrig-weiß, glänzend und spiegelnd und werden so automatisch zum Hingucker. Vor allem in den 1950er- und 1960er-Jahren wurden die Gestelle von Möbeln mit Chrom überzogen. Eine Verchromung schützt nicht nur vor Rost, sondern hat auch einen starken Dekor-Charakter. In Kombination mit Glas wirkt der Glanz von Chrom vor allem cool, kombiniert mit natürlichen Materialien oder buntem Kunststoff entsteht dagegen ein interessanter Kontrast.
Spiegel dich in mir
Spiegel sind das Schweizer Taschenmesser unter den Einrichtungsgegenständen. Mit Hilfe von Spiegeln wirken Räume optisch größer, heller, edler, atmosphärischer. Und was hat die Mehrzahl der Spiegel? Einen metallischen oder goldenen Rahmen. Ganz klarer Fall also, dass sie für doppelten Glanz in der Hütte sorgen. Spiegel müssen dabei nicht nur im Badezimmer oder im Flur hängen, ihre glamouröse Seite zeigen sie im Esszimmer oder integriert in die Gallery Wall.
Während die meisten Spiel aus Glas, setzt der Piega Spiegel von Victoria Wilmotte auf hochglanzpoliertes Metall. Seine facettenreiche Oberfläche erscheint wie eine gläserne Spiegelfläche. Durch die Faltungen und Knicke ergibt sich eine faszinierende Lichtbrechung, die wunderschöne Farbreflexe im Raum entstehen lässt. Etwas klassischer, aber nicht weniger glattpoliert kommt der Déjà-vu Spiegel von Magis daher. Entworfen vom japanischen Designer Naoto Fukasawa verbindet das Objekt hochwertiges Spiegelglas mit Profilaluminium, die scheinbar fließend ineinander übergehen.
Eine effektvolle Alternative zu Spiegeln an den Wänden sind verspiegelte Möbelstücke. Auch sie helfen, Licht zu reflektieren und dem Gehirn eine Tiefe vorzugaukeln, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt.
Glänzende Momente mit Accessoires
Am einfachsten lassen sich glänzende Momente aus Messing und Chrom in Form von Accessoires in das Interieur integrieren – da ist die Auswahl groß und es gibt für jedes Budget etwas Passendes. Kerzenständer, Isolierkannen, Figuren oder Vasen, fast scheint es so, als gäbe es nichts, was es nicht auch in glattpoliertem Metall gibt. Wie eingangs schon erwähnt sollte nicht zu viel Messing, Chrom etc. in der Wohnung zum Einsatz kommen, da ein Übermaß an diesen Schmuckstücken ermüdend wirkt und einfach too much ist. Kombiniert werden können wenige ausgewählten Accessoires mit edlen Materialien wie Samt und Glas aber auch mit rauen, natürlichen Materialien wie Beton, Sperrholz oder Korbgeflecht. Die Interaktion von glänzenden Metallen und rohen Naturmaterialien ergibt ein besonders reizvolles Zusammenspiel.
Glanzlichter zum Quadrat
Lampen mit glänzender Oberfläche, egal ob aus Messing, Chrom oder Glas, sind wieder sehr angesagt. Von Pendelleuchten über Stehlampen bis hin zu Tischlampen kann man sich gerade in Leuchtenschirmen spiegeln. Was trendy scheint, hat jedoch Tradition – man denke nur an klassische Kerzenhalter, Lüster und antike Wandkerzenhalter. Die Hochzeit der verchromten bzw. hochglänzenden elektrischen Leuchten waren die 1960er und 70er Jahre.
Aus dieser Zeit stammen sowohl die Panthella Leuchte von Verner Panton als auch die Resonant Pendelleuchte von Alf Svensson. Beide teilen eine sehr markante Optik, die durch die polierte Oberfläche nur noch deutlicher wird. Während Pantons Panthella aus einer Chromlegierung gefertigt wird und spiegelnd im Raum mitunter zu verschwinden scheint, hängt Svenssons Pendelleuchte wie ein ungewöhnliches Flugobjekt in warmem Messing von der Decke. Ob man sich für warmes Messing oder cooles Chrom entscheidet, ist nicht wichtig, wenn es darum geht, mit ausgewählten Akzenten mit hochglänzender Oberfläche Licht in den grauen Winter oder Alltag zu bringen. Ihre Glanzlichter hellen immer die Stimmung auf.

Bernadotte Thermoskannen von Georg Jensen
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