Mix & Match Mut zu extravaganten Kombinationen
Oft sind Menschen zögerlich bei der freien Zusammenstellung von Muster, Möbeln und Farben. Es scheint fast so, als würde es Innendesign-Novizen schwerfallen, sich von vorgefertigten Looks und Stilen zu lösen und sich an eine Mix & Match Ästhetik heranzutrauen. Sie haben nicht selten Angst, dass der durchgeplante Raum chaotisch und unordentlich wirken könnte. Dabei sollte uns das näher liegen als durchdesignte Interiors. Immerhin wachsen die meisten Wohnräume organisch und über einen langen Zeitraum. Nur wenige leisten sich eine komplett neue Einrichtung, etwa nach einem Umzug.
Warum Mix & Match wichtig fürs Interieur ist
Keine Sorge vor dem vermeintlichen Stilchaos, es ist möglich, einen Raum bzw. ein ganzes Zuhause mit ungewöhnlichen und extravaganten Kombinationen einzurichten und dabei trotzdem ein in sich stimmiges Ergebnis zu erzielen. Kohärent und nicht zusammengewürfelt soll es schließen aussehen. Mix und Match bietet dabei die Möglichkeit, verschiedenen Designelemente eines Raumes zur gleichen Zeit hervorzuheben.
Auf den Kontrast kommt es an
Man stelle sich einmal vor, man komt in einen Raum und jede Oberfläche ist mit dem gleichen Material in der exakt gleichen Farbe überzogen. Wände, Decke, Boden, Sofa und Stühle: alles irgendwie gleich. Das mag im ersten Moment ungewöhnlich erscheinen und fürein irritiertes Lächeln sorgen. Schaut man aber länger hin, wird es schnell langweilig. Unser Auge bekommt nichts geboten, an dem es sich festhalten könnt – und das sind Mustern Farben und Kombinationen, die einen Kontrast bilden.
Diese lassen sich eben am einfachsten durch Mix & Match schaffen. Von ihnen werden wir, und damit ist eigentlich wieder unser Auge gemeint, magisch angezogen. Räume mit einer Vielzahl an interessanten Objekten, die wir mit Blicken untersuchen können, die in ihrer Gesamtheit wiederum ein rundes Bild abgeben. Aber Vorsicht: zu viel Kontrast ist möglich. Das Auge braucht bei all der visuellen Stimulation auch die Möglichkeit, sich auszuruhen. Ein guter Mix & Match Look schafft eine Balance aus visuellen Kontrasten und Ruhepunkten im Raum. Und das ist eigentlich schon die Erfolgsformel für den Kombinationsmix.
Das Spiel mit Mustern
Kontraste sind das eine, Muster das Andere. Mit Mustern und Print lassen sich in einen ansonsten recht neutralen Raum Farbe und optische Reize bringen. Und sie sind super flexibel, kommen sie doch in Form von Wandbehängen, Vorhängen, Kissen- und Polsterbezügen etc. vor. Stimmig wirken unterschiedliche Muster im Raum dann, wenn sie ein sprichwörtlicher roter Faden verbindet. Das kann ein Farbton sein, der sich in ihnen wiederholt. Oder ein Muster. Insgesamt sollte man sich bei Mustern, vor allem, wenn man selbst etwas unsicher ist, zurückhalten. Designexperten und Inneneinrichter empfehlen, nicht mehr als vier verschiedene Muster in einem definierten Bereich einzusetzen. Sonst wirkt es mitunter schnell willkürlich. Mischen sich immer wieder auch neutrale Accessoires und Farben darunter, klappt auch der textile Mustermix.
Verschiedene Stile miteinander kombinieren
Alt trifft auf neu, schnörkellos auf verspielt. Auch Einrichtungsstile kommen bei Mix & Match zusammen. Wie wir wohnen ist primär von unserem persönlichen Geschmack geprägt. Der Faktor Zeit ist dabei auch mit einzubeziehen. Unser Geschmack kann sich ändern, dennoch hat fast jeder ein oder sogar mehrere Möbelstücke zuhause, die ihn bereits seit langer Zeit begleiten. Erbstücke, das erste selbstgekaufte Möbel, oder ein besonders wertvolles Designerstück. Auch diese Objekte haben bei Mix & Match ihren verdienten Platz. Denn auch sie lassen sich mit modernen, zeitlosen oder besonders exaltierten Möbeln kombinieren. Die Profis kombinieren mitunter zwei oder drei Elemente aus kontrastierenden Stilrichtungen miteinander. Ein Biedermeier Sofa mit einem Midcentury Möbel, dazu ein antiker Perserteppich zum Beispiel. Sich etwas trauen und keine Angst vor ungewohnten Konstellationen haben, das verlangt Mix & Match. Und wenn es mal nicht passt: kein Problem, dann wird eben ein anderer Platz ausprobiert.
2 Comments
[…] Mix & Match ist auch im Esszimmer ein Trend. Eine bunte Sammlung an verschiedenen Stühlen rund um den Tisch ist nicht nur für das Auge spannend, sondern erfüllt verschiedene Bedürfnisse beim Sitzen. Wer es extrem bequem mag, den zieht es beim Essen auf den gepolsterten Stuhl, andere mögen es eher schlicht und traditionell und bevorzugen einen simplen Holzstuhl. Ein bunt gemischtes Stuhlarsenal in Esszimmer und Essecke wirkt persönlicher als etwa sechs gleiche Stühle. Es sieht eigentlich immer gut aus und kommen viele Gäste zum Essen, fällt es nicht auf, wenn man zu wenig Stühle der gleichen Sorte zur Verfügung hat. […]
[…] Viel hilft viel oder weniger ist mehr? Beim Minimalismus ist ganz klar, wie der Leitspruch lautet. Für den bestmöglichen Impact wird auf unnötiges verzichtet. Das gilt für einen Innenraum genauso wie für das Design eines Möbels. Der Architekt Ludwig Mies van der Rohe, auf den das Zitat “Weniger ist mehr” zurückgeht, war ein Meister im Weglassen des Überflüssigen. Typisch für den neuen Minimalismus ist das Spiel mit wenigen Farben, gezielt gesetzten Akzente und wenigen, durchdachten Dekoelementen. Das Design der Möbel und der ruhige Charakter des Raumes stehen im Vordergrund. Überfluss soll das Auge, nicht ablenken – und ist damit in etwa der Gegenentwurf zu Mix & Match. […]