Die Firma Moormann, benannt nach dem Firmengründer und selbstbetitelten Autodidakten Nils Holger Moormann, steht für ausdrucksstarkes Design zumeist junger Köpfe, das auf höchstem Niveau durchdacht und hergestellt wird. Ansässig ist die Firma in Aschau (Oberbayern), dort produzierenden Betriebe werden für die Fertigung der Moormann-Produktwelt mit ins Boot geholt: „Die gewachsenen, regionalen Strukturen gepaart mit internationalen Kontakten kennzeichnen die Firmenphilosophie“.
Gedacht und gelenkt wird die Firma im malerischen Aschau, vor der Kulisse der Voralpen und in über 100 Jahre alten, hochherrschaftlichen Stallungen.
Die aktuellen Kollektionen zeigt Moormann im Untergeschoss – in den alten Stallungen hat jedes Produkt seine eigene (Pferde-)Box.
Schlendert man durch diesen Korridor, stösst man unweigerlich an dessen Ende auf das Herz der Firma, die Ideenschmiede. Einlass erhält nur der, der eine Idee mitbringt. Mit einem Augenzwinkern durch 2 Schlüssel symbolisiert: Ein Schlüssel mit Bart und einer ohne.
Solche kleinen aber feinen Finessen sind fester Bestandteil des Moormann-Universums. Angefangen beim Eingangsbereich der Firmenzentrale, wo zu Wegweisern stilisierte Moormann-Mitarbeiter durch die Firmenzentrale führen, über einen von Rötger Feldmann gezeichneten Comic-Strip, der den Rechtstreit von Moormann gegen IKEA bebildert. Non-Konformität ist hier (authentisch) gelebte Firmenphilosophie.
Ein Auszug aus der Moormann-Produktwelt
Kennzeichnend für die Moormann-Produkte sind präzise Detaillösungen und eine reduzierte Formsprache. Viele Möbel funktionieren mit einfachen Steckverbindungen – quasi werkzeugfrei – und unterstreichen damit den freigeistigen Charakter des Moormann-Universums.
FNP-Regal – ein Moormann Klassiker
Das FNP-Regal wurde bereits im Jahre 1989 von Axel Kufus (UDK, Berlin) entwickelt und gilt als Inbegriff der Reduktion und ist das Aushängeschild von Moormann: Wangen und Böden bilden eine klare Struktur, „die im Verbund mit eingesteckten Aluminium-Schienen die Transparenz des Entwurfs in den Vordergrund stellen.“ Die Konstruktion ist denkbar einfach und ermöglich eine Anpassung an nahezu alle möglichen Raumbegebenheiten. Das FNP ist lässt sich komplett ohne Werkzeug aufbauen und ist, trotz seines fragilen Äußeren, erstaunlich belastbar. Falls nötig, sorgt ein Spannkreuz, welches auf der Rückseite des Regals angebracht werden kann, für zusätzliche Stabilität.
Klopstock – ein Tisch, 12 Positionen
An Tischgestellen haben sich schon viele Designer die Zähne ausgebissen. Aber dieser Tisch ist anders als andere Tische: Durch ein ausgeklügeltes System können die Beine von Klopstock (Kern, 2013) in 12 verschiedenen Positionen fixiert werden. Dies wirkt sich auf das Gesamtbild und die Höhe der Tischplatte aus .
Und sollte sich die Raumsituation einmal schlagartig ändern, 10 Gäste mehr zum Essen kommen oder ein Umzug ansteht, kann der Klopstock mit einigen wenigen Handgriffen an diese Bedingungen angepasst werden.
Verfügbar ist der Klopstock mit weißer oder anthrazitfarbener Melaminharz-Platte, sowie in Esche schwarz und Tanne weiß gebeizt, das Untergestell ist dabei immer aus unbehandelter Esche.
Siebenschläfer oder: Der Unfall
Der Werdegang des Siebenschläfers (Martens, 2007) verlief nicht immer gradlinig. So ereignete sich bei der Produktion des Siebenschläfers ein kleiner Unfall:
Durch einen flüchtigen Patzer des Tischlers ließ sich das Bett-System nicht mehr auf die übliche Weise zusammenbauen. Der sonst so kinderleichte Aufbau wurde erschwert, indem das Stecksystem nun in entgegengesetzter Richtung funktionierte.
Aus Zufall wurde Norm, sodass die bisher produzierten Siebenschläfer-Betten nicht entsorgt sondern zu seltenen Raritäten wurden.
Der Siebenschläfer funktioniert allein mit Hilfe der simplen Steckverbindung und
damit völlig ohne Werkzeug oder Verschraubungen.
Für die Produktion des Betts wird sorgfältig verarbeitetes, filmbeschichtetes Birkensperrholz verwendet.
Pressed Chair
Dieser Stuhl lässt sich mit nur 2 Wörtern beschreiben: Funktion und Reduktion.
Der Pressend Chair (Thaler, 2013) wird aus nur einem einzigen Stück Aluminium geformt und erhält seine Stabilität durch den namensgebenden Verformungsprozess sowie eine umlaufende Vertiefung.
Einsetzbar ist der Stuhl im Innen- sowie auch im Außenbereich. Ce ca!
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