Open Plan Living: Mehr Offenheit fürs Zuhause
Open Plan Living, also ein offenes Raumkonzept, in dem verschiedene Wohnbereiche fließend ineinander übergehen, ist eine Idee der Moderne. Anstatt geschlossener Räume mit festzugeschriebenen Funktionen versteht sich Open Plan Living als kommunikatives und familienfreundliches Wohnkonzept. Die ganze Familie kann sich im gleichen Raum versammeln, verschiedenen Tätigkeiten nachgehen und dabei einander nicht im Weg stehen. Kochen in der Küche, Arbeiten am Esstisch und sich aufs Sofa lümmeln – alles zugleich und auf der gleichen Fläche.
Es ist aber gar nicht so einfach eine großzügige, offene Wohnfläche einladend, gemütlich und dazu noch funktionell zu gestalten. Und dann soll sich der Raum, der beim Open Plan Living immer gleich mehrere Funktionen erfüllt zusammenhängend bzw. wie aus einem Guss anfühlen und aussehen. Kein leichtes Unterfangen bei drei oder mehr „Zonen“.
Drei Bereiche und mehr
Zonen sind das Stichwort, denn auch bei offen gestalteten Wohnräumen gibt es Bereiche, die eine feste Bestimmung haben – nur sind diese eben nicht durch Wände voneinander getrennt, sondern gehen ineinander über. Oftmals schließt sich an die offene Küche direkt der Essbereich an, der wiederum an den Wohnbereich grenzt. Wobei die Grenzen eher verschwimmen. Das ist durchaus Absicht, sorgt es doch dafür, dass sich der Raum als Ganzes wohnlich anfühlt. Die Zonen bieten eine Art Gerüst, an das man sich jedoch nicht streng halten muss. Darüber hinaus gibt es aber noch eine ganze Reihe weiterer Tipps, wie sich das Open Plan Living gestalten lässt.
Open Plan Living: So funktioniert’s
- Das Sofa darf in den Raum schauen. Anstatt zum Fernsehgerät ausgerichtet blickt man vom Sofa in den offenen Raum, die Esstischstühle oder die Küche. Das Sofa als Adlerhorst, von dem aus man den ganzen Raum im Blick hat. Ein frei im Raum stehendes Sofa fungiert außerdem als optischer Raumteiler.
- Teppiche für die einzelnen Bereiche. Die einfachste Art, die verschiedenen Zonen des Raumes zu markieren, sind große Teppiche. Sie sind wie ein Anker für den Ess- oder Loungebereich, an dem sich die Möbel orientieren.
- Platz da! für ein niedriges Sideboard. Eine Konsole oder ein Sideboard kann frei im Raum stehen, gerne auch mit einem Sofa als Gegenpart auf der Rückseite. Zum einen sorgt sie für Stauraum und zum anderen ist auch sie eine Möglichkeit, einen Raum ohne Wände aufzuteilen.
- Rund statt eckig – ein Tisch wie ein Wagenrad. Ist der Grundriss rechteckig, macht es meist Sinn, die Bereiche nacheinander zu reihen. Sprich: auf Wohnbereich folgt Esstisch und am Schluss befindet sich die offene Küche. Bei einem kompakten, quadratischen Grundriss aber sind runde Tische eine echte Alternative zur klassischen Tafel. Durch die runde Form bleibt der Essbereich in der vorgesehenen Ecke und zugleich ist es eine sehr kommunikative Tischform.
- Regal statt Wand. Das Geheimnis eines wohnlichen, offenen Raumkonzepts ist, na wer hätte es geahnt, clevere Raumteiler anstelle von Wänden. Regale drängen sich da geradezu auf. Sie lassen einen Raum offen wirken, wenngleich sie ihn trotzdem effektiv unterteilen. Sie können dabei raum- oder einfach hüfthoch sein. Egal. Dahinter verschwindet das Küchen- oder Kinderchaos im Nu.
- Für einen kohärenten Look: Farben und Materialen wiederholen. Dadurch verbinden sich die einzelnen Bereiche visuell miteinander. Der Couchtisch ist aus dem gleichen Material wie die Leuchte über dem Esstisch, die Vorhänge haben den gleichen Farbton wie der Teppich im Wohnbereich… die Möglichkeiten sind vielfältig. Durch Farbe entsteht ein schlüssiges Bild.
2 Comments
Klingt alles supertoll, ist in der Realität leider nicht so.
Wir haben eine ähnliche Raumeinrichtung, wobei sich der, der auf dem Sofa sitzt und TV schaut, von den Geräuschen in der Küche gestört fühlt. Wer lesen will, den stört der TV.
Geruchsintensive Gerichte wehen leider auch durch die komplette Etage und nicht nur in der Küche.
Die Offenheit der Räume zwingt immer wieder zum sofortigen Aufräumen, was ja eher ein Vorteil, aber eben manchmal auch ein Nachteil ist. Wenn man Gäste hat, kann man also die Küche nicht im “Chaos” verlassen, sieht schon doof aus, wenn man beim schick Essen auf die benutzten Töpfe schaut. Bei uns nimmt die Küche den kleinsten Raum ein und hat leider sehr wenig Arbeitsfläche. Der Küchentresen wird wenig genutzt, weil die Kletterei auf die barhockerähnlichen Stühle zu viel Zeit kostet. Mittlerweile haben unsere zwei Katzen den Tresen als Ausguck erobert.
Sollten wir noch einmal umbauen, wird die Küche groß und mit einem gemütlichem Essbereich versehen, also eine Wohnküche, so wie ganz früher.
Naja, es kommt auch immer darauf an, wie der Wohnraum bzw. die “Zonen” aufgeteilt und genutzt wird/werden. Eine offene Raumaufteilung muss man letztlich wirklich wollen. Ansonsten passen separierte Räume vielleicht doch besser zum Leben. Zwei Katzen auf dem Tresen klingen aber eigentich ganz nett.