Ein traumhafter Sommer soll heiß sein. Die Sonne muss scheinen. Wenn es regnet, dann bitte nur kurz und heftig, und der Dresscode Sandalen-ohne-Socken darf von allen anstandslos befolgt werden. Sonnige Sommertage sehnen wir uns meist herbei. Um die Sommermonate jedoch ohne Sonnenstich, Sonnenbrand und Co überstehen zu können, widmen wir uns in unserem Sonnenschirm-Guide den Schattenspendern für die Terrasse und den Garten – denn bei knackiger Wärme ist ein schattiger Platz im Freien der beste Ort.
Es war einmal der Sonnenschirm…
Der Sonnenschirm, auch als Parasol bekannt, ist älter als der Parapluie, der gemeine Regenschirm. Der Mensch schützt sich also schon länger vor der knallenden Sonne. Erste Nachweise über die Verwendung von handgetragenen Sonnenschirmen finden sich bereits im Altertum. Zu dieser Zeit und bis in das Römische Reich hinein war der Sonnenschutz ein Statussymbol der herrschenden Klassen und wurde von Dienern getragen. In ihrer Form unterschieden sie sich von heutigen Modellen deutlich, waren es doch vornehmlich Baldachine, die von Bediensteten getragen wurden.
In Europa verschwindet der Parasol etwa um das Mittelalter wieder und taucht erst wieder im Italien des 16. Jahrhunderts wieder auf. Während in Asien die vor Sonne schützenden Schirme aus Papier gefertigt waren, nutzten die italienischen Schirmmacher gerne Samt. Allein aus Gründen der Tragbarkeit würden wir aber das Papiermodell bevorzugen, denn Samt ist ein wirklich schwerer Stoff.
Von großen Sonnenschirmen sind die ersten modernen Exemplare noch eine ganze Strecke entfernt. Der Parasol erlebte seine Hochzeit in Europa im 19. Jahrhundert. Dort taucht er auf zahlreichen Gemälden und dann auch auf Fotografien auf. Heutzutage werden kleinere Sonnenschirme kaum noch gebraucht – wenn, dann vorrangig als Sonnenschutz an Kinderwagen. Um die Mitte des 20. jahrhunderts verbreiten sich dann erst die Modelle, wie wir sie heute kennen.
Große Sonnenschirme heute
Mit dem Rückgang des Handsonnenschirm geht die Verbreitung des heute klassischen Sonnenschirms einher. Das hängt wahrscheinlich auch mit dem Bewusstsein über die schädliche Wirkung von UV-Strahlen zusammen. Gnadenloses Braten und Bräunen in der Sonne ist ein Gesundheitsrisiko – und kein kleines! Statt in der Hand haben wir den gespannten Sonnenschutz jetzt im Garten und/oder auf der Terrasse stehen. Beim Material hat es wahrscheinlich die größte Entwicklung gegeben. Beim Gestell kommt heute vornehmlich Aluminium zum Einsatz, wobei es auch edle Gartenschirme aus Teakholz gibt. Der Schirmstoff besteht häufig aus Kunststofffasern, weil die robuster und weniger anfällig für Nässeschäden und Ausbleichen durch die Sonne sind.
Besonders am Essplatz im Garten sind Sonnenschirme verlässliche Schattenspender. Großschirme haben mitunter eine Spannweite von vier Metern und eignen sich besonders gut als Sonnenschutz für große Essgruppen. Der Vorteil von Sonnenschirmen ist, dass sie nicht fest montiert werden müssen. So spenden sie immer dort Schatten, wo sie gerade gebraucht werden.
Sonnensegel sind eine Alternative zum klassischen Schirm auf begrenzter Fläche und mit wenig Raum in der Vertikalen. Also insbesondere für Balkone und Terrasse mit kleiner Grundfläche mitten in der Großstadt. Für sie braucht man immer mindestens eine Wand oder einen Pfeiler, an dem man das obere Ende des von Booten inspirierten Sonnenschutzes befestigen kann. Permanent installiert werden muss die Markise, die wie eine Art Vordach aus der Wand oder Decke herausragt.
Der Sonnenschirm ist bei weitem das beliebtestes Sonnenschutzsystem für Terrasse und Garten, weil es so flexibel ist. Es gibt sie in den verschiedensten Formen und Farben. Als kompakten Klappschirm, der auch auf einem kleinen Balkon für Schatten sorgt und auch als massiven Ampel- oder Freiarmschirm. Mit dem richtigen Schirmständer zur Hand kann ein Sonnenschirm quasi überall unter freiem Himmel aufgestellt werden.
Womit wir auch schon beim Thema Standfestigkeit sind. Denn ein Sonnenschirm ist nur so gut wie seine Halterung. Warum sonst weht der Schirm am Strand gern mal weg? Genau, weil er einfach nur in den Sand gesteckt wird und der sich nur so mittelmäßig als Schirmständer eignet. Also worauf muss geachtet werden? Nun, das hängt zum einen von der Art und zum anderen von der Größe des Sonnenschirms ab. Grundsätzlich gilt: Je größer die Spannweite, desto größer bzw. stabiler sollte auch der Fuß des Ständers ausfallen.
Hier muss unbedingt darauf geachtet werden, dass der Ständer für die Schirmgröße ausgelegt ist. Schon eine einfache Böe kann ihn sonst umkippen lassen. Ständer, die mit Wasser oder Sand befüllt werden, eignen sich vornehmlich für kompakte Schirme. Bei einem größeren Modell (ungefähr ab einer Spannweite von 2 Metern) braucht der schirmförmige Sonnenschutz einen Ständer aus Beton oder Stein. Auf dem Balkon hingegen sind Halterungen, die direkt an der Brüstung befestigt werden, meist die beste Wahl. Sie nehmen kaum Platz weg und halten den Schirm dennoch sicher an Ort und Stelle.
Sonnenschirmtypen
Was wir meist als klassischen Sonnenschirm bezeichnen, hat einen Fachbegriff: Marktschirm. Hier befinden sich Mast und Ständer mittig, es gibt ihn in verschiedenen Dimensionen und für stabilen Stand sorgt ein gängiger Sonnenschirmständer. Kleinere Modelle findet man oft auf Balkonen und Dachterrassen, also dort, wo Platz knapp ist. Ein Marktschirm wie der Klassiker von Weishäupl kann im Gartentisch platziert werden, um beispielsweise während des Mittagessens Schatten zu spenden. In der Variante mit Kippmechanismus am oberen Ende des Mastes ist der Klassiker besonders praktisch, denn dadurch kann der Schirm nach dem Stand der Wandernden Sonne ausgerichtet werden.
Übrigens: Je größer der Durchmesser eines Sonnenschirms ist, desto schwieriger ist das Öffnen. Deshalb besitzen große Schirme oft eine Kurbel, einen Flaschenzug oder lassen sich per Fernbedienung öffnen.
Der Ampelschirm, auch Freiarmschirm genannt, hat dem Marktschirm gegenüber einen entscheidenden Vorteil: Er kann seitlich seines Einsatzortes platziert werden und muss nicht immer in der Mitte stehen. Oder einfach formuliert: Er steht nicht im Weg. Das Konstruktionsprinzip des Freiarmschirms erinnert ein wenig an eine Schreibtischleuchte: der Schirm hängt an einem langen Arm über der zu beleuchtenden bzw. beschattenden Fläche. Wegen der Hebelwirkung des Arms kommt es hier besonders auf festen Stand an.
Freihängende Modelle bieten eine größere Schattenfläche, da der Schirm an einem seitlichen Mast pendelt und deshalb der gesamte Platz darunter genutzt werden kann. Sie lassen sich elegant in Position schwenken, ohne Knicken oder großen Kraftaufwand. Der Glatz Sunwing Sonnenschirm zum Beispiel lässt sich dazu noch in seiner Neigung justieren.
Material
Das Wichtigste vorweg: der Stoff eines Sonnenschirms muss Sonnenlicht abhalten. Lichtbeständigkeit, Langlebigkeit und Wasserresistenz sind weitere relevante Eigenschaften. Der Schirm kann aus Baumwolle, Leinen oder Acryl bestehen. Wichtig ist, dass die Stoffe über den Hinweis „UPF 50+” verfügen, um optimal vor der Sonne zu schützen. Dieser Wert ist äquivalent mit der Schutzwirkung von Sonnencreme mit einem LSF 50. Grundsätzlich gilt: Dicht gewebte Stoffe halten mehr UV-Strahlen ab. Schirme mit einer Bespannung aus Acryl- oder Polyesterfaser erfüllen diese Anforderungen am besten, aber auch Naturfasern können mit einer entsprechenden Beschichtung gleiches leisten.
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