Ein ungewöhnliches Jahr geht zu Ende. Eines mit großen Veränderungen im Alltag, der Arbeit und im Hinblick auf Reisen. Dafür ist das Zuhause in den Fokus gerückt. Während wir zu Jahresbeginn noch unbehelligt über die IMM in Köln liefen und uns an den Neuheiten der Möbelbranche ergötzten, fielen alle darauffolgenden Messen der Reihe nach aus. Eine ungewohnte Situation, die so manche Planung durcheinanderbrachte. Trotz oder gerade deshalb trauen wir uns auch diesmal unser Trendorakel 2021 zu befragen und zu schauen, welche Trends und Entwicklungen im neuen Jahr auf uns warten.
Trendorakel 2021 – unsere Interior Design Prognose
Mehr Mittelmeer Daheim
Reisen? Das war 2020 nicht unbedingt empfohlen und so wird es wohl auch noch eine Weile bleiben. Weil das Reisen zu einem großen Teil wohl weiterhin ausfällt, richten wir uns jetzt so ein, dass wir an unsere liebsten Reiseziele erinnert werden. Das Mittelmeer von der Küste Capris bis in die Provence und nach Palma – Keramik und Skulpturen, plus gröbere Materialitäten wie Terrakotta und Bast sehen wir laut Trendorakel 2021 jetzt immer häufiger. Wenn wir nicht an Mittelmeer fahren können, dann holen wir uns das Meer eben zu uns.
DIY: Hang zum Selbermachen
Schöne Dinge muss man nicht kaufen, sie lassen sich mit ein wenig Kreativität und Geschick aus selber machen. Egal was es ist. Wir verbringen mehr oder weniger gezwungenermaßen mehr Zeit in den eigenen vier Wänden und haben vielleicht sogar Zeit, ein paar DIY Hobbys zu entdecken. Oder zumindest auszuprobieren. Das Basteln ist in Pandemiezeiten wieder populärer geworden und so mancher schafft zuhause kleine Kunstwerke. Töpferkurse fallen zwar aus, es gibt aber bei einigen Keramiker:innen die Möglichkeit, seine Zuhause geformten Schalen, Skulpturen und Teller im Ofen brennen zu lassen. DIY-Projekte verleihen dem Interieur eine ganz besondere, persönliche Note.
Teddyfell
Die weichen Textilien wie Bouclé und Sherpa aka. Schaffell sind auch 2021 noch voll angesagt. Vom Sessel zum Kissen bis zum Teppich: Fusselweich soll es sein. Damit setzt sich laut Trendorakel 2021 fort, was sich schon in den letzten Jahren abzeichnete: Taktilität und Texturen spielen eine immer wichtiger werdende Rolle im Interior Design. Wir wollen das Zuhause mit allen Sinnen erleben. Das kuschelweiche Teddyfell aus Wolle ist da eine stilvolle Möglichkeit, diesen Trend umzusetzen. Der Organic Chair von Vitra ist zum Beispiel mit einem Bezug aus Schaffell erhältlich. Und der Sessel Little Petra von &Tradition ist ein echt weicher Skandi-Klassiker, der erst vor kurzem wiederentdeckt wurde.
Die 70er sind zurück
Was nach einer deutlichen Design-Ansage und einem Comeback von Braun, Senfgelb, Olivgrün und jeder Menge Kunststoff klingt, ist in der Realität gar nicht so dramatisch. Die runden und weichen Formen der 1970er Jahre sind zurück im Interieur. Einladende Sessel, tiefe, niedrige Sofas sind stark gefragt, genauso wieder notorische und dazu fast schon obligatorische Flokati-Teppiche. Im Grund wird damit das Motiv der organischen Formen erneut aufgegriffen. Anders als in der darauffolgenden Dekade ging es im Design der 1970er Jahre rund, bunt und außergewöhnlich zu. Die Designs von Verner Panton stehen dafür exemplarisch, neue Sofas wie Curt von Ambivalenz und Klassiker aus der Zeit gleichermaßen übersetzen diese Vibes ins hier und jetzt.
Folkloristisches und Bauernmöbel
Handarbeit, für die Ewigkeit gemacht und mit Liebe zum Detail. Objekte wie Tellerregale und Falttisch sind die Keypieces für den folkloristischen Trend. Dieser lässt sich auf viele verschiedene Arten interpretieren – skandinavisch schlicht oder urig bajuwarisch. Wichtig sind die Details, die diesen sehr persönlichen und von vielen vintage Stücken geprägten Trend stützen. Stühle sind auch eine einfache Art, in diese Entwicklung langsam einzusteigen. Aber auch Bauertruhe, Bauernschrank und Co. bahnen sich einen Weg in unser mitunter smartes Zuhause. Die urigen Möbel vertragen sich jedoch ganz gut mit anderen Trends wie Skandinavien 2.0 und Mittelmeer – als charmenter, unerwarteter Bruch.
Die Schlichtheit des Nordens macht sich das Beste am skandinavischen Design zu nutzen: Die Symbiose von Licht, Holz und Funktion. Die Farben Creme und warm weiß sind omnipräsent, immer aber im Zusammenspiel mit kontrastreichen Hölzern. Nussbaum und Teak stehen da ganz oben, aber auch Möbelstücke mit Wurzelholzfurnier finden hier jetzt ihren würdigen Platz – unabhängig von der Form übrigens. Skandinavisch 2.0 ist, nach unserem Trendorakel 2021, ein warmes, kontrastreiches Update für den ohnehin so beliebten nordischen Einrichtungsstil.
Schreibtisch bekommt zuhause einen festen Platz
Neue Umstände erschaffen neue Trends. Der Schreibtisch bzw. die Arbeitsecke bekommt zuhause einen festen Platz. Der Küchentisch reicht nicht mehr aus, das habt monatelanges Homeoffice längst gezeigt. Ein Schreibtisch muss her – und am besten ein Bereich geschaffen werden, der die Konzentration fördert und zugleich das Auge nicht stört.
It-Leuchten
Ein Raum steht und fällt mit dem Lichtkonzept. Je mehr Lichtquellen eingesetzt werden, umso stimmungsvoller und wohnlicher wirkt er. In diesem Jahr haben wir es schon sehen können und auch im kommenden Jahr wird es so weitergehen: Die It-Leuchten sind auf dem Vormarsch, glaubt man unserem Trendorakel 2021. Von der Decke hängen jetzt weder nackige Glühbirnen noch opulente Kronleuchter. Stattdessen sind es ganz simple Favoriten, die Räume jetzt erhellen. Sie sind aus Stoffbezug oder Papier, mit ausladendem Leuchtschirm, die einen gemütlichen und zugleich reduzierten Eindruck hinterlassen.
HAYs Nelson Leuchten gehören da genauso dazu wie die fragilen Akari Leuchtobjekte von Vitra. Alles zeitlose Klassiker, die den Esstisch und das Drumherum stilvoll in Szene setzen.
Pantone Farbe(n) 2021
Anfang Dezember verkündet das US-amerikanisch Farbinstitut jährlich seine Pantone Farbe des Jahres. Für das Jahr 2021 haben sie ein Farbduo als Tonangeber auserkoren: Ultimate Grey und Illumination – „ein Ensemble mit einer ermutigenden Botschaft von Kraft und Hoffnung“, wie es Pantone selbst formuliert. Grau und Gelb können verstanden werden als Moment tiefer Bedachtsamkeit mit sonnigem Ausblick. Zugegeben, es ist keine besonders aufregende Kombination. Ein Gelbton schaffte es das letzte Mal 2009 zur Farbe des Jahres. Auch damals folgte es einem dunklen Blauton als Farbe des Jahres 2008.
Das zitronige Illumination verbreitet vorsichtigen Optimismus, während Ultimate Grey erdet. Im Interior ist der Einsatz von Gelb als dominante Farbe eher selten – ganz im Gegensatz zu Grau. Als Akzentfarbe aber sorgt es für angenehm erhellende Momente. Und so muss man vielleicht auch die Wahl des Pantone Institutes verstehen.
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[…] unserem Trendorakel für 2021 haben wir sie bereits erwähnt, die Pantone Farben für 2021. Jetzt zeigt unser DesignService+ Team […]