Bühne frei für die ganz privaten Lieblingsstücke. In Vitrinen kommen diese ganz besonders schön zur Geltung. Und nicht nur das, hinter den Glasscheiben sind Bücher, Mineraliensammlung und Co. außerdem bestens vor Staub und flinken Fingern geschützt.
Vitrinen: Gläserne Schaukästen für Schönes und Alltägliches
Nicht nur für ambitionierte Sammler sind Vitrinen ein hübsches Möbelstück. Unter einer Vitrine versteht sich ein Schrank, der mindestens auf einer Seite aus einer Glaswand besteht. Aufgrund dieser besonderen Beschaffenheit hebt sich die Vitrine von anderen herkömmlichen Schrankmöbeln ab und werden gern zur Verwahrung besonders wertiger Gegenstände auserkoren. Zugleich geben sie den Blick frei auf Dinge, die Schranktüren sonst verbergen und offenbaren damit auch ein Stück weit die Persönlichkeit ihrer Besitzer:innen. Vitrinen sind ein besonderes Möbelstück. In der Grundform ähnlich einem Schrank und doch dank der Glasflächen mehr Schaukasten als rein funktionaler Stauraum. Was in der Vitrine landet, das soll gesehen werden.
Museumsmöbel und Kostbarkeiten
Womit wir auch schon bei den Ursprüngen der Vitrine wären. Sie kommt nämlich aus einem klerikal-musealen Kontext. Der Ursprung von Vitrine ist das lateinische Wort “Vitrum”, zu Deutsch “Glas”. Glasvitrine und Schaukasten sind eng miteinander verwandt. Zunächst wurden in Museen und Kirchen Preziosen, Reliquien, Sammlungen und wertvolle Ausstellungsstücke hinter Glas präsentiert, geschützt vor Staub und gierigen Fingern. Mit der Industrialisierung, die die Herstellung von Glasscheiben deutlich vergünstigte und somit auch für die Allgemeinheit zugänglicher machte, zog die Vitrine als Möbel immer häufiger in private Räume. Hier bieten Vitrinenschränke den angemessenen Rahmen etwa für wertvolle Sammlungen und kostbares Geschirr.
Vitrinen im Wandel
Modellautosammlungen und Teeservices, beides typische Vitrinenbewohner, gelten heute allerdings nicht nur als altmodisch, sie sterben gewissermaßen aus. Sammelgeschirr und Co. landen immer öfter in Grabbelkisten auf dem Flohmarkt oder in der Mülltonne. Weniger kleinteilige Sammlungen bedeutete parallel einen Schwund an Vitrinen. Und doch ist es aktuell so, dass die Glasschränke gerade ein beachtliches Comeback feiern. Warum? Weil wir sie inzwischen etwas anders nutzen.
Hinter den Glastüren tummelt sich vermehrt Alltägliches und Mondänes, wie gern gelesene Bücher oder die Plattensammlung, Fotos von Freunden und Familie, Bauwerke aus Klemmbausteinen oder auch Bekleidung. Denn im Grunde ist es nicht weiter wichtig, was in einer Vitrine aufbewahrt wird, sondern nur welchen emotionalen Wert eine Sache für ihre Besitzer:innen hat. Und so steht keineswegs der Inhalt einer Vitrine im Rampenlicht, sondern viel mehr das Möbelstück selbst.
Das erklärt dann auch, warum die Glasschränke nicht mehr nur repräsentativ im Wohnzimmer stehen, sondern auch an der Badezimmerwand oder im Kinderzimmer zu finden sind. Hier sorgen sie mit ihrem einsehbaren Regalbereich für eleganten Stauraum. An Orten wie der Küche oder im Bad sollen Vitrinen außerdem einen praktischen Zweck erfüllen, wie Geschirr und Gläser verstauen oder Badutensilien des täglichen Bedarfs aufbewahren. Weil das nicht immer ganz einfach ist, empfehlen sich Milchglas oder geriffeltes Glas, um das alltägliche Durcheinander hinter halbdurchsichtigen Türen verschwinden zu lassen.
Vitrinen sind nicht nur aufgrund ihrer Funktion ein besonderes Möbelstück, vielmehr noch wegen ihres Materials. Durch die Verwendung von Glas entsteht eine ganz eigene Atmosphäre im Raum, denn das Licht dringt einerseits in die Glasvitrine ein, wird von ihr aber zum Teil auch reflektiert, wodurch schöne Lichteffekte entstehen. Sie öffnen den Raum und lassen Licht herein. Immer mehr Hersteller entdecken diese Besonderheiten aufs Neue und bringen außergewöhnlich schöne Modelle auf den Markt.
Vitrinen dekorieren: So wird es stimmig
Für ein stimmiges Gesamterscheinungsbild sollte es in der Vitrine nicht zugehen wie in einem Wimmelbild. Am besten versucht man, Ensembles aus drei Accessoires zu finden, bei kleinen Artikeln darf es auch etwas mehr sein. So lässt sich die Vitrine am Ende leichter dekorieren. Diese Gruppen können aus Gläsern, Ihren Lieblingsbüchern, einem Erbstück oder Vasen bestehen. Neben Grüppchen wählt man auch Objekte aus, die für sich alleinstehen. Lieblingsobjekte brauchen die Leerstelle, um ihre Wirkung entfalten zu können. Auch gut: Objekte, die viele kleine Accessoires zusammenfassen, wie eine große Schale, ein Korb o.ä.
Jeder Regalboden bzw. Fensterabschnitt ist wie ein eigenes Schaufenster zu verstehen. Dekoriert wird, indem die Gruppen oder Einzelstücke in den Schaufenstern platziert werden. Lassen die Ensembles das Auge von einem Arrangement zum anderen wandern? Dann wurde alles richtig gemacht. Bei Gefühl, dass die Flächen zu voll oder leer sind, kann mit kleinen Akzenten aufgefüllt werden bzw. einzelne kleine Objekte entfernt werden. Kleiner Tipp: Wirkt ein Ensemble zu monoton, hilft es, in einer Gruppe das dritte stimmige Objekt durch einen Hingucker auszutauschen.
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