Hersteller von hochwertigen Möbeln haben oft eine sehr klassische Gründungsgeschichte. Ein talentierter Handwerker gründet ein Unternehmen, welches dann von Generation an Generation der Familie weitergegeben wird. Bei Bruunmunch ist der Anfang der Geschichte ein anderer, schon deshalb, weil sich hier zwei Freunde zusammengetan haben, um der dänischen Möbelbranche semi-autodidaktisch frischen Wind zu verleihen.
Aus der Kleinstadt in die weite Welt und zurück
Bruunmunch ist die Marke von Henrik Bruun und Jacob Munch aus der westdänischen Kleinstadt Esbjerg. Die beiden kennen sich schon fast ihr ganzes Leben lang. Sie wuchsen in der gleichen Stadt auf, wurden Freunde und malten sich zusammen schon damals mit kindlichem Enthusiasmus eine unternehmerische Zukunft aus. Nach dem Schulabschluss zog es Henrik in die große Stadt, nach Kopenhagen, wo er in der Modebranche arbeitete. Jacob blieb zunächst in Esbjerg, wurde, wie schon sein Großvater, Tischler und frönte damit seinen Affinitäten zu Holz, Handwerk und Möbelbau.
Irgendwann zog es auch Jacob raus in die Welt – zunächst für ein paar Jahre nach Kopenhagen, später dann nach Südamerika. Fernab der dänischen Heimat fing Jacob an, erste Möbelentwürfe zu zeichnen. Und auch mit der Idee, sich nach der Rückkehr nach Dänemark mit einem eigenen Unternehmen selbstständig zu machen, spielte er da bereits. Über ein Münztelefon Mitten in Südamerika schmiedeten Henrik und Jacob dann erstmals wirklich konkrete gemeinsame Geschäftspläne. Hier, am Telefon zwischen Dänemark und Südamerika, wurde die Idee zu Bruunmunch geboren.
Bruunmunchs Wurzeln
2008 war es dann so weit, Bruunmunch wurde gegründet. Für ihr eigenes Unternehmen war den beiden von Anfang an wichtig, nicht den schnelllebigen Takt der Modeindustrie zu übernehmen, den Henrik aus seinem alten Job kannte, sondern Dinge zu produzieren, die ihre Nutzer ein ganzes Leben lang begleiten. Inspiriert von den Design-Granden der dänischen Möbelwelt, stützten sich die beiden Jugendfreunde ambitioniert in die Arbeit an ihrer Designmarke – ohne Erfahrungen in der industriellen Fertigung von Möbeln und im Möbelvertrieb.
Seit über 14 Jahren also führen sie inzwischen das Unternehmen. Nicht immer lief alles ganz fehlerfrei, aber aus Fehlern lernt man. Zunächst befand sich der Sitz von Bruunmunch in Kopenhagen, bevor sie, sich auf ihre Wurzeln besinnend, mit dem Unternehmen und der Fertigung nach Esbjerg zogen. Die Landschaft, das Klima und die Ästhetik der Gegend an der Nordsee spiegeln sich auch im Selbstverständnis der Marke wider. Den Designs sieht man das durchaus auch an.
PLAY Dinner Lamé 3.0
Und natürlich gibt es auch Erfolge in ihrer vergleichsweise jungen Unternehmensgeschichte zu verzeichnen. Der PLAYdinner Lamé Tisch ist eine dieser Erfolgsgeschichten. Auf dem Markt seit 2012, hat sich der erweiterbare Esstisch aus hochwertigen europäischen Hölzern zu einem Bestseller entwickelt – in einer Branche, in der sich Stühle viel leichter verkaufen lassen als große Tische. Für Jacob Munch ist der PLAYdinner Lamé einer der besten Esstische auf dem Markt. Klar, als Chief of Sales von Bruunmunch muss er das sagen, aber er hat auch gute Argumente dafür. Die Qualität der Verarbeitung ist hervorragend, die Erweiterungsplatten lassen sich praktisch im Tisch verstauen und jedes noch so kleine Detail ist mit Bedacht und Verstand designt. Und auch der Preis ist absolut fair.
Der PLAYdinner Lamé wurde seit seinem Launch mehrfach überarbeitet, leicht verändert und an neue Anforderungen angepasst. Denn statt einfach einen neuen Tisch zur Kollektion hinzuzufügen und ständig mit Neuheiten aufzutrumpfen, will man bei Bruunmunch Bestehendes verbessern, anstatt es auszurangieren. Den PLAYdinner Tisch gibt es deshalb inzwischen in der 3. Version. Er ist so etwas wie der Bruunmunch Klassiker der Zukunft – auch, weil er über ein zeitloses Design verfügt und für eine möglichst lange Nutzungsdauer konzipiert und konstruiert wurde und wird.
Für Jacob Munch ist es das, was Klassiker ausmacht: der Glaube an ein Produkt, die kontinuierliche Pflege und, wenn nötig, Überarbeitung eines Produktes. Diese Produkte bleiben bestehen, werden mit der Zeit immer besser und müssen nicht ständig ausgetauscht werden.
Lobster Chair: Sessel mit maximalem Wiedererkennungswert
Bei der Produktentwicklung lässt sich Bruunmunch nicht durch Trends beeinflussen. Das kann sich das Unternehmen leisten, weil es im eigenen Selbstverständnis völlig losgelöst ist von Schnelllebigkeit und dem Wunsch, ständig irgendwelche Neuheiten präsentieren zu wollen. Bevor bei Bruunmunch neue Produkte im Programm aufgenommen werden, vergehen viele Monate, ja oftmals Jahre. Und dann sind es oft einzelne Stücke anstelle von umfassenden Kollektionen. So wie der Lobster Chair, ein sehr eigenwilliger Lounge Sessel, dessen gerundete Form an den Schwanz eines Hummers erinnert.
An seinem Design scheiden sich die Geister – entweder man mag ihn, oder man mag ihn nicht. Eines aber ist er auf keinen Fall: gewöhnlich. Die segmentierte Sitzschale aus furniertem Buchenholz wirkt sehr modern, insbesondere in Verbindung mit dem futuristischen Drehfuß. Durch sein sehr expressives, ungewöhnliches Design besteht keine Verwechslungsgefahr mit anderen Lounge Sesseln. Der Lobster Chair von Bruunmunch hat bereits eine ikonische Form, ohne eine Designikone zu sein. Das kann sich in einigen Jahrzehnten natürlich geändert haben.
Die Zukunft von Bruunmunch
Jacob Munch denkt währenddessen an die nahe Zukunft. Er spricht sehr enthusiastisch und animiert über die Pläne, die sie für Bruunmunch haben. Und anders als man es erwarten könnte, redet Munch nicht über Expansion, sondern vor allem über die Festigung und Intensivierung der Beziehungen zu bestehenden Partnern und über eine gewisse Exklusivität.
In den nächsten Jahren wird sich Bruunmunch vor allem auf den Onlinehandel und ausgewählte Vertriebspartner konzentrieren, die die hölzernen Möbelentwürfe von der dänischen Westküste an die Kund:innen bringen werden. Noch scheinen sie mit dieser Strategie eher die Ausnahme zu sein, aber möglicher Weise liegt Bruunmunch damit genau richtig. Dass sie ein Gespür für Business und den Designmöbelmarkt haben, haben sie bereits bewiesen. Gut möglich, dass sich die Marke damit endgültig im Reigen der hochwertigen, klassisch-dänischen Möbelmanufakturen einreiht. Bereit dafür sind sie.
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