So vergnüglich wir die Feiertage zum Jahresende genießen, lange schlafen, gut essen und Zeit mit Nichtstun verbringen: Pünktlich zum neuen Jahr juckt es uns in den Fingern, mal wieder etwas produktiv zu werden und Ordnung ins Zuhause zu bringen. Klar, dass wir das Thema Ordnung deshalb auch auf unsere Lister der Designvorsätze 2019 gepackt haben. Das geht nicht nur uns so. In diesem Jahr fühlen sich gefühlt noch mehr Menschen als sonst inspiriert, einmal so richtig „Klar Schiff“ zu machen. Angestachelt von Marie Kondos Dokuserie auf Netflix wollen sie eine grundlegende und anhaltende Ordnung in ihre vier Wände bringen. Die japanische Organisationsmeisterin hat dafür ihre spezielle Methode entwickelt. Dabei fliegt viel aus dem Haushalt und das Ergebnis wirkt, sagen wir mal: Luftig. Wir gehen dabei nicht ganz so strickt vor, haben aber ebenso unsere Tipps und Kniffe, die das Ordnung schaffen und nachhaltiges Aufräumen erleichtern können. Viel Spaß beim Ausprobieren!
Ordnung nach Plan: Nachhaltiges Aufräumen will gut geplant sein
Ein Plan kann helfen ans Ziel zu kommen. Was nach mehr Aufwand klingt, spart in der Realität wertvolle Zeit. Bevor man sich tatkräftig ans Entrümpeln und ordnen macht, sollten deshalb ein paar Parameter gesteckt werden. Was will ich schaffen? Wie viel Zeit nehme ich mir dafür? Welche Aufgaben müssen erledigt werden? Wichtig ist, sich dabei nicht zu übernehmen. Wem Aufräumen wenig Spaß macht, der sollte nicht gleich einen ganzen Tag lang nichts anderes tun. Täglich eine Stunde ausmisten oder eine bestimmte Aufgabe abarbeiten, reicht.
Anfangen mit dem, was Spaß macht
Aufräumen kann etwas sehr Befreiendes und Erfreuliches sein. Aber nicht jede Aufgabe, die dabei vor einem liegt, macht gleich viel Spaß. Manche sortieren liebend gern ihren Kleiderschrank aus und um. Andere finden beim Ordnen der Ablage und Papierwirtschaft den Weg ins metaphorische Nirwana. Und für wieder andere gibt es unter den vielen Aufgaben keine richtigen Präferenzen, eher sind es Abstufungen der Kategorie „vom kleinesten zum größten Übel“. Wichtig ist es, dass man nicht einfach irgendwo anfängt, sondern mit dem, was Spaß macht. Dann fällt der Anfang leichter und die Vorstellung, sich durch die unterschiedlichen Aufgaben zu kämpfen, wirkt nur noch halb so bedrohlich.
Stammplatz für alles
Um nachhaltig Ordnung bewahren zu können, brauchen alle Gegenstände im Zuhause einen festen Stammplatz. Das gilt für Kaffeetassen genauso wie für Vasen und T-Shirts, CDs und Bücher. Haben die Dinge keinen festen Platz, wandern sie in der Zukunft wieder durch die Wohnung und neues Chaos entsteht. Saisonale Gegenstände wie Winterbekleidung oder Weihnachtsdekoration kann man die Hälfte des Jahres im Keller oder auf dem Dachboden wegverstauen. Wichtig ist, dass die Gegenstände immer wieder an ihren festen Platz zurückgestellt werden, wenn sie nicht mehr benutzt werden. Zu Beginn mag das vielleicht noch ungewohnt oder gar lästig erscheinen, mit der Zeit aber wird das bei den meisten zum ordnungshalterischen Automatismus.
Schöner aufbewahren
Schöne Aufbewahrungen sind mit das wichtigste im Zuhause. Für nachhaltiges Aufräumen spielen sie eine elementare Rolle, denn ohne sie würde letztlich alles auf dem Boden oder Tischen gestapelt werden. Nicht jedes Aufbewahrungsmöbel im Haushalt ist von Anfang an ansehnlich, aber es gibt Kniffe, mit denen selbst aus dem ödesten Regal eine Augenweide werden kann. Streicht man etwa schlichte Wandregale in der Farbe der Wand, verschwinden sie optisch und überlassen den Büchern, Andenken und Wohnaccessoires den großen Auftritt. Da macht es umso mehr Spaß, die Dinge beim Aufräumen zu arrangieren. Außerdem macht es Sinn, freie Winkel zu nutzen, in die gängige Möbel nicht passen. In einen ungenutzten Türrahmen etwa lassen sich Regalböden einziehen. Und auch Textilien können beim verschönern der Aufbewahrungsmöglichkeiten helfen – etwa als Vorhang vor Schuhregalen oder Schränken im Flur. Wichtig dabei ist aber: erst für Ordnung sorgen, dann Ordnungshelfer kaufen. Sonst hat man am Ende mehr Dinge zuhause rumstehen als nötig und das Chaos beginnt erneut.
Körbe und Kisten gegen Chaos
Unser letzter Tipp ist, ganz klar, ein alter Hut. Ein Oldie, aber Goldie, wie es so schön heißt. Aber: Kein nachhaltiges Aufräumen ohne Körbe, Kisten und Container, sind sie doch die Allrounder unter den Ordnungshaltern. Marie Kondo nutzt kleine Schachteln und Kisten sogar zum Ordnung halten in Schubladen und im Kleiderschrank. Das kann man machen, muss aber nicht sein. Wir empfehlen Körbe und Co. vor allem dort, wo viele kleinteilige Gegenstände zusammenlaufen. Das kann im Kinderzimmer sein, im Bad oder der Küche. Ihr großer Vorteil: beim Aufräumen im Alltag muss nichts fein säuberlich einsortiert werden, sondern kann einfach nach der Benutzung wieder reingeworfen werden.
Körbe und Kisten sind aber auch während des Aufräumprozesses sehr hilfreich. In eine Kiste kommen Dinge, die auf jeden Fall bleiben, in eine Zweite Dinge, die gespendet werden sollen, in eine weitere das Zeug, das einen neuen Platz bekommt etc.
Klar haben auch wir kein Universalrezept für ein dauerhaft aufgeräumtes Zuhause. Nachhaltiges Aufräumen fängt aber damit an, dass man sich um eine grundlegende Ordnung bemüht. Niemand muss dabei so rigoros ausmisten wie das die Konmari Methode verlangt. Das muss man wirklich wollen, sonst schleicht sich schnell wieder das Chaos ein. Übrigens: Der Minimalismus der letzten Jahre wird von Interiordesignern rund um den Globus längst nicht mehr gehypt. Jetzt darf es wieder opulenter, wohnlicher und auch etwas wilder werden – sagen zumindest die Experten. In vielen Wohnzeitschriften sieht man das schon.
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