Viele von uns sind seit Monaten Zuhause, arbeiten, unterrichten, betreuen, lernen von Zuhause aus. Das fällt nicht allen leicht und so manchem fällt dabei auch noch sprichwörtlich die Decke auf den Kopf. Weil es zu Hause zwar am schönsten ist, man das aber vor allem immer dann richtig wertschätzt, wenn man für eine Zeit woanders war. Und sei das nur für ein paar Tage. Im Lockdown aber ist das einfach nicht möglich. Wer kann bleibt Zuhause, aus Vor- und Rücksicht auf andere. Mit Farbe und Optimismus lässt sich die Stimmung in der Wohnung etwas heben. Deshalb geben wir heute ein paar Wohntipps, um gegen den Lockdown Blues anzukommen.
Farbe und Optimismus: Tipps gegen den Lockdown Blues
(Salbei)grün wie die Hoffnung
Bei der Gestaltung der eigenen vier Wände hat so jeder ganz eigene Unsicherheiten. Eine weit verbreitete ist die Angst vor Farbe. Warum sich viele an Wandfarbe und bunte Möbel nicht herantrauen, hat verschiedene Gründe. Dass man sich zu schnell satt sieht, dass eine Farbe zu dominant ist, oder sie irgendwie doch nicht gefällt. Dabei ist es gar nicht so schwer, Farbe und Optimismus in das Interior zu bringen. Wände streichen kann eigentlich jeder. Und diese sind auch schnell wieder umgestrichen, wenn es nach einer Weile nicht mehr gefallen sollte.
Eine Farbgruppe, die vielseitig ist und uns Menschen ein angenehmes Gefühl verleiht, sind die Grüntöne. Grün wie die Hoffnung, Grün wie die Natur im herannahen Frühjahr mit seinen Knospen und Sprossen. Sanfte und gebrochene Grüntöne eignen sich als Wandfarbe sehr gut, aber auch in Form von Vorhängen oder anderen Wohntextilien. Das sind einfache farbliche Veränderungen, die sich schnell umsetzen lassen. Salbei- und Mossgrün harmonieren besonders schön mit Holz und warmen Gold- und Gelbtönen. In Zeiten des Lockdowns bringt Farbe positive Stimmung in den Raum. Das können wir alle gerade ein bisschen gebrauchen, oder?
Harmonie im Farbkreis
Apropos Farbe und Optimismus: Bei der Kombination unterschiedlicher Farben ist es wichtig, dass man solche wählt, die sich ergänzen und Abrunden. Das einfachste Schema, die passenden Farben zu finden, ist der Farbkreis: die Farben, die sich gegenüberstehen, harmonisieren miteinander. Das Prinzip kennen wir noch aus dem Kunstunterricht: Der Farbkreis besteht aus den drei Grundfarben Gelb, Rot und Blau. Zwischen den Grundfarben stehen die Mischfarben Orange, Grün und Violett. Weiß tönt alles ab, macht also aus Violett Lila oder aus Orange Lachs. Und Schwarz verdunkelt.
Für ein gelungenes Zusammenspiel braucht es von allem etwas. Wenn auf Farbpaare gesetzt wird, muss eine dritte mit ins Spiel, damit es ausgewogen wirkt. Hier sind es Rotbraun und Blau, die zusammen mit Cremetönen ein stimmiges Ensemble abgeben. Der helle Holzboden mit leichtem Gelbstich rundet das Bild harmonisch ab. Für die Vervollkommnung sorgen zusätzlich neutrale Farben wie Schwarz und Weiß. Kräftige und gebrochene Farben mischt man im Übrigen eher selten untereinander. Am besten wirken Farben, wenn sie von ähnlicher Intensität sind. Wobei bewusste Brüche natürlich auch als Stilmittel funktionieren können. Probieren geht in dem Fall über studieren.
Cafékränzchen zuhause
Der gesellige Schnack bei Kaffee und Kuchen fällt dieser Tage Pandemiebedingt aus. Eine eigene klein Caféecke aber kann über die Sehnsucht hinweghelfen. In Anlehnung an die Straßencafés dieser Welt wird ein kleiner runder Tisch gemeinsam mit ein oder zwei Stühlen zur Kaffeehausszene im eigenen Zuhause. Solch eine kleine Ecke lässt sich eventuell in der Küche etablieren, oder aber am Balkon. Bedienung und Begleitung kommen aus dem eigenen Haushalt, der Kaffee schmeckt trotzdem.
Und wenn man dann noch auf eine Straße blickt, könnte man sich einbilden, man säße in Paris oder Wien vor einem Café und beobachtet sie Passierenden. So als kleiner Zweittisch in der Wohnung ist die Kaffeehausecke außerdem ein schöner Ort, an dem man nicht die ganze Zeit ans Arbeiten denkt. Dafür sind Ess- und Schreibtisch da.
Kunst an die Wände
Keine Cafébesuche, keine Nachmittage im Museum. Trotzdem will man ja nicht die ganze Zeit nur auf Bildschirme starren. Deswegen starren wir jetzt auf Kunst. Nicht, dass wir das nicht sonst auch tun würden, aber jetzt ganz besonders. Die nackte Wand im Esszimmer bekommt jetzt ein Bild verpasst. Das kann man selbst gemalt haben, das kann ein Poster sein oder Fotokunst. Egal, Hauptsache es gefällt. Für die gängigen Bildformate gibt es Rahmen, Leinwände kommen gern auch einfach mal so an die Wand.
Je größer das Bild, umso mehr Platz braucht es. Kleine Rahmen hängt man gern in Gruppe, Leinwände dagegen sind oft Solitäre. So eine wilde Galeriewand hat wiederum auch ihren Charme. Wie auch immer: Mit Farbe und Optimismus bereiten wir uns zuhause schon auf die Tage vor, an denen wir wieder in Museen und Galerien gehen können.
Raum für Kreativität schaffen
Wer selbst kreativ ist, braucht Raum, sich in seiner Leidenschaft auch entfalten zu können. Weil Kreativität sich auf verschiedenste Art und Weise ausdrückt, muss hier jede:r eine eigene Lösung finden. Eine Ecke zum Tanzen, ein Zimmer zum Musizieren. Ob künstlerisch begabt oder einfach aus Spaß an der Freude, wer sich mit den Händen kreativ auslebt, braucht einen guten Platz dafür. Mit Licht und Arbeitsfläche und Material und Werkzeug. Als Ausgleich zur Arbeit ist das gerade besonders wichtig, weil die Grenzen zwischen Job und Freizeit im Homeoffice leicht verwischen. Zeiten und Zonen, in denen man bewusst etwas anderes, kreatives tut, braucht man, insbesondere im Lockdown. Ob das mit Farbe und Optimismus oder Treibholz und Schnitzmesser geschieht, ist nebensächlich.
Vorfreude steckt in den kleinen Dingen
Bei knackigen Minusgraden draußen scheint Speiseeis nicht unbedingt das richtige Mittel gegen den Lockdown Blues und trotzdem finden wir: Eis und Limo wecken in uns die Vorfreude auf das, was nach dem Winter kommt. Auf Frühling, auf Sonne, Sommer und frische Luft. Die Assoziationen stimmen uns positiv. Farbe und Optimismus des Sommers in Form von Eis als Autosuggestion gegen die Tristesse.
Alles, was in irgendeiner Form positive Gedanken weckt und die Stimmung aufhellt, gehört jetzt unbedingt ins Zuhause. Das kann auch eine Hängematte sein, die zwischen zwei Wände gehängt wird. Oder eine Kerze mit Meerbrisenduft. Scheint plötzlich und unerwartet die Sonne, kann auch kurz der Kopf aus dem Fenster gehangen werden. Jede Gelegenheit zum Vitamin D tanken will genutzt werden. Es sind die kleinen Dinge, auf die es jetzt gerade ankommt.
2 Comments
Die eigenen Wände grün anzustreichen, klingt sicherlich für viele Personen sehr gewagt. Da ich mittlerweile eine ganz klare Vorstellung davon habe, wie ich mein Wohnzimmer einrichten werde, bin ich jedoch überzeugt davon, dass grüne Wände ausgezeichnet zum geplanten Konzept passen werden. Für den Anstrich beauftrage ich sicherheitshalber eine Malerei.
Besonders der gelb-braune Farbton gefällt mir unglaublich gut, da er für eine angenehme Atmosphäre im Raum sorgt. Bevor man sich für eine Wandfarbe entscheidet, sollte man sich die Fragen stellen, welchen Effekt sie beim Betreten des Raums erzielen soll, und ob sie farblich gut mit den vorhandenen Möbeln und der Dekoration zusammenpasst. Ich selbst habe mich für einen sandfarbenen Ton entschieden, mit dem ich Entspannung am Strand verbinde. Nächste Woche sollen die Malerarbeiten beginnen und ich hoffe sehr, dass das Endergebnis meinen Vorstellungen entsprechen wird.