Verhangener Himmel, Regen und fröstelnde Hände – das soll der Frühling sein? So richtig spüren wir den Beginn der wärmeren Jahreszeit noch nicht. Um in Stimmung zu kommen und das leidige Trübsal des Winters hinter uns zu lassen, setzen wir im Interior gerade auf Pastellfarben. Ob am Frühstückstisch, auf der Fensterbank oder im Bett, zarte Farben stimmen uns auf das Frühjahr ein.
Frühlingshaftes Interior: Mit Pastellfarben gegen den Winterblues
Noch ziert er sich, der Frühling. Lässt uns noch sehnsüchtig nach Sonne und Wärme aus dem Fenster gucken und dann doch die Hände auf die Heizung legen. Das läuft fast jedes Jahr so und doch verzehren wir uns meist schon im Februar nach dem nahenden Frühjahr, bilden uns ein, es schon riechen zu können – nur um alsbald feststellen zu müssen, dass es doch länger auf sich warten lässt, als uns eigentlich recht ist.
Aber wenn der Frühling draußen noch nicht zu uns kommen will, dann holen wir ihn uns eben nach drinnen. Mit Farbe und Lebendigkeit nämlich. Frische Tulpen und Narzissen stehen schon seit Wochen auf dem Küchentisch und geben einen Vorgeschmack auf das, was ganz sicher noch kommen wird. Nur wahrscheinlich erst im April. So lange wollen wir aber nicht warten und stimmen uns mit Accessoires und Einrichtungsobjekten in zarten Pastellfarben ein.
Pastellfarben sind keine Bonbonfarben
Pastellfarben sind spätestens seit der Mitte des letzten Jahrhunderts immer wieder im Interieur zu finden. Küchenfronten in Hellblau und zarten Mintgrün, kombiniert mit einer Basis in Sandfarbene – ein Klassiker der 1950er Jahre. In den 1980er Jahren griff die italienische Designströmung Memphis die zarten Pastelltöne auf und fügte der Farbpalette außerdem knallige Bonbonfarben hinzu. In der darauffolgenden Zeit bekleideten ebendiese Farben vor allem eine Domäne: das Kinderzimmer. Egal wann und wo Pastellfarben eingesetzt wurden und werden, die sind dabei doch immer in der Lage, Leichtigkeit und Freude zu vermitteln. Aus diesem Grund sind sie für das Frühjahr prädestiniert, wenn wir uns nach Lebendigkeit, Spaß und Natur sehnen. Speziell im Frühling und Sommer sorgen die lichten Farben für ein leichtes und erfrischendes Ambiente und lassen sich spielend einfach in den bestehenden Wohnstil integrieren.
Oft werden Pastellfarben mit Bonbonfarben verwechselt. Deshalb rümpfen viele bei Pastell die Nase. Doch Pastelltöne sind differenziert und keineswegs grell und aufdringlich. Das Wort Pastell bezeichnet eigentlich eine bestimmte Technik in der Malerei. Da die Farbpigmente nur schwach haften und Mischtöne durch das Übereinander von Farben entstehen, so ähnlich wie bei Aquarells, sind die Farben zarter, differenzierter und haben eine schöne Leuchtkraft. So werden zarte Farbtöne auch als Pastelltöne bezeichnet. Im Wohnbereich kreieren Sie mit verschiedenen Pastellfarben eine sanfte, sinnliche Stimmung.
Einrichten und Dekorieren mit Pastellen – so gelingt’s!
Wie so oft gibt es zum Umsetzten von Trends und Looks eine Reihe Tipps und Kniffe, die beachtet werden sollten. Da sind Pastellfarben keine Ausnahme, wenn man am Ende nicht in einer Villa Kunterbunt wohnen möchte – was übrigens auch sehr charmant sein kann, allerdings weniger einer saisonalen Dekoration als einer dauerhaften Stil-Verpflichtung entspricht.
Highlights setzten: Wenn man dich über Accessoires Hinaus für Pastelltöne im Interieur entscheidet, ist es ratsam, die Farben Wohldosiert einzusetzen. Ein Fußhocker im Wohnzimmer, ein Wandregal in der Küche etc. Das Pastell soll das Zuhause nämlich nicht unbedingt in einen Bonbonladen verwandeln, sondern für stilvolle, sommerliche Leichtigkeit sorgen. Man kann sich innerhalb eines Raumes auf eine pastellige Farbe beschränken, das wirkt edel und sehr erwachsen. Muss man aber nicht, wie unser nächster Tipp erklärt.
Spielerischer Umgang: Pastellfarben laden zum kreativen Spiel ein. Oft hört man den Tipp, dass man sich bei der Farbgestaltung innerhalb eines fixen Schemas bewegen soll. Zarte Pastelltöne weichen diese Grenzen auf, weil sie sich untereinander sehr gut kombinieren lassen. Am Frühstückstisch darf es farbenfroh zugehen, ebenso wie auf dem Fenstersims. Verschiedenfarbige Stühle am Esstisch ergeben ein durchaus harmonisches Bild, wenn man sich bei ihnen am Pastellfarbkasten bedient. Rosé, Violett, Mintgrün und butteriges Gelb funktionieren ausgesprochen gut miteinander.
Neutrale Akzente als Anker: Besonders schön entfalten sich die Pastellfarben, wenn man sie mit neutralen Tönen wie Weiß, Schwarz und Grau ergänzt. Speziell Schwarze Akzente sind ein wichtiger optischer Anker, um den zarten Farben einen gewissen ernst zu geben. Weiß wiederum bringt die Pastellfarben zum Strahlen und hellt Raum und Farben auf. Klassisch und fast schon zeitlosen wirken Pastellfarben im Zusammenspiel mit Grautönen. Die nehmen dem Look zugleich auch etwas von seiner „Süße“.
Leave A Reply