Nachdem im vergangenen Jahr fast alle großen Messen aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt wurden, tastet sich die Wohn- und Einrichtungsbranche in diesem Herbst langsam und in etwas kleinerem Rahmen wieder an das Messeformat heran. In Mailand fand der Salone in den September verschoben und deutlich abgespeckt statt, ebenso die Maison et Objet 2021 in Paris. Neben den Präsentationen gab es zur Messe auch ein Online-Programm für die daheimgebliebenen. Unsere Kolleginnen von DesignService+ waren für uns in Paris vor Ort auf der Maison et Objet 2021 und haben uns ein paar Eindrücke mitgebracht.
Begeistert von den vielen großen und kleinen Brands, kreativen Newcomern und alten Hasen mit ihren neuen Kollektionen, überzeugenden Inszenierungen und ästhetischen Messeständen, fassen wir für euch die Trendthemen mal zusammen.
Highlights und Trends der Maison et Objet 2021
Nachhaltigkeit
Im Fokus vieler Markenpräsentationen steht das Thema „Nachhaltiges Design“. Von recycelbaren Materialien über handgefertigte Vasen zur zeitlosen Ästhetik. Designobjekte der Maison et Objet 2021 versuchen den Balanceakt aus Design und Naturnähe. Im Einklang mit Natur und Umwelt, dabei aber auch neue Produkte entwickeln und designen. Das Buzzword Nachhaltigkeit beschäftigt die Branche, allen voran die Entwicklung recycelter Materialien und ein möglichst ressourcenschonender Umgang mit nachwachsenden oder recycelbaren Rohstoffen.
Organische Formen und Naturtöne
Recht häufig zu sehen waren außerdem Bezüge zur Natur in Form und Farbe. Erdige Farben, Gewürztöne und Greige, Beige, Leinen bestimmen die aktuelle Kollektion von ferm LIVING. Das strahlt Wärme aus, eine gewisse Naturverbundenheit und ist wahnsinnig gemütlich. Neben den Farben sind es organische, weiche Designs und erstaunlich beständige bzw. harte Materialien. Aluminium und Marmor, Travertin und Glas sind auch in der kommenden Saison wichtige Akteure im Interieur. Warme Töne wie Senf Gelb, Blutrot oder Terrakotta brechen mit der Härte der mineralischen Materialien. Die sich daraus ergebende Harmonie macht Lust auf Herbst und zaubert eine wohlig-warme Gemütlichkeit.
Emotionale Farbwahl: Pastell und Primärfarben
Neben den oben erwähnten „natürlichen“ Farben geht der Trend zu kräftigen Farben und Colourblocking. Parallel dazu tauchen auch zarte Pudertöne und Pastellfarben auf, die ein verspieltes Raumgefühl schaffen, gesehen unter anderem bei Umage. Monochomatische Interieurs in weiß und schwarz glänzen durch Abwesenheit, stattdessen setzt sich die Entwicklung zu mehr farbigen Elementen im Zuhause auch auf der Maison et Objet 2021 in Paris fort. Insbesondere mutige Nuancen in Blau – Kobalt, Yves-Klein-Blau, als auch Electric Blue – sind die heimlichen It-Farben der Messe. Auch die Pantone Farbe des Jahres, ein strahlender Gelbton mit dem poetischen Titel Illuminating, taucht im Duo mit Blau erstaunlich oft auf. Die knalligen Farben agieren dabei primär als Akzent bzw. Kontrast zu neutralen Tönen und natürlichen Oberflächen.
Schwerpunkt Homeoffice: WFH ist gekommen, um zu bleiben
Wenig verwunderlich: das Thema Homeoffice stand auf der Maison et Objet 2021 im Zentrum der Messe. Wie wollen wir in Zukunft von zuhause arbeiten, wie lassen sich Arbeitsplatz und Wohlfühlort in der Gestaltung kombinieren? Was unterscheidet das Homeoffice vom Büro und was braucht es wo? All das sind Fragen, nach deren Antworten zahlreiche Hersteller auch in Paris suchen. Lösungen und Getsaltungsideen gab es hier deshalb einige.
Der Durst nach Glamour: Auf den Lockdown folgt das geballte Leben
Als eine Art Gegensatz zur Natürlichkeit steht bei einigen Marken glamouröse Exzentrik und Individualismus im Vordergrund. Vielleicht ist es auch der Wunsch, wieder mit Menschen zu feiern, Partys auszurichten und festliche Kleidung zu tragen. Opulenz, Dramatik und Glamour jedenfalls gab es auch auf der Messe Maison et Objet 2021 in Paris zu bestaunen. Prominentes Beispiel: Das Eichholtz “Häuschen” – prunkvolles und exklusives Luxusdesign, das auffallen will. Juwelen und selbstbewusste Statement-Pieces, viel Glitzer und Spiegelglanz sind die Interieur-gewordene Sehnsucht nach Feiern und illustrer Gesellschaft.
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