50 Jahre Panton Chair
Der Panton Chair feiert 2018 seinen 50. Geburtstag. Ein halbes Jahrhundert gibt es den Vorreiter unter den Monoblock-Stühlen also schon – die fast zehnjährige Entwicklungsdauer nicht mit einrechnet.
50 Jahre Panton Chair – eine Erfolgsgeschichte mit Startschwierigkeiten
Es ist schon beeindruckend zu sehen welche technologischen und designbezogenen Änderungen und Errungenschaften innerhalb dieser 50 Jahre so auftauchten und doch ist der Stuhl seinem Originaldesign aus den 1960er Jahren treu geblieben. Zweifelsohne ist der Panton Chair Verner Pantons bekanntester und vielleicht auch bedeutendster Entwurf. Bis dieser jedoch zur Perfektion gelegte, vergingen mehrere Jahre gemeinsame Entwicklungsarbeit mit Vitra. Das erste Konzept für einen aus einem Stück bestehenden Kunststoffstuhl kam dem dänischen Designer und Protegé von Arne Jacobsen bereits 1956. In seinen Skizzen von 1958/59 finden sich erste Zeichnungen des Stuhls. Es fand sich nur kein Hersteller, der Pantons Vision verstand und auch bereit war, die nötige Zeit und das entsprechende Kapital in die Materialforschung zu stecken. Erst durch die Kooperation mit Vitra gelangte der Freischwinger aus Vollkunststoff zur Produktionsreife. 1968 wurde er dann erstmals auf der Möbelmesse imm in Köln vorgestellt.
Ein Stuhl, der das moderne Design bis heute prägt
Heute ist die Form des Stuhles so bekannt, dass der revolutionäre Charakter sich erst auf den zweiten Blick erschließt. Die Innovation und die Produktionstechnologie des Panton Chairs machen ihn zurecht zu einer der Stuhlikonen des 20. Jahrhunderts. 50 Jahre nach der ersten Präsentation legt Vitra den ikonischen Stuhl in einer Limited Edition in Chrome auf. Verner Panton selbst würde das sicher auch gefallen, denn der Designer pflegt selbst eine Faszination für spiegelnde Oberflächen. Wie kaum ein anderer Designer hat er im Laufe seiner Karriere immer wieder mit Spiegeleffekten experimentiert und gearbeitet. Er selbst soll in den 1970er Jahren bereits mit dem Gedanken gespielt haben, dem Panton Chair eine verspiegelte Oberfläche zu verpassen, bloß lag das aufgrund der damaligen technischen Möglichkeiten noch in weiter Ferne.
Ein Stuhl, drei Charakteristika: modern, retro, zeitlos
Als zeitloser Klassiker genoss der S-förmige, stapelbare Stuhl auf leichtem Hartschaum glanzvolle Zeiten und überstand auch die Weiterentwicklung des Materials ohne nennenswerte Popularitätseinbußen. Der Wechsel des Materials hatte sowohl finanzielle als auch ästhetische Gründe und erfolgten in enger Absprache zwischen Vitra und Panton. Der Stuhl wird heute in verschiedenen Versionen produziert, von der klassischen Version bis hin zum Junior Modell. Auch nach 50 Jahren bewegt uns das aus einer Form gegossene Möbel mit seiner glatten, eleganten Gestalt und den lebendigen Farben.
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