Wie wir arbeiten, das verändert sich. Gerade in der letzten Zeit. Schon heute lässt sich die Arbeitswelt von vor 20 Jahren nicht mehr mit der Realität von heute gleichsetzen. Wer nicht gerade in Handwerklichen oder Systemrelevanten Berufen arbeitet, wird wohl in der Zukunft noch flexibler, mobiler und digitaler arbeiten. Und mit der Zukunft ist nicht erst das nächste Jahrzehnt gemeint. Das Home-Office wurde mit dem Ausbruch der Covid-19 Pandemie zum Kernbegriff und neuem Arbeitsalltag für viele. Es wird immer häufiger vorkommen, dass Angestellte und auch Beamte, die beruflich viel am Schreibtisch sitzen, zumindest gelegentlich von Zuhause aus arbeiten.
Das neue Arbeiten
Das stellt Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen vor neue Herausforderungen. Zum einen müssen Infrastrukturen geschaffen und mobile Geräte angeschafft werden, die die „Telearbeit“ fernab der Büroräume ermöglichen. Damit tun sich öffentliche Institutionen mitunter schwer, aber auch nicht jedes Privatunternehmen ist bisher dafür gewappnet.
Als Mitarbeiter wiederum muss man sich an die veränderte Arbeitsweise gewöhnen. Am besten den Arbeitsrhythmus beibehalten, den Kontakt mit den Kollegen virtuell halten und eine klare Trennung von Arbeits- und Privatleben.
Und dann ist da noch der Arbeitsplatz. Das Home-Office ist nicht unbedingt der Ort zuhause, dem bisher besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Eher stiefmütterlich behandelt, könnte man behaupten. Doch mit der Verbreitung des Arbeitens im Schutz der eigenen vier Wände macht sich dieses Manko bemerkbar.
Frischekur für den heimischen Arbeitsplatz
Das Arbeitszimmer bzw. der private Arbeitsbereich hat eine Neugestaltung verdient. Wenn der Schreibtisch immer öfter Zuhause steht, wie kann ein produktiver Arbeitsplatz dann aussehen? Brauchen wir überhaupt noch Schreibtische? Und was ist mit Desktopcomputer und Papierablage? Die Antworten auf diese Fragen hängen natürlich von den Aufgaben ab. Mit ihnen setzen sich Innovationsforscher schon seit Jahrzehnten auseinander. Dass die Gestaltung des Arbeitsplatzes auf die Effektivität und das Befinden Auswirkung hat, ist schon lange bekannt. Also müssen wir uns auch überlegen, wie das Home-Office ansprechend gestalten können. Die Möblierung und der Einrichtungsstil im Home-Office können den Stil der restlichen Einrichtung aufgreifen oder auch eine völlig andere Richtung einschlagen. 4 unkompliziert umsetzbare Styles fürs Home-Office zeigen wir euch.
4 Styles fürs Home-Office
1. Contemporary

Zeit für eine Frischekur fürs Home-Office. Der Contemporary Look feiert modernes Design und macht es durch den Farb- und Materialmix zu einem sinnlich-wohnlichen Arbeitsplatz.
Wer es modern mag und sich für Trends begeistern kann, für den ist der Contemporary Style genau richtig. Es herrscht mitunter die Annahmen, das moderne Interieurs kühl und reduziert seien, dabei definiert Contemporary heute eher ein wohnliches und einladendes Zuhause, das weder vollgestellt noch dunkel ist. Bei diesem Look verzichten wir deshalb auch keines unserer Keypieces, sondern kombinieren bekannte Farben und Formen auf unkonventionelle Art und Weise miteinander.
Überhaupt ist Farbe für diesen Home-Office Look wichtig. Neutrale Farben, Schwarz und Weiß sind die Hauptakteure. Die Strenge aber nehmen wir dem Look durch das satte Gelb und die sanften Pastelltöne. Gerahmte Poster wirken elegant und verwandeln den Print in Wandkunst. Dreidimensionalität erfährt dieser moderte Einrichtungsstil außerdem durch den Einsatz unterschiedlicher Materialien und die skulpturale Hängung der Papierleuchten. Große Pflanzen in schlichten Töpfen sorgen für ein bisschen lebendige Dramatik.

Schreibtisch: Normann Copenhagen Journal Schreibtisch. Stuhl: HAY About a Chair AAC 24. Storage: Normann Copenhagen Block Table Beistellwagen, Muuto Restore Aufbewahrungskorb. Wandregal: HAY Standard Issue 3 Regal. Bilder: Paper Collective Sketchbook Abstracts 01, Paper Collective Regular frame. Lampen: &tradition FORMAKAMI JH3, JH4JH5 Pendelleuchten, HAY PC Tischleuchte. Teppich: Ferm LIVING Kelim Teppich Quadrate. Accessoires: HAY Enamel Topf, HAY Blumentopf mit Untersetzer.
2. Klassisch

Inspiration durch Möbelklassiker. Zeitlose Eleganz lässt sich auch auf das Arbeitszimmer übertragen. Der Schlüssel sind Lieblingsstücke wie ein Eames Plastic Chair und das String Regalsystem. Hervoragend dazu passen im Übrigen auch ein antiker Schreibtisch oder schöne Erbstücke aus der Familie.
Fehlen dürfen in einem klassisch eingerichteten Arbeitszimmer die typischen Home-Office Möbel Schreibtisch, Stuhl, Storage und Licht natürlich nicht. Bei der Auswahl der Möbel setzten wir hier ganz klar auf Designlieblinge aus dem Vergangenen Jahrhundert, allen voran Mid-Century Schätze. Um den klassischen Style nicht verstaubt wirken zu lassen, ergänzen wir das Setup durch ein paar informelle Elemente, wie den Lesesessel und die Tischleuchte aus dem Wohnbereich, die auf dem Pyramid Schreibtisch ihren neuen Platz findet.
Zu den Designklassikern gesellen sich klassische Farben. Satte Holztöne und zurückhaltende, erdige Farben harmonieren miteinander und den eleganten Formen der Möbel. Ausschlaggebend für den Klassischen Einrichtungsstil ist ein simples, zeitloses Design. Im String Regalsystem lassen sich Bücher, Ordner und Arbeitsutensilien verstauen. Nach dem obligatorischen Mittagessen entspannt es sich außerdem formschön im Sessel von &tradition. Beides sind Klassiker aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts.

Schreibtisch: HAY Pyramid Schreibtisch. Stuhl Vitra Fiberglass DAW. Wandregal: String Regalkombination 4. Bilder: Paper Collective I THINK NOT, Paper Collective Regular Frames. Lampen: ferm LIVING Hebe Lamp Base, Hebe Lamp Shade. Teppich: ferm LIVING Kelim Borders. Accessoires: Vitra Toolbox, Bang & Olufsen BEOLIT 17. Vitra Eames House Whale. Sessel: &tradition Little Petra. Beistelltisch: ferm LIVING Insert Side Beistelltisch.

Skandinavisch arbeiten im Home-Office. Um der Finsternis der Wintermonate zu entkommen, richtet man sich hier am liebsten mit hellen Farben und Möbeln ein. Die Natur dient als Inspirationsquelle. Skandinavisch wohnen heißt einfach wohnen, gemütlich und individuell. Das gilt auch im Arbeitszimmer.
Der Skandinavische Wohnstil ist weit verbreitet und erfreut sich aktuell großer Beliebtheit. Typisch für den Stil des Nordens ist die sehr offensichtliche Verbindung zur Natur durch die ausgewählten Materialien. Helle Hölzer stehen im Fokus, Naturfasern wie Wolle und Leinen unterstreichen den Look. Der reduzierte und moderne Stil passt ganz gut in junge, urbane Lebens- und Arbeitswelten, verspricht er doch etwa Entschleunigung durch seine simplen und unaufgeregten Designs und Farben. Weiße Wände liefern den idealen Backdrop für den Skandinavischen Style, auch im Home-Office. Dieser helle Stil eignen sich bestens für kleine oder besonders dunkle Räume, weil sie allein durch das viele Weiß gleich leichter und größer wirken.
Für diesen Home-Office Look bringen wir die Grundtöne des nordischen Einrichtungsstils mit einem dezent-femininen Pastellrosa zusammen. Dieses findet sich in den Accessoires und Leuchten wieder. Durch die sanfte Farbe wird der Arbeitsplatz warm und wohnlich. Bei der Möbelwahl setzen wir ganz stilgetreu auf skandinavische Marken wie HAY, Muuto und ferm LIVING. Die sind Experten in Sachen funktionelles Möbeldesign und begeistern durch klare Formen, flexiblen Einsatz und natürliche Materialien. So lässt sich die Plant Box, die eigentlich für Zimmerpflanzen gedacht ist, auch als vielseitige Storagelösung am Arbeitsplatz nutzen – für alle, die keine Lust auf einen konventionellen Schreibtischcontainer haben.

Schreibtisch: der Klassiker von HAY Copenhague CPH90 Schreibtisch. Stuhl: Muuto Fiber Side Chair. Storage: ferm LIVING Plant Box. Wandregal: Dezente Wandleiste für Bilder und Bücher JAN KURTZ Ell Wandregale. Bilder: Paper Collective SILHOUETTE POSTER, PLAYGROUND. Lampen: schlichte, moderne Hängeleuchten der modularen Licht-Serie im Duo ferm LIVING Collect Lighting, Cone Schirm, Hoop Schirm. Teppich: HAY Moiré Teppich. Bank: HAY Copenhague CPH 215 Bank. Accessoires: HAY Blumentopf mit Untersetzer, Vitra Toolbox.
4. Minimal

Weniger ist mehr. Beim Minimal Style kommt es auch im Home-Office nur auf das Wesentliche an. Ein guter Schreibtisch, ein funktionaler Stuhl und Stauraum – mehr braucht es nicht. Das geradlinige Design unterstreicht die nüchternen Eigenschaften des Looks.
Die Kunst des Weglassens, so kurz und knackig kann man den Minimalistischen Wohnstil beschreiben. Wir befreien unseren Wohnraum von Überflüssigem – warum das also nicht auch auf den Arbeitsplatz zuhause anwenden? Mancher Mensch stört sich an dekorativen Objekten, besonders dort, wo konzentriert gearbeitet werden muss. Deshalb liegt der Schwerpunkt beim Minimal Style auf essenziellen Büromöbeln. Dazu gehört neben einem funktionalen Bürodrehstuhl insbesondere der höhenverstellbare Eiermanntisch. Dessen natürlicher Lebensraum ist das Architekturbüro, er macht sich aber auch hervorragend in der häuslichen Schreibtischecke.
Beim minimalistischen Einrichtungsstil beschränkt man sich auch bei den Farben. Wir haben uns für Schwarz entschieden, weil es den eindringlichsten Kontrast zu Wand und Boden kreiert. Aufgelockert wird das ganze durch graue Akzente, um den Look nicht zu streng wirken zulassen. Gerade Linien dominieren das Design, da tanzen weder der Rollcontainer noch der Papierkorb aus der Reihe. Unnötiger Zierrat fehlt komplett, wird aber von echten Minimalisten auch im Home-Office nicht vermisst.

Schreibtisch: Richard Lampert Eiermann 1 Tisch. Stuhl: Vitra Rookie. Storage: Richard Lampert Stak Rollcontainer. Wandregal: ferm LIVING Sector Regal. Lampen: HAY Sinker Light Hängeleuchte. Teppich: Muuto Ply Teppich. Accessoires: HAY Blumentopf mit Untersetzer, Shade Bin Abfalleimer, Vitra Toolbox.
Comment
Vielen Dank für die Inspiration für das Homeoffice. Ich habe mein Homeoffice an dem Contemporary Stil angelehnt und mir den flexiblen Bürostuhl RH Activ zusätzlich angeschafft, sodass das Arbeiten von zu Hause problemlos durchgeführt werden kann. Ich liebe mein Homeoffice, da ich recht flexible sowohl die interne Kommunikation als auch die Kunden erreichen kann.
Liebe Grüße,
Melanie Fischer