Die einfachste Möglichkeit, das Zuhause zu verändern, ist Möbel zu rücken. Den Esstisch ans Fenster, die Couch mitten in den Raum, ein paar Bilder umhängen, et voila, fertig ist der neue Look. Ja, und dann stellt man fest, dass es sich so irgendwie doch nicht richtig anfühlt. Wenn der Raum sowieso schon optimal genutzt wird und die Einrichtung genau an der richtigen Stelle stand, was kann man dann tun, um der „alten Bude“ neuen Glanz zu verleihen? Wie hält man die Wohnung lebendig, wenn man schon zehn, 15 oder 20 Jahre und länger in den gleichen vier Wänden wohnt? Wir haben sechs Tipps für neuen Flair in der Wohnung, mit denen das Interieur lebendig und in Bewegung bleibt.
Unsere Tipps für neuen Flair
Viel zu oft fehlt bei der Auswahl des Mobiliars der Mut zur Farbe. Man entscheidet sich für Möbelklassisker, neutrale Farben und konventionelle Raumlösungen. So wollen die meisten gestalterische Faux-Pas vermeiden. Trotzdem darf und soll sich das Interieur mit der Zeit auch verändern, der Zeit und seinen Bewohnern anpassen. Das müssen keine großen Investitionen sein. Mit ein paar Tricks und Kniffen bleibt das Zuhause aktuell, ohne trendy sein zu müssen.
Spiel mit Stilen
Stilreine Interieurs sind eher die Ausnahme. Nicht für jeden ist eine eklektische Raumgestaltung das Richtige. Muss es aber auch nicht sein. Auch nüchterne, neutrale Stile müssen nicht langweilig aussehen – wenn man mit ihnen ein wenig spielt. Texturen und Oberflächen spielen dabei eine zentrale Rolle. So lässt sich ein modernes Interieur durch warme Accessoires wie Schaffelle oder Kissen mit Ethnomuster akzentuieren und aufbrechen. Was auch immer gut funktioniert: Die Kombination von rauen und glatten, weichen und harten Oberflächen.
Das Leben reinlassen
Einem schönen Zuhause sieht man an, dass es bewohnt wird. An jeder Ecke lassen sich Spuren des Lebens entdecken. Soll heißen: Man lässt es zu und inszeniert es nicht. Magazine dürfen offen auf dem Couchtisch liegen, die Katze räckelt sich hemmungslos auf dem Küchentisch oder -Boden. Auf dem Fenstersimms steht vielleicht diese eine Zimmerpflanze, die seit längerem leicht deprimiert aussieht, aber noch nicht aufgegeben hat. All das ist Teil des Lebens uns gehört zu unserem Wohnraum. Diese Dinge unterscheiden das Zuhause von einer Katalogseite. Und dazu gehört auch, dass sich Gewohnheiten ändern. Nicht immer wird am Esstisch gegessen. Es kommt vor, dass man zum Essen auf dem Sofa sitzt. Und das ist ok. Sollte das häufiger vorkommen, könnte man einen höheren Sofatisch besorgen. Oder einen kleinen Essplatz im Wohnzimmer integrieren. Und für tierische Mitbewohner kann eine Decke vor dem Ofenoder auf dem Sofa “drapiert” werden.
Alte Stücke bringen neuen Glanz
Fast jeder von uns hat sie: Möbel, die einen schon lange begleitet. Die wenigsten richten sich schließlich mit einem Mal komplett neu ein. Das eine oder andere Erbstück oder holzgewordener, langjähriger Wegbegleiter steht vielleicht gar nicht im Haus. Sondern in der Garage, auf dem Dachboden oder im Keller. Vielleicht ist es mal wieder an der Zeit, den alten Frisierspiegel oder die Biedermeier Kommode aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. Alte stücke sind eine tolle Ergänzung im Interieur, wei sie auch ohne viele Worte eine Geschichte erzählen. Sie können ein ansonsten durchgestyltes Interieur aufbrechen und interessanter machen. Und Vintage Möbel beleben die Einrichtung. Es muss nicht immer alles neu sein was glänzt.
Eine kleine Farbveränderung
Farben haben einen oftmal unterschätzten Einfluss auf uns Menschen. Sie können scheinbar Verhalten und Gefühle beeinflussen. Vor allem aber sind sie für unsere Augen von Bedeutung. Im Interieur lassen sich Farben auf die verschiedensten Arten einsetzen. Die vielleicht gewichtigste ist: Die farbige Wand. Vor ihr scheinen sich viele zu fürchten, denn viele Menschen meinen auf Nummer sicher gehen zu müssen und in papierweißen Räumen leben zu wollen. Dabei ist so eine Wand relativ schnell gestrichen. Und wenn sie nicht mehr gefällt, wird sie eben wieder umgestrichen. So einfach ist das. Insbesondere mit Textilien lassen sich in windeseile neue Farbakzente setzen. Vorhänge, Kissenbezüge, Tischläufer – was sich hinzufügen lässt, lässt sich genauso schnell auch wieder beiseite packen. Von längerer Dauer ist da schon die Entscheidung für ein farbiges Möbel. Sei es ein rotes Sofa, eine grüne Leuchte oder ein bunter Stuhl. Farbe kann einem Raum richtig gut tun. Und keine Bange, selbst das lauteste gelbe Sofa lässt sich mit neutralen Accessoires und Textilien optisch wieder beruhigen.
Mit Liebe zum Detail
Was unterscheidet ein gutes Hotel von einem mäßigen? Das Betthupferl auf dem Kopfkissen, die weichen Schlappen vor dem Bademantel, die einzelne Schnittblume auf dem Tisch. Diese kleinen Details machen den Unterschied. Warum nicht auch Zuhause liebevolle Details einbinden. Regelmäßig frische Blumen sind eine Möglichkeit, eine gefüllt Obstschale eine andere. Oder eine Küchenschürze, deren Muster sich auch auf den Topfhaltern und Geschirrtüchern wiederfindet. Es sind oftmals kleine Dinge, die dem Zuhause eine kleines Update in Sachen Flair verpassen.
Bitte nicht zu viel dekorieren
Zuhause wollen wir uns wohlfühlen. Und das geht nur, wenn man sich an diesem Ort frei und nach Gusto bewegen kann. Nichts soll irgendwo stehen und bei einem normalen Bewegung runterfallen und zu bruch gehen können. So etwas passiert fast immer dann, wenn etwas gestylt und bewusst dekoriert wurde. Klar, in einer Welt, in der viele gern ihr schönes Zuhause auf Social Media teilen, soll es möglichst geschmackvoll und ordentlich aussehen. Die Realität stellt sich dann aber doch anders dar. Am besten jede_r arrangiert sich die Dinge so, wie sie auch genutzt werden. Und wie sie Freude bereiten. Das ändert sich wahrscheinlich öfter – und das darf es auch. Bei unseren Tipps für neuen Flair im Interieur geht es schließlich draum, wie das Zuhause in Bewegung bleibt. Veränderung, und sei sie noch so klein, ist da sehr willkommen.
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Cooler Beitrag!
lg